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DGE: Neue Empfehlung zu Vitamin D auch wegen Covid 19 aber mit verpassten ChancenZoom Button

Grafik: DOI:10.3390/nu14122362, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

DGE: Neue Empfehlung zu Vitamin D auch wegen Covid 19 aber mit verpassten Chancen

DGE: Neue Empfehlung zu Vitamin D auch wegen Covid 19 aber mit verpassten Chancen

Christian Wiechering, Kiel, April 2023

Bereits am #comment-110657">19. November 2022 wurde im Blog der DGE angekündigt, dass aufgrund einer Studie mit 400.000 Amerikanischen Veteranen, bei denen eine Vitamin D Supplementation eine 33 Prozent verringerte Covid 19 Sterblichkeit zur Folge hatte, eine Stellungnahme abgeben wird.

Nach fast 6 Monaten Diskussion hat es die #DGE jetzt endlich geschafft, eine Pressemitteilung zu veröffentlichen, die eher ein mickriger Kompromiss, als eine hilfreiche Empfehlung zur #Vitamin D Supplementation ist. Hier ein Auszug aus der Pressemitteilung der DGE vom 4. März 2023 …

DGE Pressemitteilung, Vitamin D: auf Grundversorgung achten …

»Altdorf – Ältere, Bewohner von Pflegeeinrichtungen und chronisch kranke Menschen, die sich nur selten im Freien aufhalten, sollten einen ausgeglichenen Vitamin D Spiegel anstreben, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für #Endokrinologie (DGE). Die Fachgesellschaft rät, gegebenenfalls täglich Vitamin D in einer Dosierung von 800 bis 2.000 I. E. (internationale Einheiten) einzunehmen. Denn neben der bekannten positiven Wirkung von Vitamin D auf den Knochen- und Mineralhaushalt ist das sogenannte Sonnenvitamin an vielen wichtigen Prozessen des Immunsystems beteiligt. So lieferten Studien Hinweise darauf, dass ein unzureichender Vitamin D Serumspiegel mit einem erhöhten Risiko für akute Atemwegsinfekte einhergeht. Ebenso gibt es Anzeichen, dass es das Risiko für Diabetes, einige Krebsarten und Infektionen senken könnte. Dies gilt auch für SARS CoV 2. Hier wird ein Zusammenhang zwischen einem Vitamin D Mangel und einem erhöhten Risiko, an Covid zu erkranken sowie einen schweren Verlauf zu erleiden, diskutiert. Für alle diese Beobachtungen sind die Kausalitäten jedoch bislang nicht eindeutig belegt – es könnte sich auch um unabhängige Assoziationen, zurückzuführen auf eine andere gemeinsame Ursache, handeln. Bis belastbare Studiendaten vorliegen, sollten Betroffene vorsorglich auf eine gute Grundversorgung mit Vitamin D achten, so die DGE …«

Obwohl die oben erwähnte Studie der amerikanischen »Veterans Administration« international anerkannt ist, werden in der Mitteilung immer noch Sätze verwendet wie dieser …

»Hier wird ein Zusammenhang zwischen einem Vitamin D Mangel und einem erhöhten Risiko, an Covid zu erkranken sowie einen schweren Verlauf zu erleiden, diskutiert. Für alle diese Beobachtungen sind die Kausalitäten jedoch bislang nicht eindeutig belegt.«

Das klang im Blog der DGE am 19. November 2022 noch ganz anders. Aufgrund des Ergebnisses der amerikanischen Studie wurde eine Stellungnahme angekündigt.

Blog der DGE, #comment-110657">19. November 2022 um 12.58 Uhr, »[…] das Mortalitätsrisiko: Gesamt, Kardiovaskulär und Krebs steigt bei Vitamin D von weniger als 20 und stark bei weniger als 10 Nanogramm pro Milliliter […] Ich habe den DGE-Vorstand kontaktiert und gehe davon aus, dass dieser demnächst eine neue Stellungnahme abgeben wird.«

Danach hat die DGE sogar eine weitere hilfreiche Studie im Blog ergänzt. Blog der DGE, #comment-111281">4. Februar 2023, »Dadurch war zu hoffen, dass für die DGE die Ergebnisse der zahlreichen Studien ausreichen, um einen 25(OH)D Wert (Vitamin D im Blut) von 50 Nanogramm pro Milliliter zu empfehlen, mit dem eine Covid 19 Infektion und andere Infektionen fast immer gut überstanden werden«.

