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Grassi Museum: Zeitgenössische bildende Kunst trifft auf angewandte Kunst in der Ständigen Ausstellung Zoom Button

Annette Schröter vor ihren Arbeiten »Schrebergärten« in der Ständigen Ausstellung im Grassi MAK. Foto: Grassi Museum für Angewandte Kunst, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Grassi Museum: Zeitgenössische bildende Kunst trifft auf angewandte Kunst in der Ständigen Ausstellung 

#Grassi #Museum: Zeitgenössische bildende Kunst trifft auf angewandte #Kunst in der Ständigen Ausstellung 

Leipzig, 6. Dezember 2023

Nach seiner grundlegenden Sanierung von 2001 bis 2005 eröffnete das Grassi Museum für Angewandte Kunst Ende 2007 den 1. Teil seiner Ständigen Ausstellung, 2010 den 2. und Ende 2012 schließlich den 3. Teil. Ein erklärtes Ziel war dabei von Beginn an, diese Ständige Ausstellung immer aktuell zu halten, permanent mit neuen Objekten zu bereichern und stetig zu verfeinern. Dies gelang seither kontinuierlich und so sind seither immer wieder herausragende Neuerwerbungen in die Ausstellung integriert worden.

In Vorbereitung auf sein Jubiläumsjahr 2024 hat das Museum seine Bemühungen, die Ständige Ausstellung mit faszinierenden Stücken noch attraktiver und aktueller zu gestalten, immens verstärkt und dabei Partner gewonnen.

Ab dem 6. Dezember 2023 werden in der Ständigen Ausstellung gleich mehrere zeitgenössische Arbeiten neu integriert. Dabei handelt es sich um Arbeiten von Hans Aichinger, Annette Schröter, Christoph Ruckhäberle und Thomas Moecker. Sie alle leben und arbeiten in Leipzig und sind dem Museum auf verschiedene Weise verbunden. Den Erwerb der Arbeiten von Aichinger, Schröter und Ruckhäberle ermöglichte im Sommer 2023 die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Sie hat damit einen wichtigen Beitrag geleistet, der Idee der Interventionen neue Wahrnehmung und Strahlkraft zu verleihen. Die Galerie Kleindienst, Leipzig, hat darüber hinaus eine Schenkung beigesteuert. 

Das in der Galerie Reiter präsentierte, 2023 entstandene Gemälde »Die drei Fähigkeiten« des Leipziger Malers und Grafikers Hans Aichinger war als Kunstwerk ein must be für die Sammlung, da es thematisch und von seinen Farben her geradezu ideal in die Galerie der textilen Spitzen des Museums zu gehören scheint. Man meint, der dargestellte junge Mann trage über seiner #Adidas Jacke einen Spitzenkragen aus der gegenüberliegenden Vitrine und er posiere, sich selbst suchend, im Porträtgestus eines alten niederländischen Gemäldes.

Annette Schröters Papierschnitte aus der Serie »Vor Schrebers Garten I und II« (2020 bis 2022) spielen mit im Ursprung anonymem Design und stehen nun im spannenden Kontrast zum preußischen Eisenkunstguss.

Christoph Ruckhäberles bemalte Holzskulpturen der Reihe »Figur« (2016) gehen in ihrer ornamental geometrischen Flächengliederung unter anderem den Dialog zu einer Arbeit von Hermann Glöckner und konstruktivistischer Malerei und Weberei der 1920er und 30er Jahre ein.

Der Leipziger Künstler Thomas Moecker übernahm die Aufgabe, aus Trümmer Fragmenten historischer Glasmalereien vier neue Kompositionen zu schaffen. Die 2021 geschaffenen Glasbilder wurden von Kathrin Rafoth, Erfurt, ausgeführt und 2023 in die Ausstellungen aufgenommen.

Auch im 2. Teil der Ständigen Ausstellung »Asiatische Kunst« erfolgt eine Intervention neuer Schenkungen. Parallel zur Reihe der 6 großen Vitrinen, die die Entwicklung der chinesischen Keramik anhand ausgesuchter Meisterwerke abbilden, kommen nun große bemalte Porzellanplatten des chinesischen Zen buddhistischen Mönchs Tongming Xie zur Präsentation. Sie sind in Jingdezhen in den Jahren 2014–2016 entstanden und stammen aus einer Serie mit Darstellungen von Arhats. Arhats sind Zen Praktizierende, die Gier, Hass und Verblendung hinter sich gelassen haben und das Nirwana erreichen. Die Arbeiten von Tongming Xie stammen aus einer 2021 getätigten Schenkung des Künstlers und seiner Frau an das Museum.

Weitere Interventionsobjekte, noch im Leihgabe Status, werden derzeit geprüft

So steht die »Deutsche Vase« mit einem zugehörigen Hammer provokant in der Großvitrine mit den Glasarbeiten von Wilhelm Wagenfeld für die Vereinigten Lausitzer Glaswerke und kontextualisiert die Namen der großen Bodenvasen »Berlin«, »München« und »Wien« sowie die nebenan präsentierten Porzellane von Hermann Gretsch. Stephan Balkenhols hölzerne Figur eines jungen Mannes wird in der Nachbarschaft einer holländischen Kanzel aus dem 18. Jahrhundert zum Betrachter, sodass die Besuchenden sie als Betrachter des Betrachtenden neu entdecken können. Das Heute verbindet sich so augenfällig mit dem Historischen.

Die Arbeiten von Annette Schröter, Christoph Ruckhäberle und Hans Aichinger wurden erworben mit Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, 2023. Diese Maßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.


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