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Schwere Jagdunfälle in Dötlingen und Lippstadt: 18 Jähriger stirbt, 53 Jähriger verletzt – Peta fordert Ende der Hobbyjagd in DeutschlandZoom Button

Foto: Sebastian Pociecha, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Schwere Jagdunfälle in Dötlingen und Lippstadt: 18 Jähriger stirbt, 53 Jähriger verletzt – Peta fordert Ende der Hobbyjagd in Deutschland

Schwere #Jagdunfälle in #Dötlingen und #Lippstadt: 18 Jähriger stirbt, 53 Jähriger verletzt – Peta fordert Ende der Hobbyjagd in Deutschland

Dötlingen, Lippstadt, Stuttgart, 21. August 2023

Einem Medienbericht zufolge kam es am vergangenen Samstag in Niedersachsen und Nordrhein Westfalen zu 2 schweren Jagdunfällen. Im niedersächsischen Dötlingen starb ein 18 Jähriger bei der Jagd auf Krähen. Laut Polizeiangaben geriet der junge Mann ersten Erkenntnissen zufolge am Samstagmorgen in das Schussfeld eines gleichaltrigen Begleiters. Beide hätten eine Jagdberechtigung besessen. Am Samstagvormittag wurde im nordrhein westfälischen Lippstadt ein 54 jähriger bei einer privaten #Entenjagd von einer #Gewehrkugel am Kopf getroffen und schwer verletzt. Ein Rettungshubschrauber brachte den Verletzten in ein Krankenhaus. Der 83 jährige #Schütze war ebenfalls Jagdteilnehmer. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Unfall aus. Peta weist darauf hin, dass #Hobbyjäger jedes Jahr mehrere Dutzend Menschen verletzen oder in Einzelfällen töten und Hunderttausenden Tieren erhebliches Leid durch Fehlschüsse zufügen. Die Tierrechtsorganisation fordert von der Bundesregierung ein Verbot der Hobbyjagd in Deutschland.

»Wie viele Lebewesen müssen noch verletzt werden oder sinnlos sterben, bevor die Hobbyjagd endlich verboten wird?«, so Peter Höffken, Fachreferent bei Peta. »Jahr für Jahr ereignen sich zahlreiche #Tragödien, weil schießwütige #Spaßjäger verantwortungslos in der #Gegend #herumballern. Der Gesetzgeber muss endlich eingreifen, um weiteres Leid zu verhindern.«

Hintergrundinformationen

In den vergangenen Jahren sorgten bereits zahlreiche schwere Jagdunfälle für Empörung. Erst im August verletzte sich ein Jäger bei Marlow versehentlich tödlich durch einen Schuss aus seiner eigenen Waffe. Auch im Wartburgkreis kam es im Mai zu einem tödlichen Unfall mit der eigenen Waffe. Im Februar schoss ein Jäger in Lamstedt einen anderen Jäger an, der daraufhin notoperiert werden musste. Im Dezember letzten Jahres wurde ein Mann schwer am Bauch verletzt, als ein Jäger bei einer Bewegungsjagd in Ergersheim stolperte und sich dadurch ein Schuss löste.

Anerkannte Studien belegen, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. So findet dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten statt [1]. Auch englische Fachleute kamen zu dem Ergebnis, dass sich beispielsweise Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und sozialen Faktoren von selbst regulieren [2]. Die Jagd hingegen zerstört die Alters und Sozialstrukturen der Tierpopulationen, was bei den Überlebenden zu erhöhter Fortpflanzung führt. Verluste in der Population werden somit rasch durch Nachkommen und Zuwanderung wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. Die #Jagd ist unnötig, kontraproduktiv und grausam. Den rund 400.000 Hobbyjäger in Deutschland stehen nur etwa 1.000 #Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüber.

Petas Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen #Speziesismus ein – eine Form von #Diskriminierung, bei der #Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

1.) Servanty et altera (2009): “Pulsed resources and climate induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure”, Journal of Animal Ecology, Number 78, Issue 6

2.) P. Baker, S. Harris, P. White (2006): After the hunt: The future for foxes in Britain. Report. University of Bristol, University of York, P. Baker, S.Harris, (2006): “Does culling reduce fox (Vulpes vulpes) density in commercial forests in Wales”, UK, Springer Verlag 2005

Weitere Informationen

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