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CHE Gütersloh, Kooperation statt Konkurrenz: Gute Ideen gegen Studienabbruch in Zeiten des Fachkräftemangels

CHE Gütersloh, Kooperation statt Konkurrenz: Gute Ideen gegen Studienabbruch in Zeiten des Fachkräftemangels

Gütersloh, 25. August 2023

Mehr als ein Viertel aller Studienanfänger in Deutschland verlässt das Hochschulsystem ohne Abschluss. In einigen Universitätsstudiengängen liegt die Abbruchquote im Studium sogar bei bis zu 50 Prozent. Ein Beitrag des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) im Rahmen der Reihe DUZ Spotlight in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift #DUZ zeigt #Lösungswege zum Thema Studienabbruch auf. Hierzu gehören konkrete Übergangswege für »Studienzweifelnde« in die berufliche #Bildung und mehr #Kooperation statt Konkurrenz zwischen #Hochschulen und #Akteuren der beruflichen Bildung.

Mehr als ein Viertel der #Bachelorstudenten in Deutschland bricht das Studium ab. Eine Untersuchung des Studienverlaufs des Erstsemesterjahrgangs 2016/17 durch das Deutsche Zentrum für Hochschulforschung und Wissenschaftsforschung (DZHW) ergab, dass 28 Prozent das Hochschulsystem ohne Abschluss verlassen hat. Hochgerechnet auf die aktuellen Zahlen ergibt das rund 130.000 Studienabbrüchen pro Jahrgang.

»Angesichts des Fachkräftemangels können wir uns eine solch hohe Quote an Studienabbrüchen ebenso wenig leisten wie einen Konkurrenzkampf zwischen akademischer und beruflicher Bildung auf dem Rücken der Abiturienten«, mahnt Frank Ziegele, Geschäftsführer des #Centrum für #Hochschulentwicklung (CHE).

Die von den Studienabbrechenden häufig genannten Gründe wie Leistungsprobleme oder mangelnde Motivation deuten laut den CHE Autoren des Spotlight Beitrags auf ein »Matching Problem« hin. Das bedeutet, die Selbstzuordnung der Abiturienten für ein Studium oder ein bestimmtes Studienfach erweist sich als unpassend.

Für eine individuell passende Studienorientierung und Berufsorientierung bedarf es nach Ansicht des #CHE eine ergebnisoffene Beratung, die alle verfügbaren Bildungswege nachschulischer Bildung berücksichtigt sowie Übergänge zwischen den beiden Ausbildungssystemen schafft.

Wie es gelingen kann, dass jeder Abiturient den für ihn passenden Bildungsweg einschlagen kann und wie Studenten beim Umstieg von Studium in Ausbildung unterstützt werden können, zeigt das Themendossier anhand von drei regionalen Programmen für potenzielle Studienabbrecher. Sowohl bei »move!« in Düsseldorf, als auch bei »Umsteigen statt Aussteigen« in Hannover kooperieren Hochschulen mit Industrie und Handelskammern sowie Handwerkskammern oder Arbeitsagenturen. Auf »Switch in Aachen« verweist die #RWTH #Aachen im Bereich Studienzweifel, wenn auch hier keine offizielle Kooperation vorhanden ist. Neben gezielter Beratung und Vermittlung in Unternehmen kann im Rahmen dieser Kooperationen durch Anrechnung erbrachter Studienleistungen die neu begonnene Ausbildung um bis zu 18 Monate verkürzt werden.

Weitere regionale und lokale Modelle setzen bereits früher an und bieten Studien und Berufsorientierung in Kombination oder eröffnen sogar die Möglichkeit, einen beruflichen und akademischen Abschluss parallel zu erwerben. So können etwa an der Beruflichen Hochschule Hamburg in einem studienintegrierten Modell entweder ein Berufs oder ein Hochschulabschluss beziehungsweise sogar beide Abschlüsse in Kombination erworben werden

Damit diese Ansätze auch flächendeckend greifen können, brauche es aber zusätzlich eine Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung sowie eine gleichberechtigte und ergebnisoffene Beratung zu Studium und Ausbildung. Hier sieht das CHE neben den Schulen und den Arbeitsagenturen auch die Hochschulen und Akteure beruflicher #Ausbildung in der Verantwortung.

»Die Bildungsinteressierten von heute wollen zurecht das beste aus Theorie und Praxis, aus akademischer und beruflicher Bildung. Dazu brauchen wir in Deutschland noch mehr Schnittstellen, Übergänge und eine wechselseitige Anerkennung bisher erworbener Kompetenzen«, fordert CHE Geschäftsführer Frank Ziegele. »Erst in einem gemeinsamen System nachschulischer Bildung ist dann ein Wechsel vom Studium in die Ausbildung ein normaler individueller Weg einer Bildungsbiografie und wird nicht mehr als Studienabbruch und als persönliches Scheitern beurteilt.«

Der Schwerpunkt zum Thema ist am 25. August 2023 im Rahmen der Ausgabe 08/2023 der DUZ erschienen und wurde von Bianca Brinkmann, Caroline Friedhoff und Cort Denis Hachmeister erstellt. Das Dossier »Schwerpunktthema Studienabbrecher – mehr Kooperation zwischen Hochschulen und Betrieben« ist die 12. Ausgabe des gemeinsam von CHE und DUZ entwickelten Formats »DUZ Spotlight«, das in loser Folge in der DUZ und auf che.de veröffentlicht wird.

Bereits erschienen sind Spotlight Dossiers zum österreichischen Modell der lebensbegleitenden Matrikelnummer (Ausgabe 09/2017), dem britischen Professional Doctorate (01/2018), dem niederländischen Lehrführerschein (08/18), der Transfergemeinschaft nach Schweizer Vorbild (12/2018), der Etablierung wissenschaftlicher Weiterbildungszertifikate in der Schweiz (11/2019), Instructional Designern im Hochschulbetrieb (02/2020), Lernräumen der Zukunft (08/2020), zu Sozialen Innovationen vom Campus (11/2020), zur Gewinnung internationaler Promovierender (06/2021), zu gerechten Regelungen beim Hochschulzugang (09/21), zu internationalen Medizinstudiengängen in Südosteuropa (02/22), zu innovativen Ausbildungsmodellen im Bereich Informatik (11/22) sowie zur Akademisierung der Therapieberufe (2/23). Alle Publikationen sind hier online abrufbar.


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