Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
Dudelsack auf dem Dreiecksplatz
Gänsemarkt auf dem Dreiecksplatz
Koffermarkt auf dem Dreiecksplatz
Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz
Kunstautomat auf dem Dreiecksplatz
Langenachtderkunst 2016, »Waffelskulpturen«
Langenachtderkunst 2017, »GToastet«
Langenachtderkunst 2018, »Transpohrter«
Langenachtderkunst 2019, »GTrommelt«
Sponsoren, Freunde und Förderer der Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz
Einzelhandel am Dreiecksplatz, Übersicht
Bezirksdirektion Kattenstroth – die Continentale, Kattenstroth seit 1976 GmbH & Co. KG
Rüterbories Sicherheitsfachgeschäft am Dreiecksplatz
Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
#Kunstforum #Hermann #Stenner #Bielefeld: Cornelius Völker, »Guter Stoff«, 29. September 2024 bis 30. März 2025
Bielefeld, 2. September 2024
#Körper in #Feinripp, Menschen, die sich aus Pullovern kämpfen, auf dem Boden nachlässig verstreute Kleidung: Im Werk des Malers Cornelius Völker spielen Textilien eine bedeutende Rolle. So malt er Geschirrtücher am Küchenhaken hängend wie abstrakte Farbfeldmalereien im Raum. Seine Flaschenstillleben und Bilder von Cocktails zeigen hochprozentigen »guten Stoff«. Hinzu kommt eine Serie mit Drogen wie Cannabis, Angel Dust oder Blue Punisher, die häufig auch als »Stoff« bezeichnet werden. Und es gibt den »Lesestoff«, das kulturell durchaus positiver konnotierte Suchtmittel, das Völker mit seinen Bildern von Bücherstapeln repräsentiert.
»Stoff« ist jedoch nicht nur direkt beziehungsweise metaphorisch ein Hauptmotiv seiner Werke, vielmehr bestimmt die Stofflichkeit Völkers Malprozess grundlegend. Pastose Farbschichten und transparent wirkende Bildpartien wechseln sich auf dem #Stoffgrund seiner #Malerei, der #Leinwand, ab. Was aus der Ferne als Tweedrock eindeutig fixierbar erscheint, wird in der Nahsicht zur informell-gestischen Malerei.
Seine Bildserie »Müll« mit zermatschtem Obst und verschimmelten Essensresten spielt mit der Vergänglichkeit und Auflösung der Formen. In der motivischen Tradition der Vanitasdarstellung ist sie zugleich auch Reminiszenz an die informelle Malerei und die »Drippings« des Action Painting. Die Serien »#Schokolade« wie auch die »Buchkanten« dagegen lassen die Hard Edge-Malerei der frühen 1960er Jahre aufscheinen. Cornelius Völkers Malerei zeigt höchste Bewusstheit für die kunsthistorische Tradition als Entstehung von Malerei aus der Malerei.
Dabei entwickelte der Künstler seine Bildsprache in einer Zeit, die vom Diskurs über das »Ende der Malerei« geprägt war. Der 1965 in Kronach geborene Cornelius Völker studierte von 1989 bis 1995 an der Kunstakademie Düsseldorf und stellte sich bewusst quer zu den damals diskursbeherrschenden Positionen konzeptueller und mediengeprägter Kunst. In einem skeptischen Umfeld entwickelte er seine Malerei von Alltagsgegenständen, die zunächst als wenig »bildwürdig« erscheinen.
Für #Cornelius #Völker werden scheinbar achtlos hinweggeworfene Kleidungsstücke, eingelegte Gurken, leeres Bonbonpapier, Pakete zweifelhaften Inhalts und blutige Tampons zur malerischen Herausforderung. Sie erscheinen so realistisch wie abs- trakt, manchmal abstoßend und verführerisch zugleich.
Cornelius Völker, seit 2005 Professor an der #Kunstakademie #Münster, wurde 2023/24 mit einer umfassenden Werkschau im Museum Kunstpalast in seiner Heimatstadt Düsseldorf geehrt. Seine Werke werden in zahlreichen Ausstellungen national und international gezeigt.
Die Themenausstellung »Guter Stoff« konzentriert sich auf den Stoff als Motiv und Material seiner Malerei. Die »Leinenstadt Bielefeld« mit ihrer großen textilen Tradition erscheint für eine solche Werkauswahl prädestiniert. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (deutsch/englisch) mit Abbildungen aller Werke sowie Texten von Christiane Heuwinkel und Andrea Wandschnei- der im Verlag Schirmer/Mosel. 180 Seiten, 34 Euro.