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Das Unbewusste kennt keine Negation, Karla und der Lutscher von Tante Susanne, Psychologie im KindergartenZoom Button

Foto: Kaushal Moradiya, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Das Unbewusste kennt keine Negation, Karla und der Lutscher von Tante Susanne, Psychologie im Kindergarten

Das Unbewusste kennt keine Negation, Karla und der Lutscher von Tante Susanne, Psychologie im Kindergarten

Gütersloh, 17. April 2023

Das Unbewusste kennt keine Negation (fürs Unbewusste heißt »nicht schlecht« einfach »schlecht« – fürs Bewusste hingegen klingt das wie ein Lob – teuflisch – zumal das Unbewusste keine »Meinung« hat, das Bewusste schon) …

Man kann aber das ganze noch mehr verwirren – mit einer doppelten Verneinung.

Rein logisch (mathematisch) hebt sich eine doppelte Verneinung selbst auf (fürs Unbewusste ist sie sowieso irrelevant, fürs Bewusste hebt sie sich – wenn man sie versteht – auch auf).

In Wahrheit hat sie aber auch auch eine Aussage. Semantisch, psychologisch … rhetorisch …

Ein Beispiel

Karla sitzt im Kindergarten im Gruppenraum (»Klassenzimmer« kann man nicht sagen!?) … und will keinen Lutscher. Hier wird es interessant. Sie hat diesen Gedanken nicht. Sie würde wahrscheinlich schon wollen, hätte sie diesen Gedanken. Hat sie aber nicht.

Nun kommt Tante Susanne ins Zimmer und gibt jedem Kind einen Lutscher, nur Karla nicht. Sie bekommt keinen. Karla könnte nun sagen: »Ich will einen Lutscher« oder »Ich will auch einen Lutscher«. Das wäre die Holzhammermethode und Karla würde als aufsässig gelten. Weil Susanne ungerecht ist. Aber Susanne kann das natürlich vor den Kindern und vor sich selbst nicht zugeben (selbst wenn es ein Versehen war – vielleicht war es aber auch Absicht) und Karla bekommt erst Recht keinen Lutscher. Und wird als aufsässig tituliert. Die Eltern werden zum Elterngespräch geladen (»Ihre Tochter verhält sich auffällig. Was geht bei Ihnen zu Hause vor sich? Was stimmt nicht mit Ihnen? Und was stimmt nicht mit Karla? Wir sollten das Jugendamt informieren!«).

Karla könnte aber auch sagen: »Ich will nicht keinen Lutscher«. Rein logisch wäre es dasselbe. Aber letztlich ist es nicht dasselbe. Anders formuliert heißt das nämlich: »Wenn alle einen Lutscher bekommen, will ich auch einen« … und es heißt: »Wenn Tante Susanne keine Lutscher ins Spiel gebracht hätte, hätte ich keinen gewollt« (siehe oben) …

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