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Der »Finanzskandal« um Pfarrer Elmar Quante in Gütersloh, ein Kommentar aus BigottistanZoom Button

Foto: Zac Frith, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Der »Finanzskandal« um Pfarrer Elmar Quante in Gütersloh, ein Kommentar aus Bigottistan

Der »Finanzskandal« um Pfarrer Elmar Quante in Gütersloh, ein Kommentar aus Bigottistan

Gütersloh, 6. Juli 2023

»Was bitte ist deutlich und erheblich erkennbar?« fragt ein Freund des Pfarrers … das ist beispielsweise mehr als 2,50 Euro.

Das Bibelzitat mit den Sündenfreien und den Steinen ist übrigens ganz anders gemeint. Es ist keine Rechtfertigung, alles (oder irgendetwas) durchgehen zu lassen. Es geht darum, die Verhältnismäßigkeit zu wahren, den Exzess zu vermeiden. Außerdem ist es nicht unsportlich, den Antisemiten Luther zu zitieren. Aber das sieht man ihm offenbar nach?

»Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsern Nächsten nicht belügen, verraten, verleumden oder seinen Ruf verderben, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren« … tja das ist eine Steilvorlage für Bigotterie … nicht wahr? Zumal mit dem »Nächsten« in der Bibel ursprünglich nur der Mitjude gemeint war. Jesus war dann quasi der große Reformer, der diese »Nächstenliebe« auch auf »Feinde« ausgeweitet hat.

Aber wie wir sehen, war und ist das alles vergeblich. Menschen sind zwingend bigott bis zum Exzess. Das hat mit dem kategorischen Imperativ (dem Imperativ der Kategorie) des Egos (und des Nos) zu tun. Im Grunde genommen ist es basale Psychologie.

Die Schlimmsten sind diejenigen, die sich für gut halten, die Moralisten. Und es gibt nun einmal per se keine »Christliche Ethik« oder »Religiöse Ethik« … es gibt lediglich solche Moral. Ethik gehört zur Kategorie der Vernunft – der Glaube gehört nicht zu dieser Kategorie, er widerspricht ihr. Freilich erhebt er den Anspruch, doch zur Kategorie der Vernunft zu gehören, indem er sich auf die allerhöchste denkbare (eigentlich undenkbare) Transzendenz beruft, indem er sie einfach aus dem Hut zaubert und behauptet.

Empörend ist hier, dass man sich über Empörung empört. Und während die »Allerhöchste Tranzszendenz« nicht regressionsfest ist, ist Empörung über Empörung nicht progressionsfest. Das führt zu unendlichen Iterationen.

Schlussendlich sollten schlicht keine Steine geworfen werden (und darum geht es in dem Bibelspruch). Metaphorische Steine hingegen hat Jesus laut Bibel schon geworfen … nämlich indem er »Sünder« (»Täter«) vor versammelter Mannschaft vorgeführt hat, quasi angeprangert hat.

Letztlich soll der Gerechtigkeit willen für Ausgleich gesorgt werden, eine Schuld soll benannt und nicht verschwiegen werden, aber das nicht exzessiv sondern angemessen und vernünftig.

Sehr irritierend ist, dass so diskutiert wird wie diskutiert wird, ohne dass überhaupt klar ist, was konkret stattgefunden hat. Und dass dann auch das »Schweigen« noch goutiert wird.

Aber es ist wahr – Freundschaft ist unabhängig von Fakten (sie sollte es jedenfalls sein – sonst ist es auch keine). Feindschaft allerdings auch. Dazu passt ein kluger Spruch: »Wer alles, was der andere denkt, sagt oder tut ablehnt, ist im eigentlichen Wortsinn reaktionär«. War alles, was der andere denkt, sagt oder tut annimmt, ist hingegen ignorant. Und so bewegen wir uns alle zwischen Reaktion und Ignoranz. Und nur wenige sind progressiv. Die meisten sind regressiv oder statisch. Der Gang in Richtung Moral scheint progressiv, ist aber regressiv. Weil er eben in genau die entgegengesetzte Richtung der Vernunft geht (siehe oben).

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