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Michael Wendeberg leitet das 8. Symphoniekonzert der Bielefelder Philharmoniker, 10. und 12. Mai 2024Zoom Button

Foto: Magdalena Höfner, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Michael Wendeberg leitet das 8. Symphoniekonzert der Bielefelder Philharmoniker, 10. und 12. Mai 2024

Michael Wendeberg leitet das 8. Symphoniekonzert der Bielefelder Philharmoniker, 10. und 12. Mai 2024

Bielefeld, 22. April 2024

Soloklarinettistin Susanne Heilig setzt Wolfgang Amadeus Mozarts Klarinettenkonzert musikalisch in Szene. Mit Jonathan Harveys meditativem Werk Tranquil Abiding beginnt Michael Wendeberg – der letzte der 3 finalen Kandidaten um die Nachfolge von Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic – das 8. Symphoniekonzert am Freitag, 10. Mai 2024, um 20 Uhr, und am Sonntag, 12. Mai 2024, um 11 Uhr. Susanne Heilig, Soloklarinettistin der Bielefelder Philharmoniker, erweist Mozarts maßstabgebendem A Dur Klarinettenkonzert ihre Reverenz, das mit seiner betörenden Schönheit nicht nur im Konzertsaal, sondern auch auf der Kinoleinwand verzaubert. Das Konzert endet mit Johannes Brahms’ 3. Symphonie – von zeitgenössischen Kritikern fast einhellig als das Beste betitelt, das der »Erbe Beethovens« je geschaffen hat.

»Shamatha« oder »Tranquil Abiding« (»Ruhiges Verweilen«) bezeichnet eine zentrale buddhistische Meditationstechnik und Achtsamkeitspraxis, deren Ziel ein friedvoller Zustand tiefer Konzentration ist. Inspiriert von seiner langjährigen Faszination für den Buddhismus, übersetzt der briti che Komponist Jonathan Harvey diesen Ritus in seinem gleichnamigen Werk Tranquil Abiding in Töne – das Michael Wendeberg dem 8. Symphoniekonzert als Wahlstück an den Anfang stellt. Harvey, dessen #Kunst auch die Erzeugung von Sounds mittels elektronischer Instrumente einbezieht, symbolisiert den Weg zu innerer Ruhe und Kontemplation mit einem einfachen »Atem« Motiv: Einatmen auf einer hohen und Ausatmen auf einer tiefen Note. Das Motiv beginnt in den Tiefen des Orchesters und erhält durch Gongs, Schalen und Glocken eine zeremonielle Gravität. Mit rasselnden Bambusclustern findet das circa 14 minütige Werk einen eindrucksvollen Abschluss.

Zwischen den Uraufführungen seiner Opern La clemenza di Tito und Die Zauberflöte schrieb Wolfgang Amadeus Mozart für seinen Freund Anton Stadler sein A Dur Klarinettenkonzert. Der weiche Klang und die variantenreichen Schattierungen des seinerzeit noch relativ jungen Holzblasinstruments faszinierten den Salzburger Komponisten sehr. Dennoch sollte das Werk sein einziges #Konzert für Klarinette und sein letztes Instrumentalkonzert überhaupt werden. Denn: Nur wenige Wochen nach dessen Uraufführung im Oktober 1791 stirbt Mozart. Anders als in seinen großen Klavierkonzerten verzichtet er im Klarinettenkonzert nahezu völlig auf die solistische Beteiligung der anderen Bläser: Über weite Strecken wird die Soloklarinette ausschließlich von den Streichern begleitet. Im 2. Satz erhebt sie sich wie ein Sologesang über das Orchester. Dieses hinreißend schmachtende Thema wird auch außerhalb des Konzertsaals mit Begeisterung eingesetzt – etwa in der US amerikanischen Filmromanze Jenseits von Afrika (1985) oder im Vorspann und Abspann des französischen Spielfilms »Dialog mit meinem Gärtner« (2007).

»Welch herrliche Melodien ... das Herz geht einem dabei auf«: So schwärmt Komponistenkollege Antonín Dvořák über Johannes Brahms' dritte Symphonie. Entstanden im Sommer 1883 in Wiesbaden und mit großem Erfolg im selben Jahr im Wiener Musikvereinssaal uraufgeführt, ruft die Symphonie schon bei Zeitgenossen unterschiedlichste Assoziationen hervor – Clara Schumann etwa verknüpft

sie mit romantischen Beschreibungen der Natur. Umso überraschender ist, dass sich die strukturelle Kernidee des Werks auf ein simples Motiv aus drei Tönen zurückführen lässt, das in vielfältiger Abwandlung alle vier Sätze durchzieht. Besonders berühmt: der serenadenhafte dritte Satz, der mit einer zutiefst romantischen Orchestrierung eine sehnsüchtig melancholische Glut aufflackern lässt – die auch Ingrid Bergman und Anthony Perkins im französisch amerikanischen Film »Lieben Sie Brahms?« (»Goodbye Again«) von 1959 berührt.

Michael Wendeberg war von 2016 bis 2023 als erster Kapellmeister an den Bühnen Halle (Saale) tätig, wo er in den Spielzeiten 2020/21 und 2021/22 auch als Chefdirigent der Oper wirkte. Er studierte #Klavier und Dirigieren. Während seiner Studienzeit arbeitete er als Assistent von Toshiyuki Kamioka an den Wuppertaler Bühnen. Es folgten Stationen am #Nationaltheater #Mannheim, am Luzerner #Theater als 1. Kapellmeister sowie an der Staatsoper Berlin, wo er unter anderem Daniel Barenboim und Sir Simon Rattle assistierte.

Susanne Heilig, in Ravensburg geboren, studierte bei Hans Deinzer in Hannover und Hans Dietrich Klaus an der Musikhochschule Detmold und war Mitglied im Bundesjugendorchester und der Jungen Deutschen Philharmonie sowie der Orchesterakademie des Bayerischen Rundfunks und der Bayerischen Staatsoper. 1999 kam sie als stellvertretende Soloklarinettistin zu den Bielefelder Philharmonikern und spielt seit 2001 auf der Stelle der Soloklarinette. Sie widmet sich mit dem Ensemble Prisma und dem Klangforum Heidelberg auch der Kammermusik und der Aufführung Neuer Musik.

Karten sind zwischen 18,50 Euro (ermäßigt 9,25 Euro) und 38,50 Euro (ermäßigt 19,25 Euro) an
der Theater und Konzertkasse (Altstädter Kirchstraße 14, Telefon +49521515454) oder online erhältlich. Eine Einführung mit Michael Wendeberg und Jón Philipp von Linden findet 45 Minuten vor Konzertbeginn statt.

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