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Sprache, Sprache, Sprache: »Dafür werbe ich«Zoom Button

Foto: Leonardo Toshiro Okubo, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Sprache, Sprache, Sprache: »Dafür werbe ich«

Sprache, Sprache, Sprache: »Dafür werbe ich«

Gütersloh, 30. Dezember 2023

Politikergewäsch: »Soundso, dies und das. Dafür werbe ich« wird nicht selten gesagt.

Für etwas zu werben – etwas zu bewerben – bedeutet, dass man #Werbung dafür macht. Werbung ist Teil des Marketings, Werbung ist eine Verkaufsmaßnahme, es bedeutet beispielsweise #Anzeigen zu schalten, #Plakate zu verbreiten, #Fernsehspots oder #Radiospots zu schalten … letztlich soll Werbung jemanden so manipulieren, dass er etwas kauft, tut, an etwas teilnimmt, et cetera.

Der Politiker meint aber zweifellos, dass er möchte, dass man seiner #Meinung ist, mitmacht, tut, was er sagt, und es hinnimmt (wenn er sich durchsetzt und es stattfindet). Verkaufen möchte er in aller Regel nichts – schlechterdings jemanden – und zwar für dumm.

Eine Meinung, einen Sachverhalt, eine reine Sachinformation zu verbreiten, ist keine »Werbung« – eher #PR. Oder ein Meinungsbeitrag, Diskussionsbeitrag oder etwas ähnliches. Jedenfalls sind es Dinge, die man gratis bekommt, also nicht kaufen muss. Jedenfalls nicht im eigentlichen Wortsinn.

Wahrhaftiger und anständiger wäre es, in solchen Fällen durch Argumente und/oder Tatsachen zu überzeugen. Und nicht durch Manipulation.

Man stelle sich vor, es wäre ganz unkonkret (etwa Wahlslogans), für die ein Politiker »werben« würde. Das grenzte an Realsatire.

»Bernd Brömme. Für unsere Stadt, für unsere Bürger. Dafür werbe ich« … soso … von dieser Gesinnung an sich muss man wohl niemanden überzeugen (»Gegen unsere Stadt, gegen unsere Bürger« steht wohl niemals zur Debatte – bestenfalls muss man den Wähler dazu bringen, dass er glaubt, derjenige (Brömme) wolle das tatsächlich, ohne zu hinterfragen, was genau er denn zu tun und zu lassen plant, oder ob er das überhaupt kann) …

In #Wahrheit bedeutet »dafür werbe ich« wohl eigentlich »ich engagiere mich dafür und versuche, alle davon zu überzeugen« … aber da dass eben so nicht gesagt wird, ist klar, was davon zu halten ist.

»Ich frittiere tiefgefrorene Kartoffelstäbchen, salze sie, wiege ein Viertelpfund ab, und verkaufe sie in Papptüten zu Mitnehmen. Eine Portion kostet 2,50 Euro. Dafür werbe ich« …

»In meinem Geschäft sind meiner Meinung nach schöne #Möbel zu einem günstigen #Preis erhältlich. Dafür werbe ich« … :-D …

Der Satz »Dafür werbe ich« ist hier überflüssig. Dass er das tut, ist evident.

Letztlich ist »Dafür werbe ich« also eine #Floskel, die #Aktivität, #Engagement, womöglich auch #Diskussionsbereitschaft und #Offenheit suggerieren soll.


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