Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Foto: Hartmut Brand, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Brands #Spiele #Check: »Karvi« vom Hans im Glück Verlag
Rietberg, 21. Januar 2024
Besonders thematischen Brettspielen gelingt es, uns für die Dauer des Spiels in ein #Abenteuer mitzunehmen, das uns in eine aufregende und unbekannte Welt zieht.
Genau dies gelingt »#Karvi« vom Hans im Glück Verlag, bei dem zwei bis vier Spieler ab 12 Jahren über eine Spielzeit von 120 Minuten versuchen, in die Geschichtsbücher einzugehen. Unter dem Segel des eigenen Schiffes führt man eine Crew an, handelt mit fremden Kulturen und plündert Ländereien.
Drehpunkt und Angelpunkt des Spiels sind die farbigen Würfel der Spieler. Sie stellen praktisch die Mitglieder der Crew da, die wir für verschiedene Aufgaben einsetzen können. Diese Variante des Worker Placement wird dadurch unterstützt, dass die Anzahl der #Würfelaugen, hier Biervorräte sind, die angeben, mit welcher Stärke wir unsere Stammesmitglieder einsetzen können.
Die Würfel werden dabei über die Aktionsleiste gezogen, woraus sich ergibt, dass man nicht im Uhrzeigersinn an der Reihe ist, sondern jeweils der Spieler am Zug ist, dessen Würfel am weitesten hinten liegt. Hieraus ergab sich schon in den ersten Partien ein sehr interessantes Taktikelement, denn nicht selten versucht man so, möglichst zweimal an der Reihe zu sein.
Mit den Aktionen auf den erreichten Würfelfeldern können wir dann Proviant oder Ressourcen nehmen, ausrüsten, handeln oder plündern. Ganz, wie es das wahre Wikingerherz begehrt.
Zudem stehen den Spielern auch noch einige freie Aktionen zur Verfügung, die man vor oder nach der jeweiligen Würfelaktion ausführen kann.
Aus dieser Kombination der Würfel – und freien Aktionen ergeben sich so viele interessante Kombinationen, dass kein Spiel von »Karvi« dem nächsten leicht. Und die Befürchtung, die Wartezeit bis zum nächsten eigenen Zug könnte vielleicht aus dem Geflecht an Aktionen und möglichen doppelten Zügen der Mitspieler zu hoch sein, verfliegt schnell, weil man jederzeit auch eben in seinen Planungen darauf reagieren muss, wo denn dann die Würfel der Mitspieler gelandet sind. Denn bereits belegte Felder dürfen dann nicht mehr benutzt werden.
Ein wichtiges Element im Spiel sind die Schiffsrouten, denen man dann tatsächlich auch mit seinem eigenen Schiff folgt. Und an dieser Stelle muss man auch mal ein großes Lob für das Spielmaterial aussprechen. Mal ganz abgesehen davon, dass zu 100 Prozent auf Plastikteile verzichtet wurde, macht es großen Spaß, sich mit dem wirklich schön und thematisch gestalteten spielmaterial zu befassen.
Wie etwa der aufgenommene Proviant auf den #Schiffen gelagert wird, um sich auf längere Schiffsreise vorzubereiten ist wirklich sehr schön gelöst. Und so kommt schnell am Tisch echtes Abenteurergefühl auf.
Nur wenn man die Fähigkeiten unserer Crew ausbauen, neue Krieger anheuern und die #Schiffe verbessern, gelingt es, sich gegen die Mitspieler durchzusetzen. So wie dann auch der Ausbau des Schiffes auf dem #Schiffstableau der #Spieler individualisiert wird, ist wirklich sehr schön gelöst.
Dabei dann aber auch noch die Versorgung seiner Crew mit genügend Vorräten an Bier und Brot im Blick zu haben, ist eine echte Herausforderung.
So kann man schon sagen, dass man sich von dem außergewöhnlich schönen Spieldesign nicht blenden lassen sollte, dass es »Karvi« von seiner Spieltiefe wirklich in sich hat.
Man ist leicht versucht, ein wenig vor sich hin zu schippern, was sicherlich auch zu einem schönen Spielgefühl führt. Nur wer jedoch alle Ressourcen optimal einsetzt, wird am Ende dann auch tatsächlich als Jahre zu unsterblichen Ruhm gelangen.
Und so wird »Karvi« in der nächsten Zeit noch häufiger auf unserem Tisch landen, weil man genau merkt, dass jede Partie einen weiteren Lerneffekt mit sich bringt und man so seine Beutezüge immer besser durchführen kann.