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GESK: »Wenn Künstliche Intelligenz uns Arbeit macht, haben wir gewonnen«Zoom Button

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GESK: »Wenn Künstliche Intelligenz uns Arbeit macht, haben wir gewonnen«

GESK: »Wenn Künstliche Intelligenz uns Arbeit macht, haben wir gewonnen«

Gesellschaft für empirische Sozialforschung und Kommunikation (GESK), Berlin, 2. Mai 2024

Generative Künstliche Intelligenz (»GenAI«) wird unseren Berufsalltag verändern – stärker und vor allem schneller, als es das Internet getan hat. Umso wichtiger ist es, die Chancen und Grenzen der neuen Technologie zu verstehen. Im »IDX 81« in #München diskutierten Experten, worauf es dabei ankommt – und was Unternehmen tun müssen, um zukunftsfähig zu bleiben.

Vor gerade einmal anderthalb Jahren konnten allenfalls IT Experten mit dem Begriff »#GenAI« etwas anfangen. Inzwischen steht er für die mutmaßlich größte #Disruption, die unsere Arbeitswelt seit Jahrzehnten erlebt. Generative Systeme nutzen Techniken des maschinellen Lernens, wie zum Beispiel Neuronale Netze, um #Texte, #Bilder, #Musik oder andere Arten von Inhalten zu generieren. Dass das Phänomen weit über Chatbots wie »ChatGPT« hinausweist, darüber waren sich beim IDX Talk in München alle einig.

KI als nützliches Tool

Timm Rotter, Gründer der KI Beratung disruptive, brachte das zahlreich erschienene Publikum in der Eventlocation von #Artemide, Ege Carpets und Gabriel zu Beginn auf den aktuellen Stand der KI Entwicklung. Er stellte »Klara Indernach« vor, die beim Boulevardblatt Kölner Express als Chiffre für Texte dient, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz erzeugt worden sind. Inzwischen würde bereits jeder 10 Artikel auf express.de auf diese Weise generiert, führte Rotter aus. »Die Klickrate dieser #Artikel ist genauso hoch. Statt Jobs wegzunehmen ermöglicht ›Klara Indernach‹ den Redakteuren, sich mehr auf lokale und interaktive Formate zu konzentrieren.«

Rotter nutzte den Aufhänger, um zu beschreiben, wie KI bereits heute zahllose Berufsbilder verändert. Seiner Meinung nach werden Führungskräfte zukünftig neue Rollen einnehmen, zum Beispiel als Vermittler zwischen Mensch und Maschine. Dabei geht es auch darum, die Tools effektiv als Rechercheassistenz und smartes Managementtool zu nutzen. Mit Blick auf die Architektur verweist der KI Berater darauf, wie wichtig es ist, dass eine KI Software alle relevanten Daten zu einem Thema bündeln kann. »Datenmanagement funktioniert nur, wenn Informationen konsequent digitalisiert werden. Wir müssen uns also fragen: Wie können wir Wissen teilen und wollen wir überhaupt, dass die KI alles weiß? Davon sind auch Themen wie #Vertraulichkeit und #Datenschutz berührt.« Neben dem Verweis auf neue Möglichkeiten im #Architekturbereich – beispielsweise können inspirierende Bilder und Moods schnell und günstig erstellt werden – wies Rotter auch auf die derzeitigen Grenzen der Technologie hin. So könne KI etwa keine Baupläne erstellen, dafür arbeite sie zu ungenau. »KI sucht nicht nach Fakten, sondern nach Wahrscheinlichkeiten. Deshalb stößt sie an Grenzen, wo es faktische Präzision braucht.«

Zwischen Hype und tatsächlichem Mehrwert

An der anschließenden Diskussion nahmen Philipp Auer, Architekt und Geschäftsführer von Auer Weber Architekten; Prof. Dr. Sophie Hieke, Professorin für Marketing und Kommunikation an der Munich Business School; Dr. Till Klein, Head of Trustworthy AI beim appliedAI Institute for Europe und Fabian Meyer Theobaldy, Head of Global Corporate Communications der hubergroup teil. Die Runde diskutierte darüber, wie weit die Entwicklungen reichen und was sie für den Einzelnen bedeuten könnten: »›GenAI‹ wurde entwickelt, um menschlichen Output zu generieren. Was muss ich in Zukunft leisten können, was bedeutet es für mich in meinem Beruf?«, fragte Hieke stellvertretend auch für das Publikum. Den großen Zukunftserwartungen stehen aktuelle Entwicklungen entgegen: »Die meisten aktuellen Tools sind ›nice to have‹, aber bringen den Unternehmen noch nicht den großen Mehrwert«, bemerkte Experte Till Klein. »Die Frage ist, welche sind die richtig großen Wertschöpfungstools?«

#Inspiration für alle

Ausführlich stellten sich die Diskutanten der Frage nach den neuen Perspektiven, die KI schaffen kann. Für ihn solle die Technologie nämlich nicht bloße Effizienzgewinne ermöglichen, so Architekt Auer. »Ich wünsche mir, dass sie neue Ideen generiert und einen Blickwinkel auf die Dinge richtet, den wir so zuvor nicht hatten. Dann fangen wir an, neu zu denken.« Fabian Meyer Theobaldy bestätigte, dass entscheidend sei, nicht lediglich mehr, sondern besseren #Content zu erschaffen. »Es muss um #Qualität gehen, nicht um #Quantität.« In einem waren sich alle einig: Die Arbeit mit KI macht uns nicht nur effizienter, sondern vor allem eröffnet sie uns ganz neue Wege, Betrachtungsweisen und Perspektiven. Besprochen wurden auch potentielle Gefahren, die mit KI verbunden sind: Manipulationsmöglichkeiten, die Frage nach der Urheberschaft und das Verwischen der Grenze dessen, was real ist und was fake. Einig war man sich auch darin, dass es funktionierende Kontrollinstrumente brauche. Letztendlich läge es aber an uns, wie verantwortungsvoll wir damit umgehen, Content ins Netz zu stellen und wie wir als Gesellschaft die neuen Technologien integrieren – dann könnte man sich gemeinsam weiterentwickeln. Oder wie #Architekt Auer es formuliert: »Wenn KI uns die Arbeit macht, haben wir verloren. Wenn KI uns Arbeit macht, haben wir gewonnen.«

Die nächste Veranstaltung zum Thema KI findet am 16. Mai 2024 im »IDX 22« in Hamburg statt. Mehr

Gütsel Kommentar

Das lässt sich nicht pauschalisieren. Für manche Berufe ist KI hilfreich, für manche kann oder könnte sie es sein, für manche ist sie völlig irrelevant. Ebenso ist sie für manche Berufe keine so große Disruption wie andere Errungenschaften – etwa das Internet.

Die Behauptung, »Klara Indernach« ermögliche es den Redakteuren, sich mehr auf lokale und interaktive Formate zu konzentrieren, ist Nonsens. Das mag ad hoc so sein – aber andererseits könnten »Klaras« Job sonst andere machen. Früher war es so. Im Grunde genommen manifestiert »Klara« in diesem konkreten Fall die Eindampfung von Redaktionen. Das ist letztlich nur ohne Kontext positiv zu bewerten. Aber auch nur in solchen Fällen.

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