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Lutzers Lektionen: Bürgermeisterwahl, warum Sprücheklopfen allein zu wenig ist

#Lutzers #Lektionen: Bürgermeisterwahl, warum Sprücheklopfen allein zu wenig ist

Im November ist in Gütersloh Bürgermeisterwahl. Schon jetzt steht fest, was die Verlierer verkünden werden: »Unser Team hat einen so tollen Wahlkampf gemacht. Leider konnten wir unsere Botschaften nicht platzieren.«

Wahlkampf kaum entscheidend für Kreuzchen

Viele Wahlverlierer unterliegen einem zentralen Irrtum: ein #Wahlkampf sei ausschlaggebend dafür, wo die meisten Menschen ihr Kreuzchen setzten. Tatsächlich aber ist die Glaubwürdigkeit einer Person samt ihrer Partei zentral für die Frage, wer gewählt wird. #Glaubwürdigkeit ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine »Zuschreibung«. Jemand ist es in den Augen anderer (oder auch nicht).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist es besonders wahrscheinlich, dass eine #Person, ein #Unternehmen, eine #Organisation oder eine #Partei glaubwürdig wirken. Eine davon ist die Übereinstimmung von Verhalten und Worten. 

Schlammschlacht der Parteien vor #Morkes Abwahl

Um den vorher amtierenden Bürgermeister Norbert »Nobby« Morkes aus dem Amt zu kegeln, führten die #Verwaltung und #Ratsparteien eine beispiellose Kampagne durch. In #Medienberichten, #Stellungnahmen und Social Media wurde tief in die Kiste emotionaler personenbezogener Angriffe gefasst, um die Integrität des Amtsinhabers zu demontieren. Ob zu Recht oder zu Unrecht, sei dahingestellt: Es geht um Art und Weise, die polemisch und teilweise unfair wirkte. 

Eigeninteressen machen moralisierende Äußerungen unglaubwürdig

Anschließend zogen die federführenden Parteien eigene Kandidaten aus dem Hut, um das attraktive und hoch dotierte Amt zu ergattern. Wegen der offensichtlich starken Eigeninteressen wirkt die vorab inszenierte moralisierende Empörung ein klitzekleines Bisschen unehrlich und kühl strategisch kalkuliert. 

Aussagen der Kandidaten stehen teils in Widerspruch zum Parteiverhalten

Beim Anschauen mancher Wahlkampfaussagen fällt eine Diskrepanz zu diesem Verhalten auf. Die Kandidatin der »Grünen« wirbt mit »ehrlicher, offener Kommunikation« sowie »Herz und Verstand« um Wählerstimmen. Auch der Wettbewerber von der CDU reklamiert »Verstand und Herz« für sich. Einen direkten und glaubwürdigeren Bezug zum vorherigen Geschehen weist eine zentrale Aussage des SPD Kandidaten auf: Er möchte »Brücken bauen, verbinden und vernetzen.« Der »AFD« Kandidat hält sich bedeckt. 

Ein kritischer Blick in den Spiegel ist notwendig

Den #Krokodlilstränen Weinenden nach der #Bürgermeisterwahl sei empfohlen, das eigene Verhalten vor dem nächsten Wahlkampf einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Wenn Verhalten und Wahlkampfparolen übereinstimmen, klappt es vielleicht besser.