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ZDF Dreharbeiten zu »Rosenthhal«: Hans Rosenthal (Florian Lukas), Brigitte Xander (Katharina Völkl), Ekkehard Fritsch (Timo Dierkes), Mady Riehl (Theresia Wald). Foto: Ella Knorz, ZDF, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Neuer ZDF Film samt Doku über Hans Rosenthal: der Quizmaster und die Schatten abseits des Rampenlichts
Mainz, 6. September 2024
Das #ZDF widmet seinem unvergessenen Quizmaster #Hans #Rosenthal (»Dalli #Dalli«) zum 100. Geburtstag am 2. April 2025 einen »Fernsehfilm der Woche«, der den Entertainer von einer bisher weitgehend unbekannten Seite zeigt: im Zwiespalt zwischen Showgeschäft und der Vergangenheit als jüdischer Mensch in Deutschland. In die Hauptrolle des Entertainers schlüpfen Florian Lukas und Claude Albert Heinrich (in jungen Jahren). Silke Bodenbender spielt Ehefrau Traudl. In weiteren Rollen: Hans Jochen Wagner, Teresa Rizos und andere.
Regisseur Oliver Haffner (»Wackersdorf«) inszeniert im Raum München und Berlin bis 6. September 2024 ein Bio Pic nach dem Drehbuch von Gernot Krää. Der Autor entwickelte es in enger Abstimmung mit der Familie Rosenthal. Historikerin Anne Giebel, die ihre Dissertation zum Thema »Der Überlebende und der Unterhalter. Hans Rosenthals deutsch jüdische Geschichte« verfasste, war ebenso beteiligt wie ZDF Unternehmensarchivar Dr. Veit Scheller. Produzent ist Ingo Fliess (»if … Productions«). Die Redaktion haben Frank Zervos und Esther Hechenberger. Gefördert wird der Film vom FFF Bayern.
ZDF Programmdirektorin Dr. Nadine Bilke: »Hans Rosenthal war eine der prägendsten Persönlichkeiten des deutschen Fernsehens, insbesondere für das ZDF. Er brachte frischen Wind in die Unterhaltungssendungen des Senders und prägte das Format der Quiz und Spielshows entscheidend. Seine von ihm erdachte Show ›Dalli Dalli‹, die 1971 startete, war eine der beliebtesten Shows im TV, nicht zuletzt auf Grund seiner charmanten und humorvollen Art. Auf dem Höhepunkt seines Erfolges wussten jedoch die wenigsten im Publikum von seinem Schicksal als Jude in der NS Zeit. Es war eine Zeit, die stark vom Vergessen und Verdrängen geprägt war. So auch im ZDF.«
»Eine ungeheuerliche Geschichte – und ein wichtiger Stoff, der überfällig war und der von uns selbst erzählt werden muss«
Der 90 Minüter führt die Zuschauer in den Herbst 1978. Hans Rosenthal ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere: als Liebling der Nation. Die 75. Ausgabe seines Straßenfegers »Dalli Dalli« steht kurz vor der Ausstrahlung. Doch die Feierlaune wird durch eine Entscheidung des Senders getrübt: Seine Jubiläumsshow fällt ausgerechnet auf den 9. November – 40 Jahre zuvor fanden rund um den 9. November die antisemitischen Pogrome statt. Rosenthal steckt in einem moralischen Dilemma. Als jüdischer Jugendlicher im Nazi Deutschland musste er zwei Jahre lang untertauchen und mitansehen, wie nach dem Tod seiner Eltern sein zehnjähriger Bruder deportiert und erschossen wurde. Weitere Angehörige wurden ebenfalls ermordet. Und nun soll ausgerechnet er parallel zur Jährung der antisemitischen Novemberpogrome, die erstmals mit einer offiziellen Gedenkveranstaltung samt Bundeskanzler verknüpft ist, Millionen Deutsche mit seiner beliebten Rate und Spieleshow entertainen und ablenken. Als der Quizmaster dann auch noch selbst vom Zentralrat der Juden in die Kölner Synagoge eingeladen wird – in die erste Reihe neben Helmut Schmidt, gerät er in einen großen inneren Konflikt.
»Eine ungeheuerliche Geschichte – und ein wichtiger Stoff, der überfällig war und der von uns selbst erzählt werden muss«, erklärt ZDF Programmdirektorin Dr. Nadine Bilke. Ein großer Dank gelte der Familie Rosenthal, die das Projekt von Beginn an eng begleitet hat.
Der Filmstoff vermittelt Einblicke in den Zeitgeist und das Fernsehgeschäft der 70er Jahre mit Flashbacks in Rosenthals Vergangenheit – ein zeitgeschichtliches Thema auch für eine Doku (Redaktion: Stefan Brauburger und Peter Hartl) über die Kindheit und Jugend des Entertainers: Fünf Mal kann er dem sicheren Tod entkommen, findet durch Glück und Geschick mutige Helferinnen in Berlin, die ihn in einer Gartenlaube verstecken. Die ständige Todesangst, aber auch eine nahezu unerschöpfliche Zuversicht prägen sein Leben. Durch eine Montage aus Interviews mit Sohn Gert, einem jüdischen Freund aus Jugendtagen, Verwandten und Mitstreitern sowie mit Hans Rosenthal selbst (in früheren Aufnahmen) sowie Archivmaterialien, entsteht eine Doku, die im Anschluss nach dem Fernsehfilm ausgestrahlt werden soll, anlässlich Rosenthals 100. Geburtstag.