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Die Sorge vor dem kollektiven Ausgebranntsein ist real, aber nicht unumgänglich!Zoom Button

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Die Sorge vor dem kollektiven Ausgebranntsein ist real, aber nicht unumgänglich!

Die Sorge vor dem kollektiven #Ausgebranntsein ist real, aber nicht unumgänglich!

Konstanz, 25. August 2023

Zweifelsohne steckt die Welt derzeit in mannigfaltigen #Krisen. Dennoch scheint die Gesellschaft von heute aufgrund von nicht durchlebten Herausforderungen mittlerweile deutlich anfälliger für Überforderung. Diese Auffassung vertritt der Leiter der Beratungsstelle »Psychosoziale Sprechstunde«, Dennis Riehle (Konstanz), in einer aktuellen Stellungnahme. Demnach hätten sich in den letzten zwei Jahren die Anfragen bei ihm nahezu verdreifacht und seien insbesondere auf ein kollektives Ausgebranntsein zurückzuführen: »Wenngleich wir mit #Corona, #Krieg und #Klimawandel eine Vielzahl von Umbrüchen erleben, so mangelt es doch vielen Menschen an mentaler Problembewältigungskompetenz. Dass wir in einer diversifizierten Zeit leben, in der die an uns gestellten Aufgaben komplexer werden und wir gleichzeitig mehrere Feuer löschen müssen, täuscht aus meiner Sicht nicht darüber hinweg, wonach wir in den letzten Epochen an Resilienz verloren haben. Dies dürfte nicht zuletzt auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass wir lange Zeit in einer Phase von Wohlstand und Frieden verbracht haben, an die wir uns gewöhnen konnten. Und es ist unbestritten, dass politische, soziale und ökonomische Zwänge derzeit das Individuum unterschiedlich stark belasten. Bei nüchterner Betrachtung ist dennoch weiterhin auf viel Beständigkeit Verlass – auch wenn ich mit einigermaßen Unverständnis verfolge, dass die aktuelle Regierung die Transformation über das Knie brechen will, obwohl objektiv gesehen kein Zeitdruck besteht. Immerhin sind die apokalyptischen Befürchtungen, die sich derzeit breit machen, nicht rational begründbar – und deshalb auch die diffusen Ängste, welche uns bereits über mache Medien eingeredet werden, lediglich mit einer Rückkehr zur Vernunft zu entschärfen. Letztendlich geschieht auch bei uns in der Beratung nichts Anderes. Wir konfrontieren unsere Klienten mit den – von außen betrachtet – übertriebenen Sorgen und versuchen, durch kognitive Ansätze ihre nicht selten von einer nahezu unwirklichen und ungreifbaren Panik dominierten Glaubenssätze zu relativieren«, erläutert Dennis Riehle.

Insgesamt bemerke man zunehmende Lebenskrisen durch Armut, berufliche Mehrfachbelastung, wegbrechende Freundschaften und Kontakte in der Realität, Rückzug in die digitale Welt, Häufung familiärer Konflikte bei Erziehungsproblemen sowie #Home #Schooling und Home #Office, #Betreuung und #Pflege von Angehörigen, finanzielle Nöte aufgrund hoher Mieten und Lebenshaltungskosten infolge der #Teuerung, #Perspektivlosigkeit und #Sinnleere, #Trauer und #Verlust, Trennung und Scheidung, Mobbing und Ausgrenzung, Trauma und Krankheit: »Allerdings muss man durchaus auch attestieren, dass nicht alle dieser Anforderungen neu sind. Tatsächlich scheint der Instrumentenkasten mit Werkzeugen zur Widerstandsfähigkeit dieser Tage weniger gefüllt als noch vor 1 oder 2 Jahrzehnten. Schlussendlich zu wissen, was mir in schwierigen Situationen gut tut und worauf ich mich im Zweifel berufen kann, das fehlt im Moment. Und hier gibt es nicht zuletzt auch deshalb kaum Ideen zur Lösung von Seiten der Betroffen, weil nunmehr eine Generation herangewachsen ist, die tendenziell Überbehütung erfahren hat und von der Auseinandersetzung mit möglichen Konflikten weitgehend verschont wurde. Dabei ist es das Durchleben von Tiefen und Tälern, was uns für schwierige Momente stärker werden lässt. Im Coaching probieren wir, solch eine Robustheit anzutrainieren und damit nachträglich eine Gelassenheit und Genügsamkeit zu üben, die sich von einer allgemeinen Aufgeregtheit und Verunsicherung in unseren Breiten distanziert und der wir mit Blick auf eine öffentlichkeitswirksam propagierte Ungeduld im Blick auf das Morgen ein reales Abbild der Wirklichkeit entgegenzusetzen vermögen«. Der Psychologische Berater vom #Bodensee ist durch schwere #Erkrankungen selbst geprägt und weiß daher aus eigener Erfahrung nur allzu gut, dass es manchmal einer Rückbesinnung auf die Zufriedenheit mit den kleinen Dingen im Leben bedarf. Er sagt deshalb abschließend: »Wir dürfen uns durch ideologischen Eifer nicht derart beeindrucken und beirren lassen, dass wir am Ende den Bezug zum Hier und Jetzt verlieren. Insofern helfen auch mehr Achtsamkeit, Entspannung und Zuversicht. Denn wir können nicht nur auf unsere eigene Selbstwirksamkeit vertrauen und uns angesichts dessen, was unsere Zivilisation bereits gemeistert hat, eigener und gemeinsamer Ressourcen bewusst werden. Viel eher sind auch all die Weltuntergangsszenarien, welche derzeit plakativ gezeichnet werden, ein Versuch der Manipulation unseres Optimismus, dem wir nicht erliegen sollten«, meint der 38 jährige #Journalist.

Die Psychosoziale Sprechstunde ist bundesweit kostenlos #online erreichbar.


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