Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Foto: Sebastian Lüke, BUND, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
BUND Erdbeertest: giftige Verlockung im Körbchen, Viele Erdbeeren pestizidbelastet, #BesserOhneGift
Test: 4 von 5 Erdbeeren enthalten Pestizidrückstände
Rund die Hälfte enthält Pestizid #Cocktails
Petition gegen Pestizide an Minister Özdemir
Berlin. 4. Juni 2023
Konventionelle #Erdbeeren weisen eine hohe Pestizidbelastung auf. Der Bund für #Umwelt und #Naturschutz Deutschland (BUND) hat 19 Erdbeerproben von unterschiedlichen Händlern in Deutschland in einem Labor untersuchen lassen. Das Ergebnis des Erdbeer Tests gibt Grund zur Sorge: 15 Proben wiesen Rückstände von insgesamt acht Fungiziden auf. Gut die Hälfte enthielt 2 oder mehr #Wirkstoffe, in drei Proben wurden sogar insgesamt vier Mittel gegen Pilze nachgewiesen.
Corinna Hölzel, BUND Pestizidexpertin: »Erdbeeren sind gesund, Kinder lieben sie. Deshalb machen uns die nachgewiesenen Pestizidcocktails, also die Mehrfachbelastungen, große Sorge. Durch Wechselwirkung zwischen Pestiziden kann ihre giftige Wirkung verstärkt werden. Diese Gefahren werden bislang durch die Risikobewertung nicht ausreichend berücksichtigt. 2 der nachgewiesenen Stoffe können das Hormonsystem beeinflussen. Solche Gifte wirken auch schon in sehr geringen Konzentrationen und müssten schon längst gebannt sein. Die gefundenen Fungizide Bupirimat und Penconazol gelten als solche Hormongifte. Das in 4 Proben nachgewiesene Trifloxystrobin wird als fortpflanzungsschädlich eingestuft.«
Erdbeeren sind anfällig für Pilzerkrankungen. Daher werden auf den konventionellen Plantagen meist schon vorbeugend zahlreiche Fungizide eingesetzt. Die Pestizide gelangen in die Luft, in Böden und ins Wasser. Sie verteilen sich breit in der Umwelt und können lange überdauern. Viele Fungizide haben negative Wirkungen auf die Biodiversität.
Hölzel: »4 der nachgewiesenen Wirkstoffe sind hochgiftig für Wasserorganismen. Das #Fungizid Difenoconazol ist außerdem sehr giftig für Vögel. Der Kollateralschaden für das #Ökosystem ist immens. Und die Kosten des Pestizideinsatzes trägt die #Gesellschaft. So müssen zum Beispiel städtische #Wasserwerke Pestizideinträge kostenaufwändig aus dem #Grundwasser herausfiltern.«
BUND startet Petition gegen Pestizide
Mit einer Petition an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (»Grüne«) will der BUND seinen Forderungen politisch Nachdruck verleihen. Start der Unterschriftenaktion ist der heutige Montag. Der BUND fordert von der Bundesregierung mindestens eine Halbierung des Pestizideinsatzes bis 2030 sowie ein Verbot besonders gefährlicher Pestizide. Notwendig ist ein besserer Schutz vor Mehrfachbelastung von Lebensmitteln.
Für Verbraucher ist die beste Empfehlung, Bio-Erdbeeren zu kaufen. Im Ökolandbau werden keine chemisch synthetischen Pestizide eingesetzt, auch die Artenvielfalt auf ökologisch bewirtschafteten Feldern ist deutlich höher.
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