Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Gütersloh, Brands Spiele Check, »Abomination« von #Corax #Games
Gütersloh, 19. Mai 2023
Das auch Brettspiele durchaus über eine gehörige #Portion #Humor verfügen können, haben einige Beispiele der letzten Monate eindrucksvoll bewiesen. Das aber auch schwarzer Humor in einem Brettspiel sehr gut funktionieren kann und zu einem belebenden Element wird, stellt #Abomination von Corax Games unter Beweis wo zwei bis vier Spieler ab einem Alter von 14 Jahren, um den größtmöglichen Ruhm als Wissenschaftler kämpfen, indem sie eine Braut für Frankensteins Monster erschaffen wollen.
Beim Auspacken und beim Aufbau des Spiels merkt man schon, dass das Spielmaterial entsprechend der Thematik in düster und grau gehalten ist, was aber auch gleich zu einer passenden Stimmung am Tisch führt.
Bei uns war es aber auch dann gleich so, dass auch schon die Beschriftung des Spielplans, die Bezeichnungen auf den Karten und vieles mehr richtig Vorfreude auf die erste Partie geweckt haben. Denn das alles machte von Anfang an den Eindruck, als habe sich hier ein wirklich kreatives Team Gedanken gemacht. Auch die Illustrationen sind stimmungsvoll, aber niemals überzeichnet.
Wir befinden uns nunmehr also in Paris des Jahres 1819 und um die Aufgabe bestehen zu können, eine Frau für Frankensteins Monster zu bauen, benötigen wir Körperteile. Aber es gilt eben nicht nur, diese Körperteile zu besorgen, auch der verwesungsgrad der Leichenteile spielt eine Rolle. Und natürlich hängt der Verwesungsgrad z.B. davon ab, ob man die Leiche im Hospital klaut oder auf dem Friedhof ausgräbt.
Der individuelle Charakter, den wir im Laufe des Spiels führen, entwickelt sich anhand unserer Handlungen. Die Entwicklung des Charakters wird anhand von Anzeigen auf dem Spielertableau wiedergegeben. Das Spielertableau selbst wirkt auf dem ersten Blick etwas überfordernd anhand seiner Informationsfülle. Schnell hat man im Spiel aber raus, wie diese Informationsfülle abzulesen und ins Spielgeschehen zu übertragen ist.
Abomination ist dabei ein Worker Placement Spiel, in dem wir Wissenschaftler und Helfer einsetzen, die uns anhand der Wertigkeit ihrer Tätigkeit bei unserem Ziel weiterhelfen. Das Ganze ist kompetitiv, da können auch schon mal der Arbeiter eines Mitspielers verjagt werden, um selbst zum Zug zu
Überhaupt ist der kompetitive Charakter des Spiels prägend. Ereignisse und Begegnungen haben starke Auswirkungen auf die Planungen der Spieler. Nicht selten kommt es vor, dass man spontan umentscheiden muss, um eben auf ein solches Ereignis oder so eine Begegnung zu reagieren.
Und so wirken viele Einflüsse auf die eigentliche Aufgabe der Wissenschaftler ein. Fast könnte man meinen, das Spiel würde sich in zwei Hauptsegmente aufteilen. Zum einen das Beschaffen der Körperteile, zum anderen eben dann auch der Bau des Monsters. Das Spiel an sich ist miteinander aber so verzahnt, dass man jederzeit versucht ist, an der ein oder anderen Stellschraube zu drehen, um im wahrsten Sinne #des Wortes so lange zu experimentieren, bis sich der Erfolg einstellt.
In unseren Spielrunden war es in den meisten Fällen der Fall, dass zwar auch eine Portion Glück zum Sieg dazu gehörte, am Ende sich dann aber doch derjenige durchsetzte, der aus dem vielfältigen Mix an Aktionsmöglichkeiten die richtigen Schlüsse gezogen hat. Komplett wird man einen gewissen #Glücksfaktor aus #Brettspielen sowieso nicht verbannen können und das ist in meinen Augen auch gut so.
Abomination ist damit ein Spiel, dass trotz oder gerade wegen des makabren Themas viel Spaß macht. Das Spielertableau, auf dem nicht nur die Parameter des eigenen Charakters verzeichnet sind, sondern eben dann auch das Monster Stück für Stück entsteht, sind ein belebender und interessanter Faktor des Spiels. Aber es macht eben auch großen Spaß, sich mit dem #Spielmaterial zu beschäftigen, das thematisch mit einer feinen Prise schwarz Humor aufeinander abgestimmt ist.