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Kunsthalle Bielefeld: »Aktion, Geste, Farbe, Künstlerinnen und Abstraktion weltweit, 1940 bis 1970«, 2. Dezember 2023 bis 3. März 2024Zoom Button

Wook kyung Choi, »Untitled«, 1960er, Acryl auf Leinwand, 102 mal 137 mal 3 Zentimeter, Arte Collectum. Bild: Wook kyung Choi, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Kunsthalle Bielefeld: »Aktion, Geste, Farbe, Künstlerinnen und Abstraktion weltweit, 1940 bis 1970«, 2. Dezember 2023 bis 3. März 2024

Kunsthalle Bielefeld: »Aktion, Geste, Farbe, Künstlerinnen und Abstraktion weltweit, 1940 bis 1970«, 2. Dezember 2023 bis 3. März 2024

Bielefeld, 6. November 2023

Mit der Ausstellung »Aktion, Geste, Farbe: #Künstlerinnen und #Abstraktion weltweit 1940 bis 1970» würdigt die #Kunsthalle #Bielefeld vom 2. Dezember 2023 bis zum 3. März 2024 eine außergewöhnliche Generation von Künstlerinnen. Als erste #Ausstellung dieser Art in #Europa versammelt sie mehr als 100 Gemälde von über 70 internationalen, heute oft wenig bekannten Künstlerinnen, die Mitte des 20. Jahrhunderts die gestische, abstrakte #Malerei mit geprägt und definiert haben.

Die gestische Malerei, in Europa als »Informel« bezeichnet, in den Vereinigten Staaten unter dem Begriff des »abstrakten #Expressionismus« gefasst, meint eine Kunstrichtung, die bisher mit einer Reihe großer Künstler in den Metropolen wie New York und Paris assoziiert wird. Die Ausstellung verfolgt das Ziel, dieses kunsthistorische Verständnis aufzubrechen und um eine internationale und feministische Perspektive zu erweitern.

Zu sehen sind sowohl die Arbeiten bekannter Künstlerinnen, darunter etwa die Amerikanerinnen Lee Krasner (1908 bis 1984) und Helen Frankenthaler (1928 bis 2011), die österreichische Künstlerin Maria Lassnig oder die Portugiesin Maria Helena Vieria da Silva, als auch bislang unbekanntere Positionen wie die mosambikanisch italienische Künstlerin Bertina Lopes (1924 bis 2012) oder die südkoreanische Künstlerin Wook kyung Choi (1940 bis 1985). Die Kunsthalle Bielefeld richtet den Blick zudem auf deutsche Künstlerinnen aus dem Umfeld des Informel, darunter Sigrid Kopfermann (1923 bis 2011), Sarah Schumann (1933 bis 2019) oder die in Detmold geborene Hedwig Thun (1892 bis 1969), der die Kunsthalle bereits 1969 eine Einzelausstellung widmete.

In einer Zeit, in der die Welt die Ängste des Zweiten Weltkriegs verarbeitete und sich vor dem Hintergrund eines zutiefst konfliktreichen politischen und sozialen Klimas bewegte, lösten sich Künstler auf der ganzen Welt von der figurativen Malerei und suchten nach einer neuen Art künstlerischen Ausdrucks. Die gestische #Abstraktion galt insbesondere im Westen als Kunst, die die Ideale einer freien demokratischen Welt verkörperte. Abstraktion etablierte sich so als Ausdruck von persönlicher und politischer Befreiung, und galt als Wegweiser des Aufbruchs in eine freiere und gerechtere Welt.

In Anlehnung an die #Avantgarde Bewegungen des Expressionismus und des Surrealismus haben jene Künstler die Art und Weise, wie sie Kunst schaffen, auf revolutionäre Weise verändert. Sie betrachteten den kreativen Prozess als etwas, das weit über das bloße Erschaffen von Kunstwerken hinausgeht: Farbe wird als Material in ihrer Beschaffenheit und der Art und Weise wie sie überhaupt auf die Leinwand aufgetragen wird zum eigentlichen Gegenstand. Gemälde werden nicht mehr als Bilder betrachtet, sondern als Ereignisse. Die Geste verbindet in der Malerei des abstrakten Expressionismus/Informel den Körper und das Werk unmittelbar miteinander. Eine Nähe zu Tanz und Performance als Bereichen, in Aktion, Geste, Farbe denen Frauen früh als Vorbilder aktiv waren, bestand von Beginn an. So waren zahlreiche Künstler selbst Aktivistinnen, Tänzerinnen und Performerinnen oder durch diese inspiriert. Dieser wechselseitige Zusammenhang wird in der Ausstellung durch ausgewählte Videoarbeiten deutlich.

