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Foodwatch: More Nutrition verliert vor Gericht – Influencer Werbung für Fitness Produkte unzulässig

Foodwatch: More Nutrition verliert vor Gericht – Influencer Werbung für Fitness Produkte unzulässig

Berlin, 25. September 2024

Die #Fitness Marke More Nutrition darf in den #Social #Media nicht mehr mit bestimmten Gesundheitsversprechen werben. Das Unternehmen verstoße gegen die europäische #Health #Claims #Verordnung, wenn es behaupte, seine Produkte hälfen beim Abnehmen oder unterstützten Frauen beim Schwangerwerden, entschied das #Landgericht #Itzehoe in Schleswig Holstein. Geklagt hatte die Verbraucherorganisation Foodwatch. Sie kritisierte die Werbeversprechen von More Nutrition als irreführend.

»Die #Heilsversprechen von More Nutrition führen Verbraucher nicht nur hinters Licht sie verstoßen auch gegen geltende Gesetze«, erklärte Laura Knauf von Foodwatch. »Wenn More Nutrition #Influencer und Kunden für seine Werbung einspannt, dann ist das zunächst einmal nicht verwerflich. Vor allem jungen Frauen vorzugaukeln, dass ihre Produkte ohne weiteres Zutun beim Abnehmen oder Schwangerwerden helfen, ist jedoch verantwortungslos  besonders dann, wenn sich solche Behauptungen nur auf persönlichen Erfahrungen oder ausgewählten Studien stützen, die größtenteils von der Industrie finanziert sind.«

Die europäische Health Claims Verordnung soll Verbraucher vor falschen gesundheitsbezogenen Versprechen schützen. Lebensmittelhersteller dürfen nur mit solchen Aussagen werben, die zuvor ein Zulassungsverfahren unter Beteiligung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erfolgreich durchlaufen haben und in einer EU weiten Liste aufgeführt sind. Laut Foodwatch wirbt More Nutrition fast täglich mit Gesundheitsversprechen, die den Anforderungen der Healt Claim Verordnung nicht entsprechen.

Exemplarisch hat die Verbraucherorganisation gegen mehrere auf dem Instagram Kanal von More Nutrition verbreitete Werbevideos geklagt. In einem Post berichtet eine Kundin, mit den Produkten »Chunky Flavor«, »Zerup« und »Total #Protein« erfolgreich Gewicht verloren zu haben. In einem weiteren Video wird Verbrauchern durch den persönlichen Erfahrungsbericht einer Frau der Eindruck vermittelt, dass der Konsum des Produkts »Cycle Balance« zum Widereinsetzen einer zuvor ausgebliebenen Periode und letztlich zur #Schwangerschaft geführt habe. In anderen Posts versprechen Influencer, die für das Unternehmen auf ihren Instagramkanälen werben, dass #Protein Pulver und Protein #Kaffee von More Nutrition beim Abnehmen hälfen. Foodwatch kritisierte, dass diese Gesundheitsaussagen nicht auf der EU weiten Liste zulässiger gesundheitsbezogener Angaben stünden.

Eigentlich ist es Aufgabe der amtlichen Lebensmittelüberwachung, die Gesundheitswerbung von Firmen wie More Nutrition zu prüfen. Die zuständigen Behörden in den Landkreisen seien jedoch personell und fachlich gar nicht dafür ausgestattet, um die Flut von täglichen Social Media Posts zu sichten, so Foodwatch. Schon jetzt fällt jede 3. vorgesehene Plankontrolle vor Ort in Restaurants, Bäckereien und anderen Lebensmittelbetrieben aus, weil das Personal fehlt. Um irreführende Gesundheitswerbung angemessen zu kontrollieren, sei eine unabhängige Instanz auf Länderebene nötig, forderte Foodwatch. Eine Untersuchung der Lebensmittelüberwachungsbehörde Stuttgart hatte im Jahr 2021 gezeigt, dass 90 Prozent aller Gesundheitswerbeaussagen von Influencern potentiell gegen die europäische Health Claims Verordnung verstoßen.

More Nutrition ist insbesondere auf dem Social Media Netzwerk Instagram aktiv. Laut mehrerer Analysen rangiert More Nutrition unter den am häufigsten erwähnten Lebensmittel Marken. Sie gehört zur Quality Group, die gemeinsam mit den Marken ESN und foodist zuletzt laut eigenen Angaben einen Jahresumsatz von 450 Millionen Euro verzeichnet hat.

More Nutrition ist in den vergangenen Monaten stark in die Kritik geraten, unter anderem durch einen Bericht der #ZDF #Satiresendung #Magazin #Royale. Zuletzt entschied das Landgericht Hamburg, dass eine Protein Brownie Backmischung des Herstellers nicht mit »95 Prozent weniger #Zucker« und »70 Prozent weniger #Fett« werben darf, weil nicht erkennbar sei, worauf sich der Vergleich bezieht.

Quellen und weiterführende Informationen:

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