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LWL präsentiert Wort des Monats: »unwies« weist auf Gutes und SchlechtesZoom Button

Bei einem solchen Hochwasser, wie zwischen 1950 und 1970 in Münster Nienberge, muss zuvor »unwies Weer« geherrscht haben. Foto: Adolf Risse, LWL, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

LWL präsentiert Wort des Monats: »unwies« weist auf Gutes und Schlechtes

LWL präsentiert Wort des Monats: »unwies« weist auf Gutes und Schlechtes

Westfalen Lippe, 4. Oktober 2024

Das Eigenschaftswort »unwies« bedeutet »dumm, töricht, verrückt«. Die direkte Übersetzung ins Hochdeutsche würde »unweise« lauten. »Dän laot doch kören, dat es en unwiesen Keerl« (»Den lass doch reden, das ist ein verrückter Kerl«) heißt es in #Minden, wenn jemand unkluge Aussagen trifft. Welche Bedeutung das Wort des Monats Oktober noch mit sich bringt, wissen die Sprachwissenschaftler des »Landschaftsverbandes #Westfalen #Lippe (#LWL)«.

»Häufig wird ›unwies‹ nicht als Adjektiv, also Eigenschaftswort, sondern als Verstärkung eines Adjektivs oder Verbs verwendet«, weiß Friedel Helga Roolfs von der Kommission für #Mundartforschung und #Namenforschung beim LWL. Dies zeigt auch ein Beleg aus #Minden, in dem es heißt »Däi Junge schall inn’e Scheole jo unwiese kleok sien« (»Der Junge soll in der #Schule ja sehr klug sein«).

»Dies ist jedoch nicht nur ein niederdeutsches Phänomen«, so Roolfs. »Auch im Hochdeutschen gibt es Adjektive, die eine negative Bedeutung haben. Werden die Wörter hingegen als Verstärkung verwendet, kehrt sich die Bedeutung in eine positive Bewertung um.« Beispiele dafür sind die Worte »unheimlich« oder »fürchterlich«. So gibt es »unwies Weer« (»fürchterliches Wetter«), aber auch »unwies schäün Weer« (»unheimlich schönes Wetter«).

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