Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
Dudelsack auf dem Dreiecksplatz
Gänsemarkt auf dem Dreiecksplatz
Koffermarkt auf dem Dreiecksplatz
Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz
Kunstautomat auf dem Dreiecksplatz
Langenachtderkunst 2016, »Waffelskulpturen«
Langenachtderkunst 2017, »GToastet«
Langenachtderkunst 2018, »Transpohrter«
Langenachtderkunst 2019, »GTrommelt«
Sponsoren, Freunde und Förderer der Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz
Einzelhandel am Dreiecksplatz, Übersicht
Bezirksdirektion Kattenstroth – die Continentale, Kattenstroth seit 1976 GmbH & Co. KG
Rüterbories Sicherheitsfachgeschäft am Dreiecksplatz
Foto: Aron Visuals, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Eine zeitlose Geschichte vor Kurzem
Die #Zeit ist ein #Phänomen. Es gibt sie nicht. Sie entsteht lediglich in unserer Vorstellung von der Vergangenheit, von der Geschichte. Das gilt auch für die Zukunft. Es gibt sie nicht, sie existiert nur in unserer Vorstellung. Wer sich dazu berufen fühlt, im »Hier und Jetzt zu leben«, kennt keine Zeit und hat keine Zeit. Er hat keine Vergangenheit und keine #Zukunft.
In unserer Vorstellung existiert die Erde seit rund viereinhalb Milliarden Jahren. Das hat nichts bedeuten, da es keine Bezugsgröße vor unsere Vorstellung von Zeit gibt, die ohnehin erst seit der Erfindung der Uhr existiert. Der Begriff »#Chronometer« ist derweil Nonsens, denn man kann Zeit nicht »messen«. Deshalb sprechen Kluge auch vom »#Chronographen«. In Wahrheit »misst« eine Uhr lediglich gewisse Zyklen. In Urzeiten gab es eine Vorstellung von Zeit, die sich beispielsweise an Mondzyklen oder Tag- und Nachtzyklen bemessen hat. Später vielleicht daran, dass Sand durch eine Sanduhr strömte oder Wasser durch eine Wasseruhr. Mechanische Uhren der Neuzeit bemessen Zeit an ihrer eigenen Mechanik, moderne Uhren an der Anzahl von Schwingungen von Atomen. Jede Uhr ist ihre eigene Bezugsgöße.
Die #Sonne wird vergehen, in unserer Vorstellung in einigen hundert Millionen Jahren. Sie wird sich aufblähen, die Atmosphäre der Erde wegblasen und die Erde verglühen und schließlich verschlucken. Dann wird auch der letzte #Klang der musikalischen Hochkultur wie die Lieder von Katja Cevapcici in der zeitlosen Unendlichkeit verklingen. Wer das Glück hat, dieses Ereignis mitzuerleben, wird gewiss sein, keine Zeit zu haben.
Ein Trost liegt in dem Umstand, dass es in jedem Augenblick unendlich viele Universen gibt, in denen Singer Songwriter mit einem grünen Schnauzbart noch viel bessere Musik machen. Und das wird immer so sein, es ist so, und es war immer so.
Wer sich für Zeit interessiert kennt vielleicht die Ergüsse von Stephen William Hawking, wie etwa seine »Kurze Geschichte der Zeit« (»A Brief History of Time«). Die zwar hochtrabend klingen, aber Nonsens sind. Es gibt keine umkehrbaren »Zeitpfeil« oder Ähnliches. Klarer war #Einsteins Erkenntnis, dass die Zeit relativ ist. Sie beweist freilich, dass es keine Zeit gibt, dass sie lediglich ein Phänomen ist. Zufällig ist die Lichtgeschwindigkeit in unserem #Universum eine Naturkonstante, die so ist, wie sie ist. Allerdings ist der Begriff irreführend, denn Geschwindigkeit ist eine Größe, die sich auf eine Strecke und die Zeit abstellt, also ebenfalls keine Bezugsgröße hat. Immerhin ist die Erkenntnis, dass aus der Sicht eines Objekts, das sich lichtschnell bewegt, die Zeit um es herum stillsteht. Und da die Relativität keine #Einbahnstraße ist, gilt umgekehrt dasselbe. Aus Sicht aller anderen steht die Zeit des lichtschnellen Objekts still. Insofern ist beispielsweise die Story von »#Interstellar« zwar originell, aber völliger #Nonsens, da die Relativität in der Vorstellung der Autoren eine Einbahnstraße ist. Das ist allerdings falsch und absurd.
