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Fabrik Potsdam: Potsdamer Tanztage 2024 – 15 Tanzproduktionen beleuchten den Platz des Einzelnen in der WeltZoom Button

Kono Atari No Dokoka. Foto: Christophe Raynaud de Lage, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Fabrik Potsdam: Potsdamer Tanztage 2024 – 15 Tanzproduktionen beleuchten den Platz des Einzelnen in der Welt

#Fabrik Potsdam: Potsdamer Tanztage 2024 – 15 Tanzproduktionen beleuchten den Platz des Einzelnen in der Welt

  • Der Vorverkauf startet am 27. März 2024

Potsdam, 26. März 2024

Die #Potsdamer #Tanztage präsentieren in diesem Jahr mit 15 Tanzproduktionen, davon 5 Deutschlandpremieren, eine Europapremiere und 2 Uraufführungen, erneut ein ästhetisch vielschichtiges und inhaltlich dichtes Programm aktueller Tanzkunst. Im Ausgangspunkt der Produktionen stehen dabei oft persönlichste Erfahrungen, Geschichten und Erlebnisse der Künstler:innen und deren gesellschaftliche wie kulturelle Konditionierung. Mit den fast alltäglichen Bildern von Krieg, Gewalt und Zerstörung stellt sich heute die Frage nach der Verantwortung, dem Platz und dem Handlungsraum des Einzelnen im Bezug zur Gesellschaft drängender. In den 15 Produktionen aus #Deutschland, #Schweden, #Südafrika, #Kanada, #Belgien, #Ungarn, #Frankreich, #Israel, #Libanon, #Island und der #Schweiz spiegeln sich so persönliche und gesellschaftliche Krisenerfahrungen, Konflikte, Ängste aber auch humanistische Utopien und Hoffnungen wider.

Mit dem Stück »Necropolis« eröffnet Arkadi Zaides das Festival mit einem dokumentarischen Stück über die meist unbekannten Opfer der Migration an den Grenzen Europas. Anhand von Recherchen und Videoarbeiten erinnert er an persönliche Schicksale und gibt den Toten einen Platz mitten unter uns. Vor den Augen der Zuschauer:innen lässt Zaides eine virtuelle Nekropolis entstehen und kreiert stellvertretend für die Opfer einen imaginären tanzenden Körper. Mechanics of Distance ist als Aufführung open air und als partizipativer Stadtspaziergang zu erleben. Der ungarische Choreograf Máté Mészáros lässt sein Publikum die umgebende urbane Landschaft und den eigenen Körper in Beziehung erleben und erschafft eine eigene getanzte Architektur. Entstanden in der #Covid Zeit bringt er den Tanz mitten in das Publikum und in die Stadt ein, und fragt nach den Grenzen zwischen Tänzern und Zuschauern. Mit »Dance is not for us« wirft der Libanese Omar Rajeh einen Blick auf seine eigene Vergangenheit und auf die zerrissene Historie seines Landes. Das Publikum erlebt die Tanzkultur und Musikkultur seiner Jugend, Familien Ereignisse, die Wünsche und Hoffnungen und Erinnerungen an das eigene Schaffen in Beirut und auf das, was von diesen Spuren in seiner neuen Heimat Frankreich bleibt. Tanz ist für ihn, als engagierter Künstler, ein Akt des Widerstands wie der Hoffnung, und immer ein Austausch von Gedanken wie Gefühlen zwischen Künstler und Publikum.

Das Thema der Tabuisierung weiblicher körperlicher Erfahrung steht in zwei Stücken im Vordergrund. In »When the Bleeding Stops« der isländischen Choreografin Lovísa Ósk Gunnarsdóttir geht es um psychische wie körperliche Veränderungen des Körpers in den Wechseljahren und um das fehlende gesellschaftliche Wissen und falsche Informationen. Ihre persönlichen Erlebnisse und Fragen hat sie dazu gebracht, einem Thema auf bemerkenswert emphatische wie liebevolle Weise eine Bühne zu geben, das kaum in der Öffentlichkeit besprochen wird. Die Aufführungen werden begleitet mit einer Lesung von Miriam Yung Min Stein, die sich in ihrem #Buch »Die gereizte Frau« dem Thema ebenfalls widmet. In ihrer neuen Arbeit setzt die palästinensische Choreografin und Tänzerin Sahar Damoni nach ihrem Festivalauftritt 2022 ihre Beschäftigung mit dem Thema Schwangerschaft und Abbruch fort. In Nawa thematisiert sie die Auswirkungen einer Abtreibung auf die Identität, Psyche und den Körper der betroffenen Frau und öffnet dabei insbesondere in den stark religiösen und traditionell geprägten Gesellschaften aber auch hier in Europa eine kaum geführte Debatte künstlerisch.

