Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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»Julie und Noname«. Zwei junge Frauen retten Tiere vor dem Schlachthof. Ausstellung im Kunstraum Elsa, Bielefeld. Foto: Yana Wernicke, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
#Kunstraum #Elsa #Bielefeld: »A worm crossed the street/Weggefährten«, Ausstellung zweier Fotografinnen mit einem ungewöhnlichen Blick auf Tiere, 8. März bis 5. April 2024
Bielefeld, 4. März 2024
Seit dem Beginn der #Fotografie sind #Tiere gern gesehene Motive vor unseren Kameras. Doch zwischen witzigen Katzenvideos und bildgewaltigen Naturdokumentationen bleibt dieser Blick stets selektiv. Unliebsame #Bilder, die das #Tier etwa im Kontext unserer Lebensmittelindustrie zeigen, werden zumeist ausgeblendet.
Wie jedoch können Bilder aussehen, die abseits von diesen konventionellen Blickwinkeln das Tier als ein fühlendes und denkendes Gegenüber sichtbar machen? Wie hat sich der Blick des Menschen auf die Welt der Tiere konstituiert? Diesen Fragen widmen sich Nadja Bournonville und Yana Wernicke in ihren Arbeiten, die von der Koexistenz und dem Miteinander von Mensch und Tier handeln.
Für die Arbeit »Companions/Weggefährten« hat Yana Wernicke (geboren 1990, wohnhaft in einer Kleinstadt nahe Frankfurt am Main) 2 junge Frauen begleitet, die #Kühe, #Schweine und #Gänse vor dem Schlachthof retten und mit ihnen in einer selbstgewählten Gemeinschaft zusammenleben.
Sie geht der Frage nach, was es heißt, sich um fühlende Lebewesen zu kümmern und wie ein würdevolles Tierleben in einer menschengemachten Welt aussehen kann. Weit entfernt von einem »Heile Welt« #Kitsch, entwirft Yana Wernicke dabei eine tief poetische Erzählung von Freundschaft und Respekt.
Nadja Bournonville (geboren 1983 in #Schweden, wohnhaft in Berlin) hat für ihre Arbeit »A Worm crossed the Street« im #Naturhistorischen #Museum #Wien hunderte Präparate fotografiert die vom Sammeln, Klassifizieren und letztendlich auch vom Verschwinden der Arten berichten. Die von ihr fotografierte wissenschaftliche Sammlung, deren Anfänge zurück bis ins 18. Jahrhundert reichen und somit den Beginn des Anthropozäns* markieren, wird hierbei zu einer Zeitkapsel.
Fasziniert von den Formen und Texturen der Präparate erschafft Nadja Bournonville eigene Bildwelten, die eine trügerische Ruhe ausstrahlen. In ihren Fotografien wird nicht nur die Faszination des Menschen an dem Wissen um die Tierwelt sichtbar und somit die Aneignung dessen, sondern auch das Aussterben der Arten über die Jahrhunderte.
Kuratiert wird die Ausstellung von Alexander Gehring, (wohnhaft in Berlin, 2010 Diplom am Fachbereich #Gestaltung in #Bielefeld). Die Ausstellung wird am Freitag, 8. März 2024, mit einem Künstlergespräch zwischen Nadja Bournonville, Yana Wernicke und dem Biologen Dr. Philip-Sebastian Gehring eröffnet.
8. März bis 5. April 2024, Kunstraum Elsa, Elsa Brändström Straße 13, 33602 Bielefeld, Telefon +491714773377, mittwochs 17 bis 19 Uhr
* Der Ausdruck #Anthropozän entstand als Vorschlag zur Benennung einer neuen geochronologischen Epoche: des Zeitalters, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse der Erde geworden ist.