Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Harmonia Theater Bremen. Foto: Jörg Landsberg, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Fabrik Potsdam, 6. und 7. Juni 2023: Harmonia von Unusual Symptoms & Adrienn Hód, Potsdamer Tanztage
Potsdam, 26. April 2023
Harmonia, Unusual Symptoms, Adreienn Hód (Bremen)
10 #Tänzer, mit und ohne Behinderung, wärmen sich auf der Bühne auf. Sie nehmen uns mit auf eine Entdeckungsreise ihrer getanzten Persönlichkeit, indem sie die Fähigkeiten des menschlichen Körpers und die Art und Weise des Zusammenseins erforschen. Zunächst auf ihre Individualität konzentriert, finden sie sich schließlich in einem Raum des Austauschs wieder, in dem #Wohlwollen und #Selbstsicherheit herrschen. Mit Überschwänglichkeit und einer gehörigen Portion #Selbstironie hinterfragt #Harmonia die körperliche Vielfalt, den Stellenwert des Körpers und die Hierarchien in der Gesellschaft, aber auch die vermeintlich progressiven Formen des zeitgenössischen Tanzes. Zwischen Spontanität und der Abschaffung von Tanzkonventionen fordert das Stück das Publikum heraus und konfrontiert es mit Vorurteilen. Der Choreografin Adrienn Hód gelingt es auf spielerische Weise unseren Blick neu auszurichten.
Mit ihrer ersten gemeinsamen Produktion Coexist von 2019 erhielten Unusual Symptoms und die ungarische Choreografin Adrienn Hód eine Einladung zur renommierten Tanzplattform Deutschland. Harmonia ist ihre 2. Zusammenarbeit.
Seit 2012 bilden Unusual Symptoms die Tanzkompanie des Theater Bremen. Unter der künstlerischen Co-Leitung von Alexandra Morales und Gregor Runge arbeiten sie neben Hauschoreograf Samir Akika mit wechselnden internationalen Gastchoreograf:innen, die hier oftmals zum ersten Mal neue Arbeiten in Deutschland produzieren. Neben den gemeinsam mit dem Ensemble entwickelten Uraufführungen entwickeln Unusual Symptoms Projekte mit jugendlichen Performer:innen, Austauschformate und Festivals.
Die Choreografin Adrienn Hód studierte an der Budpapest Dance School unter anderem bei Iván Angelus. 2007 gründete sie Hodworks. Die Gruppe besteht aus einem festen Kern an Mitgliedern, die langfristig zusammenarbeiten, lädt aber regelmäßig Künstler:innen aus verschiedenen Bereichen zu Kooperationen ein. Mit Hodworks entwickelt Hód Arbeiten, in denen sie ausgehend von einer Reduktion auf den Körper als Medium des künstlerischen Ausdrucks Zusammenhänge von Bewegung, #Raum und #Musik dekonstruiert und in überraschenden Anordnungen neu zusammenfügt. So finden ihre Produktionen zu immer wieder neuen tänzerischen Formen und dramaturgischen Prinzipien, die den zeitgenössischen Tanz in seinen Möglichkeiten des Ausdrucks radikal weiterdenken. Ihre Arbeiten entstehen meist in Ungarn und touren anschließend international. 2011 war Adrienn Hód Residentin der Tanzfabrik Berlin, 2012 bekam sie eine Produktionsförderung durch das EU Projekt Jardin d’Europe. 2013 hatte sie eine Residenz am Headlands Centre for the Arts in San Francisco inne und war 2014 Fellow bei Philadelphia Dance Exchange. Mit »Basse danse« (2012), »Dawn« (2014) und »Conditions of Being a Mortal« (2015) wurden Hodworks bereits dreimal als Priority Company für das europäische Tanznetzwerk Aerowaves ausgewählt. Neben den Produktionen mit Hodworks choreografierte Adrienn Hód Arbeiten für die slowenische Tanzkompanie EnKnap und für das Staatstheater Mainz. Sie wurde in Ungarn mehrfach mit dem Rudolf Lábán Award ausgezeichnet gewann 2016 den Zoltán Imre Preis. Als Choreografin arbeitet sie darüber hinaus wiederholt mit dem Filmemacher Lázló Nemes Jeles zusammen, u.a. für dessen Film „Son of Saul“, der 2016 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurde. Ihre erste gemeinsam mit Unusual Symptoms am Theater Bremen entstandene Arbeit »Coexist« war zur Tanzplattform Deutschland 2020 eingeladen. Im Juli 2021 war sie mit »Sunday« erstmals bei der Biennale in Venedig vertreten. In der Spielzeit 2021/22 kehrte sie für »Harmonia«, ihre zweite Arbeit mit Unusual Symptoms, an das Theater Bremen zurück.
An beiden Tagen 19 Uhr Einführung, anschließend an beiden Tagen Publikumsgespräch.