Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Langenachtderkunst 2019, »GTrommelt«
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Dr. Hugo Brinkmann übergibt am 21. Oktober 1915 als Beigeordneter des Magistrats der Stadt Gütersloh das enthüllte Kriegswahrzeichen der Öffentlichkeit., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Gütersloh, »Der große Krieg?«, Ausstellung im Stadtmuseum, 2014
Gütersloh, April 2014
Wir sehen eine große #Menschenmenge, einen #Pavillon und einen Mann mit Zylinder, der eine Rede hält. Wir schreiben das Jahr 1915, und der Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung, der Fabrikant Wilhelm #Wolf, wird auf dem Platz vor dem damaligen Rathaus gleich ein »Kriegswahrzeichen« enthüllen: Gütersloh im Ersten Weltkrieg – eine typische Szene aus einer deutschen Kleinstadt, zu sehen in der Ausstellung »Der große Krieg?«, die am 8. April 2014 im #Stadtmuseum an der Kökerstraße eröffnet wurde und dort bis Ende Juni zu sehen ist. Außergewöhnlich ist ihr Ansatz: Die Besucher lernen nicht nur die deutsche Perspektive kennen. Die Präsentation ist ein Gemeinschaftsprojekt der Partnerstädte #Gütersloh und #Ch��teauroux in #Frankreich. Dorthin reist sie im Herbst. An beiden Orten übermittelt sie hautnah, weil lokal geprägt, einen Eindruck von dem Weg, den Deutschland und Frankreich im vergangenen Jahrhundert zurückgelegt haben.
Titel und Konzeption der Ausstellung, die gemeinsam von Historikern, Archivaren, den örtlichen Museen und den Pressestellen beider Städte erarbeitet wurde, verweisen auf Verbindendes und Gemeinsames: Was in Frankreich bis heute als »la grande guerre«, »Der große Krieg« im allgemeinen Bewusstsein Bestand hat, wird in #Deutschland immer untrennbar mit den Folgen bis hin zum Nationalsozialismus und zum Zweiten #Weltkrieg verbunden bleiben. Doch gerade die lokale Perspektive mit zum Teil bisher unveröffentlichen Bildquellen und Textquellen aus beiden Städten erlaubt einen sehr direkten Blick auf den Alltag der Menschen in diesem Krieg, auf eine Propagandamaschinerie, der offensichtlich überall auf der Welt die gleichen Mechanismen zu Grunde liegen und auf das Leid und das Sterben, mit dem sich schon bald die Menschen in Frankreich wie in Deutschland auseinandersetzen mussten. Und auch eine Ahnung von der Wirkung gewollter Feindbilder gibt die Sicht zweier Kleinstädte in der jeweiligen Provinz: So sehen wir französische Kriegsgefangene auf ihrem Marsch durch die Stadt hin zur heutigen, sogenannten LWL Klinik, die damals zum #Kriegsgefangenenlager umfunktioniert worden war. Wir finden in beiden Ländern die #Schmähungen gegenüber dem »Feind« – aufgeputscht durch Propaganda und Patriotismus. Aber auch die nachdenklichen Töne finden ihren Platz, die Todesanzeigen in den Zeitungen mit den Sterbedaten junger Männer, die schnell zunahmen, die Tagebucheinträge oder die Bilder aus beiden Städten, die von zunehmenden Mangelerscheinungen im Alltag der Bevölkerung erzählen. Einzelschicksale wie das des Gütersloher Soldaten Richard Dopheide rücken dabei ebenso in den Fokus wie erstaunliches Filmmaterial aus Châteauroux, von der Rückkehr der siegreichen Soldaten aus dem Jahr 1918.
»Die gemeinsamen Vorbereitungen zu dieser Ausstellung haben unsere jetzt 37 Jahre bestehende Städtepartnerschaft noch einmal in besonderer Weise bestätigt«, erklärte Bürgermeisterin Maria Unger beim Pressegespräch zur Vorstellung der Präsentation. Sie erinnerte daran, dass die Partnerschaft mit Châteauroux – der ersten von inzwischen fünf Städtepartnerschaften – ganz im Zeichen der Versöhnung zwischen ehemaligen Kriegsgegnern geschlossen worden sei. Für die heutige Generation in beiden Ländern sei das Feindbild, das vor 100 und noch vor 70 Jahren aufgebaut gewesen sei, unvorstellbar. »Der Blick in die Geschichte zeigt uns jedoch, dass nicht zuletzt der kontinuierliche Austausch, der Kontakt und die Pflege der Freundschaften miteinander unbedingt notwendig sind, um militärische Auseinandersetzungen zu verhindern.« Sie hoffe, dass auch zahlreiche #Schüler über die lokale Perspektive den Zugang zum Thema fänden.
