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»Alles für die Tonne?« 14. Erzählcafé in der Bücherei Gütersloh am 16. September 2024Zoom Button

Foto: Stadt Gütersloh, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

»Alles für die Tonne?« 14. Erzählcafé in der Bücherei Gütersloh am 16. September 2024

»Alles für die Tonne?« 14. Erzählcafé in der Bücherei Gütersloh am 16. September 2024

  • Der Erzählcafé wirft einen Blick auf die Geschichte des Gütersloher Umweltschutzes – Historiker Dr. Christian Möller und seine Gäste berichten von ihren Erlebnissen und Erfahrungen

Gütersloh, 30. September 2024

Dass in der Umweltgeschichte Güterslohs nicht »alles für die Tonne« ist, zeigte das 14. Erzählcafé, das sich am 16. September 2024 mit der #Geschichte des #Umweltschutzes in #Gütsel beschäftigt hat. Moderator Dr. Christian Möller, Umwelthistoriker, Autor der Stadtgeschichte und stellvertretender Leiter des Historischen Museums Bielefeld, begrüßte im #Lesecafé unter dem Titel »Alles für die Tonne?!« seine 4 Podiumsgäste sowie zahlreiche Teilnehmer im Publikum. Podiumsgäste und Publikum diskutierten über #Naturschutz, #Recycling und die in den 1990er Jahren geplante #Müllverbrennungsanlage. Auch Vertreter des Jugendparlaments beteiligten sich rege.

»Es gab noch kein Umweltrecht, das entstand erst«, urteilt der Jurist Michael Hammon, der ab 1985 als Leiter des neugegründeten Umweltamts der Stadt Gütersloh tätig war. Eine weitere Teilnehmerin war damals noch Lokalpionierin: In einer Zeit vor #Google & Co. war es ihre Aufgabe, Informationen über Umweltschutz zusammenzustellen und Vorträge zu dem Thema zu halten. Ihr Motto »Wer aufgibt, hat verloren« motivierte sie dazu, auch jetzt, nach 3 Jahrzehnten Tätigkeit im #Umweltschutz, nie aufzugeben. Ihrer Meinung nach war die Stadt Gütersloh Vorreiterin auf dem Gebiet der Umweltinformation und dem Sammeln von Daten rund um den Umweltschutz. Heutige Selbstverständlichkeiten wie etwa das Geoinformationssystem seien im Zuge dieser Bewegung entstanden und würden bis heute wertvolle Daten liefern. Maria Unger verwies auch auf die Gründungsjahre der Umweltstiftung 2002/2003, die etliche Meilensteine im Bereich Umweltschutz umgesetzt hat, sowie auf die kostendeckende Einspeisevergütung, die mit einer Rot »Grünen« Mehrheit 1994 eingeführt wurde. Nach der städtischen Perspektive berichtete der ehemalige Journalist und spätere Umweltlobbyist Jürgen Wrona aus der zivilrechtlichen Form des Engagements für mehr Umweltschutz in Gütersloh. »Aus Mangel an Alternativen hat man damals die #BUND Kreisgruppe gegründet«, so Wrona. 

Besonders die Geschehnisse rund um die Planungen für eine Müllverbrennungsanlage der Firma »Waste Management« in den 1990er Jahren, sorgten bei Podiumsgästen und Publikum für Diskussion. Nach der Aufgabe der Mülldeponie in Halle – »Der ganze Dreck nach #Künsebeck« – musste eine neue Lösung für die Abfallentsorgung gefunden werden. Der falsche Standort und die zu großen Müllmengen zogen den Unmut der Zivilbevölkerung nach sich. Die Kreistagssitzung, in der über den Bau entschieden wurde, war von 80.000 Unterschriften protestierender Bürger und einer Hundertschaft der #Polizei begleitet worden. Wrona stellt rückblickend fest: »Was hier in Gütersloh gelaufen ist, das hatte atomrechtliche Dimensionen!«

Sebastian Westerbarkey urteilte hingegen über den aktuellen Stand der Umweltbewegung: »Die Interessen sind mittlerweile woanders«. Er beklagte, dass die Ideen der Jugend nicht ausreichend berücksichtigt würden: »#Klima darf nicht nur Vorträge sein«. Eine seiner Forderungen ist die Wiedereinführung des kostenlosen Öffentlicher Personennahverkehrs #ÖPNV für Schüler.

Auch das Podium nahm aktiv an der Diskussion teil. Vertreter des ehemaligen #Wurzelwerks, der GNU und weiterer Umweltbewegungen teilten ihre Erinnerungen und Erfahrungen aus der Umweltgeschichte Güterslohs. Ein Wunsch, der immer wieder auftaucht: »Die Gesellschaft muss wieder lernen, miteinander zu arbeiten – nicht gegeneinander«, so Michael Hammon. 

Das Fazit von Moderator Dr. Christian Möller: »Gütersloh ist in vielen Teilen progressiv gewesen«. Maria Unger betonte, wie wichtig es sei, junge Menschen stärker einzubinden: »Wir müssen mehr auf die Jugend hören«. Dies bestärkt auch Jürgen Wrona: »Nehmt eure Zukunft in die Hand. Wenn ihr es nicht tut, die Alten tun‘s mit Sicherheit nicht mehr.«

Zum Thema Umweltgeschichte ist bis zum 31. Dezember 2024 im #Stadtmuseum #Bielefeld noch die Ausstellung »ODER kann das WEG?« zu sehen. Mehr …


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