Solche Werte wurden sogar schon im Oktober 2022 von Dr. Stephan Scharla, dem Sprecher der Sektion Knochen- und Mineralstoffwechsel der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) in einer Publikation von celleheute.de genannt, Corona im Herbst – »Im Zweifel für Vitamin D« …

»Dr. Scharla sieht den optimalen Wert irgendwo zwischen 20 und 60 Nanogramm pro Milliliter. Um den zu erreichen, sei in der dunklen Jahreszeit für die meisten Menschen eine zusätzliche Aufnahme durch Vitamin D Präparate von 1.000 bis 3.000 internationalen Einheiten (I. E.) sinnvoll […] doch ist der Mangel Ursache oder Folge der Erkrankung? Um das zu klären, haben Wissenschaftler der Universitäten Heidelberg und Tübingen für eine Meta-Analyse acht Studien ausgewertet, bei denen der Vitamin D Status der Patienten bereits vor beziehungsweise zu Beginn des Krankenhausaufenthaltes bekannt war. Auf Grund der ausgewerteten Daten empfehlen die Autoren der Studie, in der gesamten Bevölkerung den Vitamin D Spiegel im Blutserum [wissenschaftlich 25(OH)D] auf 50 Nanogramm pro Milliliter anzuheben, ›was die meisten Leben retten und die Auswirkungen auch für Patienten mit verschiedenen Komorbiditäten reduzieren würde‹.«

Die 50 Nanogramm pro Milliliter werden also nicht nur von Internationalen sondern auch von deutschen Wissenschaftlern genannt.

In der Publikation von celleheute.de wird auch gleich mit dem Märchen, das man durch Winterspaziergänge genug Vitamin D bilden kann, gründlich aufgeräumt.

»Wer sich in der niedersächsischen Landeshauptstadt (Hannover) am 21. Dezember bei wolkenlosem Himmel in die Sonne legt, kann zwar theoretisch innerhalb von 38 Minuten 1.000 I. E. über die Haut produzieren. Er müsse dafür aber auf einen sehr milden Winter hoffen oder ziemlich abgehärtet sein, erklärt der Wissenschaftler, ›denn das würde nur funktionieren, wenn die Person komplett unbekleidet ist‹. Beim Winterspaziergang mit entsprechender Bekleidung, wenn also nur das Gesicht und die Hände der Sonne ausgesetzt sind, würde es 3 Tage, bei geschlossener Wolkendecke sogar bis zu 35 Tage dauern, um diese 1.000 I. E. zu produzieren. ›Unsere Berechnungen zeigen also, dass es im Winter praktisch unmöglich ist, genügend Vitamin D zu bilden‹, so Seckmeyers Fazit.«

In #Indien hat man sehr viel Erfahrungen bei Behandlung von Covid 19 Patienten mit Vitamin D gesammelt, und diese auch in Studien veröffentlicht. Durch die vielen Messungen man dort recht genau beurteilen, wie sich verschiedene 25(OH)D Werte auf die Inzidenz und den Verlauf einer Covid 19 Infektion auswirken.

The Hindu, Hohe Vitamin D Spiegel reduzieren Covid Infektion: NIMS Studie …

»Dr. Maheshwar beobachtete auch, dass weniger als 5 Prozent der Menschen an Covid 19 erkrankten, wenn der Vitamin D Spiegel mehr als 55 Nanogramm pro Milliliter betrug. Die Sterblichkeit von Covid Patienten ist fast null, wenn der Vitamin D Spiegel 60 Nanogramm pro Milliliter beträgt, und ist sehr hoch, wenn der Spiegel weniger als 30 Nanogramm pro Milliliter beträgt.«

Hier fragt man sich, wie die DGE dazu kommt, einen 25(OH)D Wert über 20 Nanogramm pro Milliliter als ausreichend zu bezeichnen, obwohl aus anderen Ländern bekannt ist, dass 25(OH)D Werte unter 30 Nanogramm pro Milliliter eine hohe Sterblichkeit verursachen.

Aufgrund der Studienergebnisse werden Covid Patienten in Indien so lange mit Vitamin D Dosen von 60.000 I. E. täglich behandelt, bis deren 25(OH)D Wert im Blut oberhalb von 50 Nanogramm pro Milliliter liegt.