Programm in Gütersloh
Erster Weltkrieg im Film: »Im Westen nichts Neues«, der Antikriegs Klassiker aus dem Jahr 1930 nach der Romanvorlage von Erich Maria Remarque, 27. April 2014, 11 Uhr, Bambikino, Bogenstraße
Die Grenzgänger: 1914 – Maikäfer flieg! Lieder und Gedichte aus dem Weltkrieg 1914 bis 1918 (unbekanntes Liedgut aus dem Volksliederarchiv Freiburg), 8. Mai 2014, 19.30 Uhr, Stadtmuseum, Kökerstraße 7 bis 11 a
Der Bahnhof Gütersloh während des Ersten Weltkriegs 1914 bis 1918, Ausstellung von Rudolf Herrmann im Rahmen der »Langennachtderkunst«, 17. Mai 2014, 20 Uhr, Stadtarchiv, Hohenzollerstraße 30 a
Konrad Koselleck Big Band, Amsterdam: »The Word War One Project«, Konzert im Rahmen der »Langennachtderkunst«, 17. Mai 2014, 22.30 Uhr, Dreiecksplatz
»Le retour du 90 RI de Châteauroux, aout 1919«, die Rückkehr des 90. #Infanterie #Regiments nach Châteauroux im August 1919, Filmvorführung mit Vortrag, 22. Mai 2014, 19.30 Uhr, Stadtmuseum, Kökerstraße 7 bis 11 a
»Die zwei Leben des Emil S.«, eine Geschichte aus dem Ersten Weltkrieg, wie sie nicht im Geschichtsbuch steht, Autorenlesung mit Rainer Stöcker (Hagen), 5. Juni 2014, 19.30 Uhr, Stadtmuseum, Kökerstraße 7 bis 11 a
Erster Weltkrieg im Film: »Merry Christmas«, Weihnachten 1914 – ein bisschen Frieden mitten im Krieg, Deutschland, Frankreich und andere 2007, mit Daniel Brühl, Diane Krüger und Benno Fürmann, 15. Juni 2014, 11 Uhr, Bambikino, Bogenstraße
Präsentation der Skulpturen »Trauernde Eltern« von Käthe Kollwitz auf ihrem Weg von Vladlso (Belgien) nach Rshew (Russland), 22. Juni 2014, 15 Uhr, Theatervorplatz Gütersloh
Der Erste Weltkrieg im Spiegel Gütersloher Schulchroniken, Vortrag, Referent Jürgen Reinert, 1. Oktober 2013, 19.30 Uhr, Haus der #Volkshochschule, Hohenzollernstraße 43
»Die letzten Tage in Westfalen«, Szenische Collage von Christian Schäfer, 19. und 28. Oktober 2014, 20 Uhr, Theater Gütersloh, Barkeystraße 15
Gütersloh im Ersten Weltkrieg, Stadtrundgang, Leitung Annett Raßfeld, 25. Oktober 2014, 14 Uhr, Haus der Volkshochschule, Hohenzollernstraße 43
Deutsche jüdische Soldaten im Ersten Weltkrieg, Vortrag, Referent: Norbert Ellermann, 29. Oktober 2014, 19.30 Uhr, Haus der Volkshochschule, Hohenzollernstraße 43
Die Städtepartnerschaft zwischen Gütersloh und der westfranzösischen Stadt Châteauroux, Hauptstadt des Département Indre, ist die die älteste der inzwischen 5 Städtepartnerschaften zwischen Gütersloh und ausländischen Städten. Sie wurde 1977 als eine Initiative von ehemaligen Soldaten beider Länder, die sich als Gegner im Zweiten Weltkrieg gegenüber standen, besiegelt. Das ganze Programm und weitere Informationen gab es im Internet unter www.dergrossekrieg.de (einer Website, realisiert von Gütsel).