Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Baumpflanzung am Gymnasium mit Paul und Esther Mendels im Mai 1996., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Stadtarchiv Harsewinkel: Paul Mendels mit 96 Jahren in Australien verstorben
#Harsewinkel, 26. Juni 2024
Paul Mendels ist vielen Harsewinkelern als Sohn der jüdischen Kaufmannsfamilie Mendels bekannt, der 1939 die Flucht vor der nationalsozialistischen #Gewaltherrschaft gelang. In #Australien errichtete sich die Familie mit dem Verkauf von Süßwarenspezialitäten ein neues Standbein auf. Doch blieb der Kontakt zur alten Heimat bestehen.
In seinem Leben besuchte Paul Mendels seine alte Heimatstadt viele Male privat. Mit seinen einstigen Schulfreundinnen Leni Toppmöller und Anna Maaß, die er zuletzt beide an Lebensjahren übertraf, verband ihn eine enge Freundschaft. Diese Freundschaft sollte auch die einschneidenden Erfahrungen des #Nationalsozialismus überdauern.
»Dank des Bemühens meines Vorgängers entstand ein reger Austausch zwischen der Familie und dem #Stadtarchiv. Dies regte auch eine Religionsklasse der Gymnasiallehrerin Bettina Henneböle-Haffert zur Kontaktaufnahme an und führte zur ersten offiziellen Einladung Paul Mendels nach Harsewinkel, die er gemeinsam mit seiner Frau Esther 1996 annahm. Zuletzt besuchte Paul Mendels Harsewinkel 2009, wobei auch ein Eintrag in das Goldene Buch der Stadt entstand, der entsprechend des ersten Artikels des Grundgesetzes daran erinnert, dass die #Würde des Menschen unantastbar ist.«
Heute wird der Kontakt mit der Enkelgeneration fortgeführt. Zuletzt besuchte Paul Mendels Enkel Bradley im Sommer vergangenen Jahres das Stadtarchiv, um in #Harsewinkel und #Gütersloh auf Spurensuche zu gehen.
Während seiner Besuche setzte Paul Zeichen des Friedens und der Versöhnung. 1996 und 2009 berichtete er Schülern von der Ausgrenzung und den Feindseligkeiten aber auch von der Hilfsbereitschaft, die seine Familie während des Nationalsozialismus erfuhr. Bis zuletzt nahm er regen Anteil an Nachrichten aus Harsewinkel und genoß den regelmäßigen Austausch mit Schülern.