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Sellwerk: Digitalisierungsbremse Bürokratie – harte Prüfung für den MittelstandZoom Button

Viele Betriebe sehen die Bürokratie in Deutschland als Hindernis für die Digitalisierung. Foto: Kenny Elisason, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Sellwerk: Digitalisierungsbremse Bürokratie – harte Prüfung für den Mittelstand

#Sellwerk: Digitalisierungsbremse #Bürokratie – harte Prüfung für den Mittelstand

Berlin, 24. Januar 2024

»Der Mittelstand ist das #Rückgrat der bundesrepublikanischen #Wirtschaft«. Mit diesen Worten würdigte die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel 2015 die Bedeutung des Mittelstands als tragende Säule der deutschen #Ökonomie. Noch im selben Jahr wurde hierzulande die »Bürokratiebremse« eingeführt, um den behördlichen Aufwand für Unternehmen drastisch zu reduzieren. Unter dem Motto »one in, one out« sollte der Mittelstand nicht länger durch zeitraubende rechtliche Prozesse behindert werden. Doch dieses Vorhaben ist gescheitert. Im September 2022 ergab eine Umfrage des Instituts für #Demoskopie #Allensbach, dass der Mehraufwand für hiesige #Unternehmer seit der #Gesetzgebung um 65 Prozent gestiegen ist. Auch für die Mitglieder unseres Mittelstandsnetzwerks rangiert das Thema der administrativen Vorgänge ganz oben auf der Sorgenliste. Die Bürokratie stellt Klein und Mittelgewerbe vor Hürden, die es auszuräumen gilt, damit die Digitalisierung voranschreitet.

Die Mehrheit der Betriebe fühlt sich abgehängt

Im Rahmen des Digitalbarometers befragten wir bei Sellwerk im November und Dezember 2023 unsere Mitglieder zum Stand der Digitalisierung in ihren Unternehmen. Dabei kam heraus, dass die Verwaltung insbesondere für kleinere Betriebe eine Herausforderung darstellt. 88 Prozent der Einzelunternehmer:innen fühlen sich bei Digitalthemen komplett abgehängt. Bei Betrieben ab zwei Personen sieht mehr als die Hälfte noch digitalen Nachholbedarf bei sich selbst. Als Gründe nannten die Teilnehmenden neben Zeitmangel vor allem die hiesige Administration und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Beinah ein Drittel der Befragten gab zudem an, dass bürokratische Vorgänge sie bei der Umsetzung digitaler Strategien behindern. Dabei könnten digitale Lösungen das Arbeitsleben vieler Unternehmer:innen vereinfachen. Eine Bündelung der Onlineangebote an einem Ort erleichtert etwa die Kommunikation mit Partnern und Kunden, besonders für Geschäfte des Mittelstands. Derzeit ist ein Handwerksbetrieb im deutschen Mittelstand jedoch nahezu denselben bürokratischen Anforderungen ausgesetzt wie ein Großunternehmen. Der verwaltungstechnische Aufwand steht daher in keinem Verhältnis zu den Kapazitäten und der Betriebsgröße. Es liegt auf der Hand, dass diese #Mammutaufgabe für #KMU nicht zu bewältigen ist, zumal in vielen Betrieben Zeit, Personal und Expertenwissen fehlen.

Auch die Online Korrespondenz mit Behörden, welche die Verwaltungsvorgänge erleichtern würden, gehört zu einer Belastung für Geschäftsbetriebe. Doch der Austausch mit Behörden findet noch immer überwiegend in Papierform statt. Vor allem die sich in den letzten Jahren stetig ändernde Gesetzgebung bringt viele Wirtschaftsunternehmen an ihre Grenzen. Dazu gehörten beispielsweise das Gebäudeenergiegesetz und die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns.

Bürokratie und Vorschriften hindern die Digitalisierung

Betrachtet man die bisherigen politischen Maßnahmen zur Verbesserung des Bürokratieaufwands für deutsche Unternehmen, sind die Ergebnisse unseres Digitalbarometers wenig überraschend. Das 2017 verabschiedete Onlinezugangsgesetz wollte einen Wendepunkt in der Digitalisierung darstellen und bis Ende 2022 Verwaltungsleistungen online zur Verfügung stellen. Das angestrebte Ziel wurde nicht nur deutlich verfehlt, sondern erweist sich als Panne für die zuständigen Behörden und Gesetzgeber:innen. Auf Bundesebene waren ganze 70 Prozent der behördlichen Dienste nicht digital nutzbar, während es bei den Ländern und Kommunen mit erschreckenden 80 Prozent noch schlechter aussah. Die enormen administrativen Hürden schlagen sich auch in den vom Nationalen Normenkontrollrat (NKR) erhobenen Bürokratiekosten nieder. Zuletzt stellt der NKR einen Anstieg von rund 164 Millionen Euro pro Jahr fest.