Auch in Deutschland gibt es ein paar Universitätskliniken die Covid 19 Patienten mit Vitamin D behandeln, aber dazu wird kaum etwas dazu publiziert. Eine der wenigen Ausnahmen ist die Universitätsklinik Heidelberg. Diese hat 2020 die Vitamin D Werte von Covid Patienten gemessen, und bei der Patientengruppe mit einem Vitamin D Mangel eine 15 fach höhere Sterblichkeit beobachtet. Das Ergebnis wurde in einer Studie veröffentlicht.

Open PR, Covid 19: Auch deutsche Studie bestätigt 15 fach höhere Sterblichkeit durch Vitamin D Mangel …

In der Annahme, dass die Universitätsklinik Heidelberg aufgrund ihrer eigenen Studienergebnisse Covid 19 Patienten auch mit Vitamin D behandelt, hatte ich diese über die Studie aus Indien informiert.

Als Antwort bekam ich ein »Danke« und man werde die Dosierung bei den Patienten anpassen, aber weiteres wurde dazu nicht veröffentlicht. Auch die Kieler Nachrichten berichteten am 4. November 2020, das im UKSH Covid 19 Patienten mit Vitamin D behandelt werden, aber es wurde nie berichtet wie wirksam das war.

Das kann einer poltischen Fehlentscheidung zu Begin der Pandemie (3. Juli 2020) liegen, in der die großen Parteien sich sowohl gegen eine Information der Bevölkerung als auch gegen eine Unterstützung von Studien zu dem Thema entschieden haben.

Norbert Häring, Die tieferen Gründe hinter dem Vitamin D Desaster der Tagesschau …

Seit dem veröffentlichen Institute, die von staatlichen Förderungen abhängig sind, kaum noch etwas zu hilfreiches zu Vitamin D und Covid. Möglicherweise ist davon auch die DGE betroffen.

Die jetzige Empfehlung der DGE entspricht eher dem wissenschaftlichen Stand von 2020 aber nicht den heutigen Forschungsergebnissen, hätte aber, wenn sie 2020 veröffentlicht worden wäre, etliche Menschenleben gerettet, da dann ein größerer Teil der Bevölkerung zumindest etwas zum Zusammenhang zwischen Vitamin D Mangel und schwerem Verlauf einer Covid 19 Infektion gehört hätte.

Dazu hier ein weiterer Auszug aus der Pressemitteilung der DGE der gut anfängt, aber dann  alles mit überholten Argumenten weichwäscht.

»[…] so wurde in epidemiologischen Studien beobachtet, dass ein Vitamin D Mangel mit dem Auftreten einer Covid 19 Infektion und dem Schweregrad ihres Verlaufs assoziiert ist (2). »Jedoch zeigten sich bei Covid 19 Risikogruppen wie Adipösen oder Menschen mit Diabetes mellitus unabhängig von der Infektion niedrige Vitamin D Spiegel (weniger als 20 Nanogramm pro Milliliter). Sie könnten auch aus anderen Gründen ein erhöhtes Risiko für Covid 19 haben«, gibt Scharla zu bedenken. Ebenso wäre es andersherum denkbar: Covid 19 kann über einen verstärkten Verbrauch zu Vitamin D Mangel führen. ›Da bei den vorliegenden Studien der Vitamin D Wert erst bei der Erkrankung gemessen wurde, ist eine Aussage über den Ausgangswert nicht möglich.‹«

Diese Argumente sind deshalb überholt, weil es inzwischen etliche Studien gibt, in denen Vitamin D Ausgangswerte von Covid 19 Patienten verwendet wurden, die Wochen vor der Infektion erfasst worden sind.

Die wichtigste Studie dazu kommt aus Israel, und ist auch im Blog der DGE aufgeführt und somit dort bekannt. Blog der DGE, #comment-107866">4. Februar 2022 …

Da es in #Israel eine riesige Datenbank mit Gesundheitsdaten der Bevölkerung gibt, konnten dort die meisten der hier genannten Risikofaktoren wie Übergewicht, Haarausfall, Parodontitis et cetera alle in der Komorbidität Vitamin D Mangel zusammengefasst werden, die Folge oder Auslöser der verschieden Erkrankungen ist.

Dadurch konnte die Zahl der Risikofaktoren für einen schweren Verlauf einer Covid 19 Infektion auf lediglich 4 eingegrenzt werden. Diese wurden unterteilt in die 2 Hauptfaktoren Alter und Vitamin D Spiegel, und in die 2 Nebenfaktoren bestehende Diabetes und #COPD.