Zusammen finden all diese Werke nun in der Kunsthalle Bielefeld an einem Ort, der auch einen historisch passenden architektonischen Rahmen bietet: »Die Kunsthalle Bielefeld, die im Jahr 1968 entworfen und erbaut wurde, in derselben Zeit also, in der die meisten Werke der Ausstellung geschaffen wurden, steht für einen ähnlichen Paradigmenwechsel«, betont Christina Végh, Direktorin und Co Kuratorin, Kunsthalle Bielefeld. »Der offene Grundriss des Gebäudes, der Besuchern keine Richtung vorgibt, weist Parallelen auf zur gestischen Abstraktion, die den Blick der Betrachtenden nicht zu lenken versucht. Selten gibt es die Möglichkeit, #Architektur und #Kunst in einer so engen Verschmelzung miteinander zu erleben.«

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Whitechapel Gallery, London und der Fondation Vincent van Gogh Arles. Künstlerinnen der Ausstellung Mary Abbott, Etel Adnan, Maliheh Afnan, Ruth Armer, Gillian Ayres, Ida Barbarigo, Noemí Di Benedetto, Anna Eva Bergman, Janice Biala, Bernice Bing, Sandra Blow, Dusti Bongé, Chinyee, Wook kyung Choi, Jay DeFeo, Martha Edelheit, Amaranth Ehrenhalt, Asma Fayoumi, Lilly Fenichel, Perle Fine, Else Fischer Hansen, Audrey Flack, Elna Fonnesbech Sandberg, Juana Francés, Helen Frankenthaler, Sonia Gechtoff, Judith Godwin, Gloria Gómez Sánchez, Elsa Gramcko, Sarah Grilo, Grace Hartigan, Lilian Holt, Buffie Johnson, Yuki Katsura, Helen Khal, Elaine de Kooning, Sigrid Kopfermann, Lee Krasner, Maria Lassnig, Bice Lazzari, Lifang, Bertina Lopes, Margaret Mellis, Marta Minujín, Joan Mitchell, Aiko Miyawaki, Yolanda Mohalyi, Nasreen Mohamedi, Emiko Nakano, Lea Nikel, Tomie Ohtake, Fayga Ostrower, Mercedes Pardo, Charlotte Park, Betty Parsons, Pat Passlof, Alice Rahon, Carol Rama, Marie Raymond, Judit Reigl, Deborah Remington, Britta Ringvall, Marie Louise von Rogister, Erna Rosenstein, Behjat Sadr, Nadia Saikali, Zilia Sánchez, Fanny Sanín, Miriam Schapiro, Sarah Schumann, Ethel Schwabacher, Sonja Sekula, Toko Shinoda, Sylvia Snowden, Janet Sobel, Vivian Springford, Franciszka Themerson, Alma Thomas, Yvonne Thomas, Hedwig Thun, Nína Tryggvadóttir, Elsa Vaudrey, Maria Helena Vieira da Silva und anderen

Kuratorinnen

Laura Rehme, Christina Végh

Diese Wanderausstellung ist eine Initiative der Whitechapel Gallery in London von Iwona Blazwick und Laura Smith. Sie wurde von einem kuratorischen Beirat gestaltet, zu dem Iwona Blazwick, Margaux Bonopera, Bice Curiger, Christian Levett, Erin Li, Julia Marchand, Joan Marter, Laura Rehme, Agustin Perez Rubio, Elizabeth Smith, Laura Smith, Candy Stobbs und Christina Végh gehören.

Ausstellungskatalog

Zur Ausstellung erscheint ein deutsch/englischer Katalog, der mehr als 80 abstrakte Künstlerinnen vorstellt, darunter die amerikanischen Künstlerinnen Lee Krasner (1908 bis 1984) und Helen Frankenthaler (1928 bis 2011) sowie weniger bekannte Persönlichkeiten wie die mosambikanisch italienische Künstlerin Bertina Lopes (1924 bis 2012) und die südkoreanische Künstlerin Wook kyung Choi (1940 bis 1985). Mit Beiträgen von Griselda Pollock, Elizabeth A. T. Smith, Iwona Blazwick, Christina Végh, Laura Rehme und andere, Preis 50 Euro.

Rahmenprogramm

Zur Ausstellung ist ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Aktionen, Führungen, Vorträgen und Gesprächen für verschiedene Zielgruppen geplant.

Förderer

Die Ausstellung wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein Westfalen und die Stiftung Dr. Dagmar Nowitzki für Kunst und #Kultur.

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