Dies alles führt dazu, dass Deutschland beim digitalen Wandel im internationalen Vergleich weit hinten liegt. Das ständige Scheitern von Gesetzesvorhaben und die steigenden Mehrkosten für Betriebe hierzulande sind ein lautes Warnsignal für die Zukunft und das Überleben des Mittelstands in unserem Land.

Digitale Zukunft dank Freiheit für Innovation

Damit die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft also kein Lippenbekenntnis bleibt, sollte das neue Jahr ganz im Zeichen der Realisierung stehen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wurde im September mit dem Gesetzentwurf zur Änderung des Online Zugangsgesetzes gemacht. Zusammen mit dem Once Only Prinzip können wichtige Grundlagen für die Zukunft geschaffen werden. Das Prinzip zielt darauf ab, einmal erhobene Daten effizient weiterzugeben, anstatt sie immer wieder neu zu erfassen. Die Übermittlung und Erstellung von Bescheiden und Formularen ist eine der größten Baustellen auf dem Weg zur Digitalisierung. Um diesen Prozess voranzutreiben, kann verstärkt auf digitale Lösungen gesetzt und die Verwendung von Papierdokumenten weiter reduziert werden. Auch die stärkere Berücksichtigung europäischer Vorhaben wie dem KMU Entlastungspaket sowie die konsequente Umsetzung der Registermodernisierung durch Bund, Länder und Kommunen sind notwendige Initiativen, um den Verwaltungsprozess endlich zu verschlanken.

Die #Politik ist sich der Herausforderungen bewusst, welche die Bürokratie für die Wirtschaft mit sich bringt. Die von der Koalition vereinbarten Maßnahmen müssen jedoch im kommenden Jahr mit Hochdruck umgesetzt werden, um Unternehmen tatsächlich zu entlasten. Denn solange der Abbau bürokratischer Hürden nicht voranschreitet, ist die digitale Zukunft des Mittelstands blockiert.

Bis dahin profitieren KMUs davon, sich in Netzwerken zusammenzuschließen. Durch einen starken Verbund und die Expertise in unterschiedlichen Bereichen können Mittelstandsunternehmen das Thema Digitalisierung gemeinsam angehen und selbst in die Hand nehmen ganz getreu dem Motto #mittelstandverbindet.

Michael Oschmann ist geschäftsführender Gesellschafter der Müller Medien GmbH & Co. KG. In vierter Generation setzt sich der Diplomkaufmann für die Stärkung des Mittelstandes auf dem deutschen Wirtschaftsmarkt ein. Mit der Digitalmarke Sellwerk unterstützt er KMU beim Aufbau einer professionellen digitalen Präsenz und eines umfassenden Netzwerkes.

Constanze Oschmann ist geschäftsführende Gesellschafterin der Verlagsgruppen Müller Medien GmbH & Co. KG sowie der Telefonbuch Verlag Hans Müller GmbH & Co. KG. Die Diplomkauffrau setzt sich für Chancengleichheit und Sichtbarkeit von KMU auf dem deutschen Wirtschaftsmarkt ein. Mit der Digitalmarke Sellwerk unterstützt sie diese Unternehmen dabei, ihre digitale Präsenz zu stärken und auszubauen.

Über Sellwerk

Sellwerk bietet als Netzwerk des deutschen Mittelstands einfache, zukunftssichere und bezahlbare digitale Lösungen und sorgt dafür, dass kleine und mittlere Unternehmen zukunftsorientiert aufgestellt und bundesweit vernetzt sind. Mit Sellwerk werden Unternehmen optimal im Netz positioniert und so von ihren (potenziellen) Kunden schnell und einfach gefunden und als relevant erkannt. Je nach digitalem Kenntnisstand/Ambition kann das Unternehmen die digitale Lösung in Eigenregie, mit Unterstützung oder als Rundum Sorglos Servicepaket umsetzen. Dabei verfolgt Sellwerk die Mission, dass die Digitalisierung nicht nur für die großen Player, sondern auch für den Mittelstand zum Gewinn wird und somit wieder Chancengleichheit im Markt herrscht. Dies ist besonders wichtig, da der Mittelstand als Motor der Wirtschaft die meisten Arbeits und Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt und mit seinen Investitionen vor Ort ein wesentlicher Garant für den Wohlstand der jeweiligen Regionen ist. Mehr

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