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Gehirn: SSRI wirken in 2 Bereichen. Bild: Marc Dingman, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
#Antidepressiva: Rätsel später Wirkung geklärt
Cambridge, PTE, 9. Oktober 2023
Physikalische Veränderungen im #Gehirn, die zu einer größeren Plastizität führen, sorgen dafür, dass selektive #Serotonin Wiederaufnahme Hemmer (SSRI) erst nach einigen Wochen wirken. #Forscher aus #Kopenhagen, #Innsbruck und von der University of Cambridge haben nun erstmals wissenschaftliche Belege für diesen Vorgang bei Menschen nachgewiesen. Damit lässt sich einer der Mechanismen für die Wirksamkeit von Antidepressiva zumindest im Ansatz erklären.
Die Forscher haben mit gesunden Freiwilligen eine randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie durchgeführt mit graduellen Unterschieden in Bezug auf Zellverbindungen. Das Ausmaß dieses Effekts hing von der Dauer der Einnahme der Antidepressiva ab. 17 Studienteilnehmer erhielten täglich eine Dosis von 20 Milligramm Escitalopram. Die Kontrollgruppe umfasste weitere 15 Personen, die ein Blindpräparat einnahm.
Zwischen 3 und 6 Wochen nach Beginn des Experiments wurden die Gehirne mittels #PET #Scan untersucht. Dabei wurde die Menge an synaptischem Vesikelprotein 2 A im Gehirn sichtbar. Dabei handelt es sich um einen Indikator für das Vorhandensein von Synapsen in dem Bereich, also ein Hinweis auf eine größere synaptische Dichte. Diese Scans ließen auch deutliche Unterschiede zwischen beiden Gruppen erkennen wie sich die Synapsendichte im Laufe der Zeit entwickelt.
Laut Gitte Knudsen vom Copenhagen University Hospital kommt es bei Personen, die #SSRI einnehmen, zur schrittweisen Zunahme der Synapsen im Neokortex und dem Hippokampus. Der Neokortex umfasst rund die Hälfte des Gehirnvolumens und ist eine komplexe Struktur, die mit höheren Funktionen wie der #Sinneswahrnehmunng, #Gefühl und der #Kognition in Zusammenhang steht. Der #Hippokampus befindet sich tief im Inneren und steht mit Gedächtnis und Lernen in Verbindung.
Knudsens Schlussfolgerungen: SSRI erhöhen die synaptische Dichte in den Gehirnarealen, die bei einer #Depression eine Rolle spielen. Diese Dichte der Synapsen könnte eine Rolle bei der Wirkung von Antidepressiva spielen und ebnen damit auch neue Ziele bei der Entwicklung derartiger #Medikamente. Auch steht zu vermuten, dass sich die #Synapsen über einen Zeitraum von mehreren Wochen erst aufbauen. Damit wäre auch erklärt, warum eine Wirkung erst verzögert einsetzt.