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Gütersloh: Vesperkirche rührt in den TöpfenZoom Button

Ohne Helfer geht es nicht: Täglich werden mehrere Dutzend Ehrenamtliche eingebunden; die Bereitschaft zum Mitwirken ist hoch., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Gütersloh: Vesperkirche rührt in den Töpfen

Gütersloh: Vesperkirche rührt in den Töpfen

  • Die Idee eines »Esszimmers für alle« findet immer mehr Verbreitung. Vom Erfolg in Gütsel lassen sich auch andere Orte in der Region anstecken.

Gütersloh, 20. November 2023

#Ostwestfalen entwickelt sich landesweit zum Hotspot der Vesperkirchen. Gütersloh,  Bielefeld, Herford, nun auch Rheda Wiedenbrück und Harsewinkel: In keiner anderen Region haben sich in kurzer Zeit derart viele Solidargemeinschaften gebildet. Das Original, die Gütersloher Vesperkirche, 2018 die erste in NRW,  steht ebenfalls wieder in den Startlöchern.

Der Termin steht längst fest: 28. Januar bis zum 4. Februar 2024. Wie im Vorjahr wird es wieder eine ganztägige Vesperkirche sein, mit #Frühstück, #Mittagessen, #Kaffeetrinken und einem Bütterchen zu Abend. Alles kostenlos, offen für jeden. Für diese Offenheit, für diese Idee, Menschen unterschiedlichster Herkunft an gedeckten Tischen zusammen zu führen, hat die #Gütersloher #Vesperkirche 2021 im Beisein von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier einen Preis erhalten.

»Uns stimmt glücklich, dass die Idee immer mehr Verbreitung findet«, sagt Vesperkirchengründer Dr. Nils Wigginghaus. Dass sich dieser Tage sogar in nächster Nachbarschaft, in Rheda Wiedenbrück und Harsewinkel, Vesperkirchen bilden, sei ein Zeichen für zweierlei. »Erstens, das Gütersloher Vorbild scheint nicht ganz schlecht zu sein. Zweitens, das Bedürfnis der Menschen nach Kontakt und Austausch braucht Formate, in denen ihnen dieses ermöglicht wird.« Die Vesperkirche mit ihrer unkomplizierten Art, mit ihrer Barrierefreiheit in jeglicher Hinsicht biete genau das: die Chance auf warme, überraschende Begegnungen.

Rheda Wiedenbrück und Harsewinkel hatten sich in Gütersloh umgehört, wie sie eigene Vesperkirchen auf die Beine stellen können. Wie bindet man Ehrenamtliche ein, wie finanziert man die Veranstaltung, wie macht man deutlich, dass es ein Fest der Begegnung und keine reine Armenspeisung ist? Das Ergebnis ist in #Wiedenbrück diese Woche in Sankt Pius zu sehen, wo die Gemeinde gemeinsam mit dem Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) und der evangelischen Versöhnungs Gemeinde Beachtliches auf die Beine gestellt hat: Eine Woche, von Dienstag, 21. November, bis Sonntag, 24. November 2023, lädt die Vesperkirche dort jeden Abend von 17.30 bis 21 Uhr zu einer kostenfreien warmen Mahlzeit und zu Kultur ein.

In #Harsewinkel plant die evangelisch lutherische Gemeinde eine Vesperkirche vom 21. bis zum 27. Januar 2024. Gleichfalls inspiriert vom Gütersloher Vorbild, fährt sie doch ein komplett anderes Modell. Geplant ist dort, die Speisen durch einen Caterer ausliefern zu lassen. »Kirche und Kochen, das machen wir dieses Mal nicht«, wird der Pfarrer Jörg Eulenstein zitiert.

In Gütersloh, das in den vergangenen Jahren viele Vesperkirchen im Land beraten hat, liegt der Fokus weiterhin auf Begegnung. »Spaltung und Polarisierung zu überwinden, das ist unsere Motivation«, sagt Dörte Sonnabend. Jung und Reich trifft Arm und Alt, kirchennah trifft kirchenfern, die Geschäftsfrau den Obdachlosen, der Mittagspausensnacker diejenige, die mächtig Kohldampf hat. Geboten wird allen: eine Mahlzeit und Geselligkeit. Warmes für Körper und Gemüt.

Wie im Vorjahr haben sich die ehrenamtlichen Organisatoren entschieden, die Vesperkirche von 2 auf 1 Woche (8 Tage) zu verdichten. Diese Herangehensweise,  damals auch wegen der hohen Heizkosten gewählt, sei bestens  angekommen, berichtet Wigginghaus. Daher öffne man auch 2024 früh, mit dem Frühstück: »Gerade morgens entwickelte sich oft eine besondere #Atmosphäre

Nachmittagskuchen und Abendbrot wird ebenfalls wieder gereicht – es habe sich gezeigt, dass diese Ausdehnung sinnvoll sei. »Viele Gäste haben morgens oder mittags keine Zeit, mal eben in die Stadt zu fahren, nachmittags oder abends aber schon«, sagt Ludger Osterkamp. Für die Kulturveranstaltungen am Abend, von denen es wieder einige geben wird, gelte das ohnehin. Ein Highlight dieser Veranstaltungen steht schon fest: Am Samstag, 3. Februar 2024, tritt das »GTown Rock #Orchestra« auf. 

Zentrales Element hingegen bleibt das #Mittagessen. Geliefert wird es wieder von Cultina, rund 300 Mahlzeiten täglich, 2 zur Auswahl. Essenszeit: 12 bis 13.45 Uhr. Das Servieren übernehmen Ehrenamtliche, ebenso wie das Begrüßen, Anrichten, Abräumen, Spülen et cetera – sie sind für viele Dinge unverzichtbar. Mehr als hundert Helfer bindet die Vesperkirche ein.

Ergänzt wird die Veranstaltung wie stets durch die täglichen Impulse und Denkanstöße, durch den #Kaffee der #Landfrauen  und die Kurzkonzerte der Musikschulen. Hinzu kommen Seelsorge und Beratung sowie die beiden interreligiösen Gottesdienste am Eröffnungs und Schlusssonntag. Vorgesehen  ist, #Kaffee und #Kuchen am Nachmittag mehr oder weniger nahtlos in das Abend Butterbrot übergehen zu lassen, von 16 bis 19 Uhr. »So findet jede und jeder ausreichend Zeit, sich niederzulassen und mit anderen ins Gespräch zu kommen«, sagt Pfarrer Stefan Salzmann.

Anmeldungen für Helferdienst ab 3. Dezember 2023

Die Vesperkirche Gütersloh findet vom 28. Januar bis zum 4. Februar 2024 in der Martin Luther Kirche statt. Sie wird von Ehrenamtlichen organisiert und über Spenden finanziert. Kontonummer und Infos finden sich online. Für das Verteilen der Mahlzeiten und andere Dienste werden Helfer benötigt. Freiwillige haben die Möglichkeit, sich über ein Helferportal einzutragen. Es wird am 1. Advent, 3. Dezember 2023, freigeschaltet.

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