Tatsächlich ist also Diabetes ein unabhängiger Faktor für einen schweren Verlauf einer Covid Infektion. Bei Infektionen und Autoimmunerkrankung besteht ein erhöhter Bedarf an Vitamin D. Das gilt auch für Diabetiker, aber da viele das nicht wissen, Supplementieren nur wenige Vitamin D um dies zu kompensieren. Zusätzlich zum Risikofaktor Diabetes betrifft die Diabetiker somit auch der Risikofaktor Vitamin D Mangel. Entsprechend höher ist die Mortalität von Diabetikern

DDZ, Risikofaktoren für einen schweren Covid 19 Verlauf bei Menschen mit Diabetes …

»Mehrere Untersuchungen zu Diabetes und SARS CoV 2 beobachteten bereits eine etwa 2 bis 3 fache Erhöhung der Sterblichkeit aufgrund von Covid 19 bei Personen mit Diabetes im Vergleich zu Personen ohne Diabetes.«

Die Ergebnisse der Israelischen Studie passen also sehr gut zur Beobachteten Sterblichkeit von Diabetikern. Anhand der vorhandenen Daten konnte auch berechnet werden, wie stark die einzelnen Risikofaktoren auf den Verlauf einer Infektion einwirken. Dadurch konnte eine Formel erstellt werden, mit der die Schwere des Verlaufes einer Infektion anhand der Risikofaktoren berechnet werden konnte. Diese Formel wurde geprüft, in dem berechnete Verläufe mit echten Verläufen von 253 Patienten einer Israelischen Klink verglichen wurden.

Dabei wäre es beim Vergleich der Verläufe zu Abweichungen gekommen, wenn die Formel nicht alle relevanten Berechnungsfaktoren enthalten hätte. Da es aber eine hochsignifikante Korrelation zwischen berechneten und tatsächlichen Verläufen gab kann man davon ausgehen, dass es keine weiteren großen Faktoren gibt, die den Verlauf einer Covid 19 Infektion beeinflussen.

Gütsel Online, Israelische Studie zu Covid 19: Hauptfaktoren für Verlauf der Erkrankung sind Vitamin D Status und Alter …

In der Studie wird Fettleibigkeit nicht als unabhängiger Faktor für einen schweren Verlauf einer Infektion genannt, aber immer noch von der DGE erwähnt, obwohl man sicher sein kann, dass die Israelis diesen Faktor in der Datenbankrecherche gefunden hätten, wenn er relevant wäre. Das kann man sich natürlich nur schwer vorstellen, denn es ist ja bekannt, das Adipöse häufiger als üblich von schweren Verläufen betroffen sind. Das ist aber nur deshalb Fall, weil sie üblicherweise einen größeren Vitamin D Mangel als der Schnitt der Bevölkerung haben, und das ist die Komorbidität die häufiger für einen schweren Verlauf sorgt.

Dieses Thema wurde auch von der DGE im Blog angesprochen, #comment-108679">6. Mai 2022 …

Und trotz dessen, dass nach Studienlage im normalen Alltag »Übergewicht keine Gesundheitsgefahr ist, solange der Stoffwechsel gesund ist« wird dies in der Pressemitteilung immer noch erwähnt.

Deutsches Gesundheits Portal, Übergewicht ist keine Gesundheitsgefahr, solange der Stoffwechsel gesund ist …

Da es in Deutschland keine entsprechende Datenbank gibt, kann man die in Israel gefunden Zusammenhänge hier gar nicht feststellen, zumal es hier auch nicht üblich ist, bei Covid 19 Patienten die 25(OH)D Werte zu erfassen.  Trotzdem behält die DGE den üblichen Tenor, der auf unvollständigen Beobachtungen beruht (Vitamin D Spiegel nicht bekannt), immer noch bei.

Das einzige Highlight in der Pressemitteilung der DGE ist der unscheinbare Satz: »Ebenso wäre es andersherum denkbar: Covid 19 kann über einen verstärkten Verbrauch zu Vitamin D Mangel führen.«

Der hier erwähnte verstärkte Verbrauch von Vitamin D während einer Infektion ist dabei von entscheidender Bedeutung für den Verlauf einer #Infektion. Es ist leider wenig bekannt, dass der 25(OH)D Wert während einer Covid 19 Infektion innerhalb von 4 Tagen um 10 Nanogramm pro Milliliter fallen kann. Das ist ein massiver Verbrauch von Vitamin D durch den es sehr schnell zu einem schweren Mangel kommen kann. Das zeigt auch die Grafik zu dieser Publikation, die einer Studie der Universtät Bratislava entnommen wurde.