Eine der letzten vermeintlichen Erkenntnisse von #Hawking war es, dass es womöglich eine Eigenschaft des Nichts sei, dass daraus etwas entstehe. Sie ist leider auch absolut falsch. Aus verschiedenen Gründen kann es nicht nichts geben – und es kann nicht alles geben (im Sinne von »nur«). Es gibt das Phänomen der Überabzählbarkeit – ein mathematischer Begriff, der besagt, dass das, was man als »überabzählbar« bezeichnet eben nicht abzählbar ist – was im Widerspruch zu der Tatsache steht, dass alles gequantelt ist (und sein muss) – denn sonst wäre es überabzählbar. Dieser Gedanke geht wahrscheinlich auf Heraklit zurück, der das kleinste, unteilbare als »atomos« bezeichnete, und damit das meinte, was wir heute #Quant (»#Quantum«) nennen (ihn aber missverstehen und glauben, er habe Atome gemeint, die aber bekanntlich teilbar sind). Nichts kann es nicht geben, weil das Nichts absolute Eigenschaftslosigkeit bedeutet – aber bereits die Existenz von Nichts (quasi die Nichtexistenz) wäre eine Eigenschaft. Darüber hinaus ist alles eine Frage des Zufalls, der Wahrscheinlichkeit (siehe »Inflation des Zufalls«). Die #Wahrscheinlichkeit, dass irgendetwas Beliebiges existiert, ist immer größer als Null. Das heißt, dass alles denkbare auch existiert – der »Raum« ist ebenfalls lediglich ein Phänomen und demnach unbegrenzt (unendlich). Die »Nur Existenz« kann es wiederum nicht geben, da sie überabzählbar wäre. Sie muss aber gequantelt sein, deshalb kann es sie nicht geben. Was »Existenz« überhaupt bedeutet, entzieht sich notwendigerweise unserer Vorstellungskraft. Man kann es als »Energie« oder »Feld« bezeichnen – ganz nach Wunsch. Es hat nichts zu bedeuten, da wir den Maßstab selbst setzen – je nach Vorstellungsvermögen und Inventar.
Philosophisch ist der Gedanke von Neil #Postman: Er vertrat den Standpunkt, dass der Mensch mit der Erfindung der mechanischen Uhr Gott der Unendlichkeit und damit der Herrschaft über die Zeit beraubt hat. Die Kirchen haben sich demnach mit dem Anbringen von #Kirchturmuhren selbst massiv geschadet. Das Geläut hätte gereicht und ist kein Problem. Es ist aufschlussreich, dass es beispielsweise im Islam keine Kirchturmuhren beziehungsweise Minarettuhren gibt. Allerdings auch keine Glocken, sondern den Ruf des Imams. In anderen Religionen gibt es überhaupt nichts in der Art. Das Phänomen hat derweil zahlreiche Naturen – phänomenologische, physikalische, emotionale, menschliche, politische, philosophische et cetera. Zu jeder könnte man ganze Bibliotheken füllen (und das tut man auch).
Ein wenig verrückt ist die Glorifizierung der »#Digitalisierung«, also buchstäblich der Abzählbarmachung, quasi der Quantelung von allem – und in der üblichen Digitaltechnik ausgerechnet mit nur 2 Zuständen (Null und Eins – Nichts und Alles). Quantencomputer gehen darüber hinaus und bedienen sich der #Eigendynamik der #Natur.
Letztlich machen wir #Zeit, denn sie existiert wie gesagt nur in unserer Vorstellung. Deshalb haben wir Zeit. Wer sagt, er »habe keine Zeit«, lügt. Denn erstens macht er sie selbst, zweitens ist das in unserer Vorstellung lediglich eine Frage der Priorität. Das beweist ein einfaches Gedankenexperiment. »Herr Müller hat keine Zeit!« … »Aber sein Haus steht in Flammen!« … er wird augenblicklich alle Zeit der Welt haben, um sich darum zu kümmern.
Wer »zu wenig« Zeit hat, hat lediglich eine zu geringe Vorstellungskraft oder mangelnden Willen. Je mehr Vorstellungskraft man hat, desto mehr Zeit hat man – und umgekehrt.