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Gütsel Presseschau am 25. September 2024 – digitales TrinkgeldZoom Button

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Gütsel Presseschau am 25. September 2024 – digitales Trinkgeld

Gütsel #Presseschau am 25. September 2024 – digitales Trinkgeld

Gütersloh, 25. September 2024

Und noch ein bewegendes Thema. Die Trinkgeldkultur in #Amerika ist anders als hierzulande. In Deutschland fußt sie eher auf dem #Wechselgeld. Man sagt »Stimmt so« oder man rundet auf. In Amerika sind relativ große Trinkgelder üblich, weil die Kellner sehr wenig verdienen.

In anderen Ländern ist es noch anders. Teilweise werden beispielsweise ein paar #Münzen auf dem #Tellerchen mit der #Rechnung liegengelassen und dann diskret eingenommen.

Uns wird ein amerikanisch digitales #Konzept #oktroyiert, das hier eigentlich keine Grundlage hat. Und der Gast wird vom Selbstdenken befreit, er muss sich keine Gedanken über #Wertschätzung machen, er muss nicht großartig über #Angemessenheit nachdenken. Er klickt einfach. Wenn er nicht klickt, sind alle #beleidigt. Wieso gibt es eigentlich keine Buttons für »Hat nicht geschmeckt, zahle ich nicht« oder »Die #Suppe war kalt, ziehen Sie die mal von der Rechnung ab« … 😃

Wenn man »digital« bezahlt, ist es natürlich unsinnig, zu sagen »Stimmt so«, weil es sowieso kein Wechselgeld gibt. Und »Digitalgeld« ist kein »Geld«. Das gesetzliche Zahlungsmittel in Deutschland ist der #Euro, wobei ein »Gesetzliches Zahlungsmittel« eben »Geld« ist (»Bargeld«) – der Euro ist lediglich die Währung. »#Digitalgeld« oder »#Giralgeld« ist im Grunde genommen kein Geld im Sinne des »Gesetzlichen Zahlungsmittels«. »Zahlen« kann man eigentlich nur mit »#Geld«. Aber diese Klarheit verschwimmt zusehends.

Ebenso bringt es nichts, bei »digitaler« #Bezahlung aufzurunden, um #Wechselgeld zu vermeiden.

Am angebrachtesten wäre es also, wenn es bei den Terminals einen Trinkgeldbutton geben würde, den man drücken könnte, und einen freien Betrag eingeben könnte. Bestimmte Beträge »vorzuschlagen« ist impertinent.

Vor allem ist es so: Bisher freuten sich die #Kellner, wenn sie Trinkeld bekamen. Werden aber Beträge »vorgeschlagen«, sind sie schlechterdings sauer, wenn sie kein Trinkgeld bekommen. Es gilt wohl fast schon als selbstverständlich, einen der vorgeschlagenen Beträge anzuklicken.

Mit anderen Worten: Früher gab es kein Trinkgeld oder #Freude. Heute gibt es Trinkgeld oder #Unmut.

Das ist unschön.


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