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Klinikum Gütersloh, Patientin mit Überweisung in die Notaufnahme nach Hause geschickt, 3 Monate verloren, Diagnose im SEH: DarmkrebsZoom Button

Foto: Alexandr Podvalny, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Klinikum Gütersloh, Patientin mit Überweisung in die Notaufnahme nach Hause geschickt, 3 Monate verloren, Diagnose im SEH: Darmkrebs

Klinikum Gütersloh, Patientin mit Überweisung in die Notaufnahme nach Hause geschickt, 3 Monate verloren, Diagnose im SEH: Darmkrebs

Gütersloh, 5. April 2023

Das Klinikum Gütersloh hat im vergangenen Jahr eine 53 jährige Gütersloherin, die vom Hausarzt in die Notaufnahme überwiesen wurde, nach Hause geschickt. Die Patientin Maria B. [Name von der Redaktion geändert] berichtet, dass sie nach monatelangen, heftigen Bauchschmerzen von ihrer Ärztin, die – nachdem sie alles Mögliche unternommen hatte – keine andere Lösung mehr sah, in die Notaufnahme des Klinikums Gütersloh eingewiesen wurde. Dort sei von einem Pfleger ein Zugang gelegt worden und es sei Blut entnommen worden. Nach 2 Stunden habe sich ein Arzt die Blutwerte angesehen und sie mit einem offenbar wenig aussagekräftigen Arztbrief und dem Verweis auf Schmerzmittel nach Hause geschickt.

»Aber das geht ja inzwischen so vielen so. Der Mann unserer Sekretärin in Bad Lippspringe gewesen kam mit massiven Herzproblemen per Krankenwagen (vom Arzt geholt, nicht selbst gerufen) ins Krankenhaus, wartete dort stundenlang, und dann wurde er nach Hause geschickt«, berichtet die Patientin.

Auf Betreiben ihrer Ärztin erhielt sie 3 Monate später einen Termin zu einer Magen und Darmspiegelung im SEH. Diagnose: Darmkrebs. Sie hat also 3 Monate verloren. Bei der Maßnahme sei ein massiver #Tumor entfernt worden, der einen teilweisen Darmverschluss verursacht habe, was zu den Schmerzen geführt habe.

Maria B. berichtet, der Pfleger im Klinikum Gütersloh habe von Stress mit »vielen, vielen Nullfällen« wie erhöhten Temperaturen oder normalem Kopfschmerzen berichtet. »Jeder« käme wegen jeder Kleinigkeit: »Das meinte er dann aber bei mir ja auch – ich hatte aber einen Einweisungsschein von meiner Ärztin, die keine anderer Lösung mehr sah. Das Gespräch mit dem Arzt war dann dasselbe in Grün wie mit dem Pfleger. Und gemacht hat er nichts – Blut war okay, das wusste ich aber schon von der Hausärztin, der Klinikarzt sagte mir nur, dass es kein Bett gebe, da käme ja jeder. Wenn ich mich nicht vor Schmerzen schreiend auf dem Boden krümme und noch ansprechbar bin, ist das offenbar kein Notfall. In 3 Monaten könne man einen Darmspiegelungstermin anbieten, aber eine Magenspiegelung mache man nicht … und zu den Schmerzen sagte er: ›Haben Sie auch mal dran gedacht eine Schmerztablette zu nehmen?‹«

Die Pressesprecherin des Klinikums – nicht ein Arzt oder ein Mediziner – geht derweil nicht auf menschliche oder medizinische Aspekte ein, sondern teilt auf Anfrage mit, man sei nicht befugt, Patientendaten mit Dritten zu »kommunizieren« – das war auch nicht gefragt worden, und sie wusste natürlich auch nicht, um welche Patientin es geht, da Gütsel ebenfalls nicht befugt ist, persönliche Daten weiterzugeben. Darüber hinaus könne man ohne genaue Kenntnis des Falles und den mit diesem Fall verbundenen Untersuchungsergebnissen keine qualifizierte Stellungnahme abgeben. Was ebenfalls nicht gefragt war. Sie weist weiterhin darauf hin, dass in der Notaufnahme eines Krankenhauses akute Notfälle behandelt würden, wozu etwa Brüche oder akute Blutungen gehören würden – Noteinweisungen von Hausärzten also offenbar nicht. »Monatelange Bauchschmerzen« müssten hingegen von einem niedergelassenen Facharzt untersucht werden, was freilich geschehen war. Weiterhin heißt es, die Patientin solle sich »unbedingt« an das Online Beschwerdemanagement wenden. Was eine Beschwerde in einer »Online Meckerbox« nachträglich noch bringen soll, ist indes fraglich. Insbesondere in diesem Fall.

Deutsche Krebshilfe zu Darmkrebs

Darmkrebs gehört zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. Zwar sind in den vergangenen Jahren in Deutschland immer weniger Menschen daran erkrankt, dennoch erhalten nach Schätzungen des Robert Koch Instituts Berlin jedes Jahr etwa 58.100 Menschen die Diagnose Darmkrebs, davon etwa 33.100 Männer und etwa 25.000 Frauen [1].

»Darmkrebs ist äußerst gefährlich, weil er im Frühstadium meist nur wenige Beschwerden verursacht. Daher bemerken die Betroffenen die Erkrankung häufig erst, wenn es zu schlimmen Komplikationen wie einem Darmverschluss oder Blutungen aus dem After kommt. Eine Heilung ist dann meist nicht mehr möglich. Berichtet ein Kunde in der Apotheke über verdächtige Symptome, sollte das Apothekenteam ihn sofort zum Arzt schicken, um eine rasche Klärung zu ermöglichen«, so Claudia Borchard Tuch in der Pharmazeutischen Zeitung [2].

1.) https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/krebsarten/darmkrebs/

2.) https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-092011/frueh-erkannt-ist-darmkrebs-heilbar/

Deutsche Krebshilfe Online

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