MDIPI, Serum 25-hydroxyvitamin D Concentration Significantly Decreases in Patients with Covid 19 Pneumonia during the First 48 Hours after Hospital Admission …

Dadurch lassen sich die häufig auftretende Sepsis während einer Infektion und der Ausbruch von Autoimmunerkrankungen nach einer Infektion leicht erklären. Der tägliche Vitamin D Verbrauch während einer Infektion ist so groß, das eine 72 Kilo schwere Person 25.000 I. E. täglich supplementieren müsste, um diesen zu kompensieren, auch das kann man im Blog der DGE nachlesen, #comment-111032">3. Januar 2023 …

Hier eine Publikation in der der Molekularbiologe Dr. Michael Nehls den Zusammenhang zwischen Sepsis und Vitamin D Mangel mit einfachen Worten erklärt.

NGUM, Interview: Corona – wirksamer Schutz mit Vitalstoffen?

»›Patienten mit niedrigem Vitamin D Spiegel haben ein hohes Risiko für Krankenhausaufenthalte wegen Covid 19 und für die Entwicklung einer schweren und tödlichen Krankheit […] dies ist wahrscheinlich auf den Verlust der Schutzwirkung von Vitamin D auf das Immunsystem und gegen den durch das Coronavirus angeregten Zytokinsturm zurückzuführen. Auch Pierre Miossec, Immunologe an der Universität von Lyon ist davon überzeugt, dass »der Zytokinsturm bei schweren Covid 19 Verläufen eher aus der Entzündung resultiert, als aus dem Virus selbst…
Um dies zu verstehen, sollte man wissen, dass unser Immunsystem sich selbst reguliert durch sogenannte Zytokine, das sind hormonähnliche Botenstoffe. Manche davon aktivieren bei einer Infektion Abwehrzellen und lösen so eine Entzündung aus, andere beenden die Entzündungsreaktion, sobald die Infektion vorüber ist. Bei einem Mikronährstoffmangel, wie beispielsweise dem an Vitamin D, kommt es zu einer übermäßigen Produktion an entzündungsfördernden Botenstoffen. Hingegen werden entzündungshemmende Botenstoffe vermindert gebildet. Die Folge ist ein gravierendes Ungleichgewicht der Zytokine und ihrer Wirkungen. Wir befinden uns aufgrund des Vitamin D Mangels in einem Zustand chronischer Entzündung, die viele Zivilisationskrankheiten fördert. Wird man in dieser schon angespannten Entzündungslage infiziert, sei es durch Grippeviren oder eben Coronaviren, löst dies im schlimmsten Fall einen regelrechten Zytokinsturm aus: Es werden massenhaft und völlig unausgewogen entzündungsfördernde Zytokine freigesetzt, die viel Unheil anrichten. Das Lungengewebe wird nicht durch das Virus, sondern durch den Zytokinsturm und somit durch das eigene Immunsystem zerstört, ebenso wie lebenswichtige Organe fernab des eigentlichen Infektionsherds.‹«

Das ein Vitamin D Mangel den Ausbruch von Autoimmunerkrankungen fördert, wurde schon 2010 von der EU veröffentlicht.

Cordis Europa, Vitamin D Mangel als Ursache für Autoimmunerkrankungen und Krebs …

Und das eine Vitamin D Supplementation von 2000 I. E. täglich das Risiko des Ausbrechens von Autoimmunerkrankungen um 25 Prozent bis 39 Prozent verringert, wurde in der amerikanischen Vital Studie mit 25.000 Teilnehmern bestätigt. Vital Studie, 26. Januar 2022, Vitamin D and marine omega 3 fatty acid supplementation and incident autoimmune disease: VITAL randomized controlled trial …

Dieses Studienergebnis ist auch der DGE bekannt. Blog der DGE vom #comment-107935">16. Februar 2022 …

Entscheidend für den Verlauf einer Infektion ist also, dass es möglichst zu keiner Zeit während und nach der Infektion zu einem Vitamin D Mangel kommt.

Mit einem, nach Aussage der DGE ausreichenden 25(OH)D Wert von 20 Nanogramm pro Milliliter kann dieser aber schon am 4ten Tag einer Infektion in Bereich in den Bereich des schweren Mangels abgesunken sein.

