Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Bild: Sangharsh Lohakare, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Gentechnik, Idealismus und Star Trek, der Deutsche Ethikrat in Aktion im April 2023
Gütersloh, 29. April 2023
Es ist seltsam. Man beschäftigt sich aus ethischer Sicht mit Gentechnik – und man gibt zu, dass man nicht alle Nebeneffekte kennen und bedenken kann. Das ist wahr. Aber andererseits – was ist denn etwa mit Atomwaffen? Da sind die Nebeneffekte sattsam bekannt. Und irreversibel.
Ein »bisschen« Atombombe gibt es aber nicht. Ein »bisschen« Gentechnik hingegen schon – zumal sie längst massivst stattfindet. Was also soll die Diskussion bringen? Man kann theoretisch jederzeit zur Einsicht gelangen – praktisch aber eben leider nicht, wie wir sehen.
Mit einer gewissen Vorsicht kann man Dinge machen, etwa den »Golden Rice«. Aber behutsam und langsam. Den großen Rundumschlag muss man vermeiden. Und den #Domino Effekt im Auge haben. Andererseits betreibt die #Natur selbst auch Gentechnik, wenn man so will. Das nennt man #Evolution. Die ist aber nicht geplant und eben auch selektiv. Arten sterben aus. Menschen sollten sich nicht für klüger halten, weil sie das nicht sind. Denn sie selbst entspringen der #Natur. Andererseits ist dann womöglich genau das Bestreben der #Genetiker ein evolutionärer Irrweg, den man nicht erkennt, weil er zu sehr auf einer Art von »Meta Ebene« stattfindet. Wer weiß das schon? Niemand. Es kann niemand wissen. Vorerst dient die Gentechnik in Erster Linie in #Wahrheit lediglich finanziellen Interessen. Möglicherweise hätte im Idealfall der Entwicklung zum »Gemeinsam« niemand mehr ein Interesse an #Gentechnik, womöglich wäre sie dann überflüssig. Die Frage wird offenbleiben. Das sollte man einsehen.
Ein Witz
Die Autoren von »Star Trek Next Generation« haben sich schon intensiv mit dieser Thematik beschäftigt. Etwa unter dem Motto »Eine Hölle namens Paradies«. Dort gibt es eine genetisch perfekt optimierte Gesellschaft. Hin und her … am Ende sagt der bekannte, blinde Chefingenieur La Forge: »In Ihrer Gesellschaft wäre ich also gar nicht zur Welt gekommen?« … »Nein, unser Ziel ist es, dass niemand mit einer Behinderung leben muss« … »Aber die Lösung ist in meinem Fall mein Visor (die Requisite wurde aus Haarspangen gebastelt). Eine simples Gerät, mit dem ich sogar mehr sehen kann als alle anderen. Das ist doch ein Witz«.
Absolute #Immunität dank #Gentechnik
Es gibt noch eine andere, ganz wichtige Folge. Dort sind Menschen in einer Forschungsstation dank Gentechnik extrem immun gegen alles. Womit man aber nicht gerechnet hat: Bei einem Besuch bringt jemand ein #Virus mit, auf das deren Immunsystem extrem aggressiv reagiert und Antikörper bildet. Diese Antikörper verändern aber wiederum die Genstruktur aller anderen, sodass sie auf einmal extrem schnell altern und zeitnah sterben. Am Ende geht natürlich alles gut aus.
Die Moral von der Geschicht’
Und die Moral von der Geschicht? Der Deutsche Ethikrat sollte mehr Fernsehen schauen. Und: Übertriebener Idealismus ist ein Witz. Das wusste schon Ringelnatz: »Wer besser plant, liegt genau daneben«.