Die Kraft der Gruppe und des Zusammenfindens sind Themen in drei sehr tänzerischen Stücken. »Mellowing« mit dem »Dance On Ensemble« bringt auf serieller Musik 12 Performer in einer virtuos komponierten Choreografie zusammen. Das Stück fasziniert durch den gemeinsamen Rhythmus und die dynamische Unruhe. Genauso hypnotisch sind die Produktionen Cécile und René der Tanzakrobaten von »Sinking Sideways«. Mit einem Duett und einem Trio ist das junge Ensemble damit gleich zweimal im Programm zu erleben. Mit höchst tänzerischer wie akrobatischer Klarheit zeigt das Trio in seiner gleichermaßen abstrakten wie hoch poetischen Bewegungspraxis ein Lob auf die Kraft und Schönheit gemeinschaftlichen Seins.

Urban Dances aus Südafrika/Schweden sowie aus Kanada sind auch Teil des Programms. Yebo Yes! stellt den isiPantsula in den Vordergrund, einen in den Townships Südafrikas entstandenen Tanzstil, ein Mittel des Protests und des Austauschs der Unterdrückten in der Zeit der Apartheid. Mit »La Probabilité du Néant« überschreitet Alexandra »Spicey« Landé, eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Hip Hop Tanzes in Québec, die Grenzen der Genres in einer Aufführung, die zwischen urbanem Tanz, Videoprojektionen, Licht und Schattenspielen, zeitgenössischem Tanz und Theater navigiert.

2 Uraufführungen finden in einem Doppelabend statt: Die Absolvent:innen der Tanzschule »La Manufacture« in #Lausanne präsentieren 2 Kurzstücke von Yasmine Hugonnet und Radouan Mriziga. »Empathic Chamber« erforscht die menschlichen Beziehungen durch Bewegung. Yasmine Hugonnet untersucht die Art und Weise, wie Menschen ihre Emotionen offenbaren und wie diese von anderen wahrgenommen werden und ermutigt sie zugleich, die Schönheit gemeinsamer Erfahrungen zu sehen. In Al Monboso hinterfragt Radouan Mriziga den Einfluss von Landschaften auf #Kunst, #Philosophie und #Wissenschaft in einer Zeit, in der sie oft für den Profit ausgebeutet werden.

Ein Höhepunkt des Festivals ist zweifellos Kono Atari No Dokoka (Somewhere Around Here) von Michikazu Matsune und Martine Pisani. Das Stück ist eine Hommage an die Karriere und choreografische Arbeit der französischen Choreografin Martine Pisani, die mit ihren humorvollen und wunderbar fragilen und absurden Stücken in den letzten 30 Jahren regelmäßig in der fabrik Potsdam zu sehen war. Eine Videoinstallation zeigt parallel Ausschnitte einiger ihrer Arbeiten.

Auch in diesem Jahr bereichern die Studierenden des HZT Berlin mit neu erarbeiteten Kurzstücken das Programm und werden unter anderem auf der Freundschaftsinsel, am Rechenzentrum und in der Schiffbauergasse open air zu sehen sein.

Tanzen kann mach aber auch selbst bei den Konzerten des Festivals im #Fabrikgarten. Mit dabei sind in diesem Jahr »Skyline Sun«, »Maxim Pritula«, »KAMA Orchestra«, DJ Shuwana, Lua Preta und »DJ pi:menta«.

Der Vorverkauf startet am 27. März 2024. Mehr

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