Wenn man sich also nicht dazu durchringen konnte, einen höheren 25(OH)D Wert von 50 Nanogramm pro Milliliter, der für etwa 15 Infektionstage ausreichen würde, zu nennen, hätte man zumindest eine erhöhte tägliche Vitamin D Supplementation während der akuten Phase der Infektion empfehlen können.

Da das gewichtsabhängig ist, hätte man zum Beispiel eine Supplementation von 350 I. E. pro Kilogramm Körpergewicht für die Zeit der akuten Phase einer Infektion empfehlen können. Das wären dann 25.0000 I. E. täglich bei einer 72 Kilogramm schweren Person.

Blog der DGE, #comment-111032">3. Januar 2023 …

Solche kurzzeitigen hohen Dosierungen sind nach Studienlage risikolos und dienen nicht dazu, den Vitamin Spiegel hochzutreiben, sondern nur den Status Quo zu halten.

Eine dazu passende Empfehlung wurde bereits im März 2020 von einem Bamberger Arzt, der seit mehr als 15 Jahren Autoimmunerkrankte mit hohen Vitamin D Dosen behandelt, veröffentlicht. Dr. Kersten empfiehlt dabei eine Dosierung von 80.000 I. E. Vitamin D täglich während der akuten Phase einer Covid Infektion. Wenn diese Empfehlung jemanden geschadet hätte, wäre sie bestimmt zurückgezogen worden, aber nichts dergleichen ist passiert.

Dr. Kersten, »Covid 19 Das können Sie tun!« …

Die Kompensation des Vitamin D Verbrauches während einer Infektion hat den Vorteil, dass es unabhängig davon, wie lange die Infektion dauert, nicht zu einem Mangel kommen kann. Das senkt das Risiko des Ausbruchs von Autoimmunerkrankungen erheblich, und verhindert weitgehend die Folgen eines Vitamin D Mangels wie Müdigkeit, Muskelschmerzen, #Depressionen, Haarausfall et cetera.

Wer nichts vom Vitamin D Verbrauch während einer Infektion weiß, und deshalb während und nach einer Infektion nichts substituiert, braucht im Schnitt ein halbes Jahr, bis der alte Vitamin D Spiegel vor der Infektion wieder erreicht wird. Das wird im Titelbild dieser Publikation gezeigt.

Gütsel Online, Covid 19: Faktor 11 niedrigere Ansteckungsgefahr bei Bankangestellten durch Vitamin D Supplementation …

Damit lässt sich auch leicht erklären, warum eine Folgeinfektion innerhalb eines halben Jahres nach vorherigen Infektion typischerweise schwerer verläuft.

Aber alles das wird nicht in der Pressemitteilung der DGE erwähnt. Diese unterscheidet sich leider nur so wenig von der vorletzten Veröffentlichung der DGE vom 11. Februar 2021, DGE: Vitamin D bei Covid 19? Fachgesellschaft empfiehlt für Risikopatienten Kompromiss, dass die Mainstream Presse in Deutschland es bisher (7 Tage nach Veröffentlichung der Pressmitteilung) nicht einmal für nötig hält, die neue Mitteilung zu veröffentlichen.

Schade dass nach fast einen halben Jahr interner Diskussion von der DGE eine nahezu nutzlose Pressemitteilung herausgegeben wurde.

Man nur hoffen, dass dies dem der Ruf der DGE so schadet, das unsere Politiker in Zukunft die Veröffentlichungen der DGE zu ähnlichen Themen ignorieren, und mehr dem Deutschen Krebsforschungszentrum folgen, dass schon im November 2020 in einem Kommentar zur Studie der Universität Heidelberg unsere Politiker aufgefordert hat, eine bevölkerungsweite Vitamin D Supplementation zu fördern.

DKFZ, 27. November 2020, Vitamin D Mangel kann für fast neun von zehn Covid 19 Todesfällen verantwortlich sein: Zeit zu handeln …

Leider sind unsere Politiker aber mehr der DGE gefolgt, mit der Folge, dass mehr als 100.000 an Covid 19 gestorbene Bürger noch leben könnten und das es jetzt rund 1 Million Post Covid Fälle gibt, von denen sich 390.000 hätten vermeiden lassen. Das ist jetzt schon eine verheerende Bilanz für die bisherige Empfehlung der DGE, aber trotzdem ist eine Kursänderung nicht in Sicht.

Christian Wiechering, Kiel

Christian Wiechering Online
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