Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Isa Genzken, »Ohr«, 1980/2012. Privatsammlung, Courtesy »neugerriemschneider«, Berlin. Copyright: Isa Genzken, VG Bild Kunst, Bonn 2024. Foto: Neuer Berliner Kunstverein, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Neuer Berliner Kunstverein: N. B. K. Billboard, Isa Genzken, »Ohr«, 2. März bis 1. September 2024
Berlin, 1. März 2024
Isa Genzkens 5 Jahrzehnte umfassendes Œuvre ist gekennzeichnet durch stete Transformationsprozesse, initiiert durch eine permanente Hinterfragung des Kunstbegriffs. Ihre Werkkomplexe umfassen die Medien #Skulptur, #Installation, #Fotografie, #Zeichnung, #Malerei und Film#. In den 1970er Jahren entwickelte Genzken eine bildhauerische Praxis, die auf einer kritischen Auseinandersetzung mit der deutschen und US amerikanischen Kunst der Nachkriegszeit und mit der Architektur der Moderne gründet. Wichtig für Genzkens Arbeitsweise ist der Bezug zu durch #Architektur, Design und Medien vermittelten Realitäten, zu aktuellen soziopolitischen Themen sowie zum menschlichen Körper.
1980 fertigte Genzken 2 Fotoserien an, die das Interesse der Künstlerin an Design und Skulptur mit dem an Ton und Musik vereinen: Die erste besteht aus von ihr abfotografierten Werbeanzeigen für HiFi Anlagen, die zweite zeigt Nahaufnahmen von menschlichen Ohren als »etwas Organisches, etwas von Innen nach Außen, vom Kopf kommendes« zeigt, so die Künstlerin. Für diese zwölfteilige, mit dem Titel Ohr versehene Fotoserie arbeitete sie mit zufälligen Passantinnen in den Straßen New Yorks zusammen. Die Bilder zeichnet eine Spannung aus, die in dem vermeintlichen Widerspruch zwischen der Anonymität der fotografierten Person und dem Stil des klassischen Porträts liegt, das auf der Repräsentation eines Subjekts basiert. In der Reihe N. B. K. Billboard präsentiert, knüpft Ohr an Genzkens langjährige Auseinandersetzung mit #Kunst im urbanen Raum an, die unter anderem geprägt ist durch ihre Befragung der Trennung zwischen öffentlich und privat.
Im Zentrum des Schaffens von Isa Genzken (geboren 1948 in Bad Oldesloe, lebt in Berlin) steht eine präzise kunstkritische Analyse gegenwärtiger Konventionen. Auf unverwechselbare Art und Weise vereint sie vermeintliche Gegensätze wie Stabilität und Fragilität, Ordnung und Chaos, Komplexität und Leichtigkeit. Geometrische und organische Formen verschmelzen zu autonomen Einheiten, Dekorationsgegenstände treffen auf Puppen, Sonnenschirme, Plastikfolien und Sprühfarbe, unhierarchisch von der Künstlerin in einer eigenen Szenerie zusammengebracht. Sie erreichte frühe Bekanntheit mit ihren mithilfe computergenerierter Zeichnungen produzierten Werkserien »Ellipsoiden« (1976 bis 1982) und »Hyperbolos« (1979 bis 1983), später folgten Betonskulpturen wie »Weltempfänger« oder »Fenster« (späte 1980er und 1990er Jahre) und nach einer eigenen Assemblagetechnik entwickelte Skulpturen und Installationen wie »Empire/Vampire«, »Who Kills Death« (2002/2003).
Genzkens Arbeiten wurden in Einzelausstellungen in internationalen Museen und Institutionen gezeigt, unter anderem Neue Nationalgalerie, Berlin (2023), K21, Kunstsammlung #Nordrhein #Westfalen, Düsseldorf (2021), Kunstmuseum Basel (2020), Kunsthalle Bern (2019), Gropius Bau, Berlin (2016), Institute of Contemporary Arts, London (2015), Museum für Moderne Kunst, Frankfurt/Main (2015), Stedelijk Museum, Amsterdam (2015), Dallas Museum of Art (2014), Museum of Contemporary Art, Chicago (2014), Museum of Modern Art, New York (2013). Teilnahme an der Biennale Venedig 1982, 1993, 2003 und 2015, Solopräsentation im Deutschen Pavillon im Jahr 2007. Genzkens Arbeiten waren zudem auf der documenta (1982, 1992, 2002) und bei den Skulptur Projekten Münster (1987, 1997, 2007) zu sehen. 2017 wurde ihr der Goslarer Kaiserring verliehen, 2019 erhielt sie den Nasher Prize des Nasher Sculpture Center, Dallas. Mehr …