Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Foto: Solen Feyissa, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Einheitliche Ladegeräte: So sieht der EU-Plan aus
Wir kennen das alle – zu Hause häufen sich bergeweise Ladekabel für allerlei technische Geräte, wobei ein Teil davon vielleicht längst nicht mehr funktionsfähig ist oder das passende Gerät dazu bereits entsorgt wurde. Wenn man aber dringend die Batterie des Tablets aufladen muss, ist das richtige Zubehör nicht zur Hand. Oder man ist unterwegs und der Akku des Laptops neigt sich stetig dem Ende. Bei Freunden ein #Ladekabel auszuborgen, das denselben Anschluss hat, ist absolute Glückssache, meistens passen die Eingänge nämlich nicht, wenn die Geräte von unterschiedlichen Herstellern stammen.
Auch beim Mobiltelefon hat man ständig dieselbe Herausforderung. Hier wurden die Anschlussbuchsen vieler Modelle zwar glücklicherweise in den letzten Jahren in Größe und Form angeglichen, aber ein iPhone Ladegerät hat beispielsweise nach wie vor einen abweichenden Stecker. In der Folge sammeln wir Unmengen überflüssigen Elektroschrott an, der nicht nur unsere Finanzen, sondern selbstverständlich auch die Umwelt erheblich belastet.
Damit soll endlich Schluss sein, denn das EU Parlament hat die Einführung von einheitlichen Ladegeräten bis 2024 beschlossen. Wir klären hier, wie das Ganze im Detail aussehen wird und was die Verordnung für Verbraucher und Produzenten bedeutet.
Endlich bekommt das Thema die nötige Aufmerksamkeit
Es ist schon seit langem überfällig, eine entsprechende Entscheidung zu treffen, die europaweit Anwendung findet, um das offensichtliche Problem endlich anzugehen. Tatsächlich bemüht sich die Politik auch bereits seit über 10 Jahren um eine Lösung, ist jedoch in der Vergangenheit bei der Industrie auf taube Ohren gestoßen. Das wundert selbstverständlich nicht, denn die Hersteller verdienen seit Jahrzehnten gutes Geld mit ihren Produkten und der Kunde zahlt jedes Ladegerät mit, das einem Neugerät beiliegt – ob er es tatsächlich benötigt, oder bereits drei vergleichbare Modelle zu Hause hat, war dabei seither von vergleichsweise geringem Interesse.
Nun können sich aber auch die Produzenten von Mobiltelefonen, Tablets, Laptops und Unterhaltungselektronik nicht länger aus der Affäre ziehen. Das Umweltbewusstsein der Bevölkerung ist stark angewachsen und der Ruf nach einem schonenden Umgang mit unseren Ressourcen wird immer lauter. Endlich gilt es nicht länger als vertretbar, Unmengen an Ladegeräten zu produzieren, die nur auf unseren Mülldeponien landen. Denn das damit verbundene Umweltproblem ist vielschichtig: Zum einen fallen alleine innerhalb der Europäischen Union jedes Jahr aufs Neue rund 11.000 Tonnen Elektroschrott an, deren Entsorgung eine enorme Belastung für die Umwelt darstellt. Zumal nur ein geringer Prozentsatz der verarbeiteten Materialien tatsächlich recycelbar ist.
Zum anderen – und hier ist das Ausmaß noch viel gravierender – bedeuten die weltweiten Herstellungs- und Transportprozesse natürlich einen ganz immensen Energiebedarf und Rohstoffbedarf, während sie gleichzeitig zum Treibhauseffekt und einem bedrohlich verschmutzten Planeten beitragen. Es werden wertvolle Materialien verbaut, deren Gewinnung unter teils sehr bedenklichen Bedingungen für Mensch und Natur stattfindet.
Giftige Lösungsmittel und weitere gefährliche Chemikalien sind beteiligt, die ins Grundwasser gelangen und der Wasserverbrauch ist erschreckend hoch. Der Abbau von benötigten Edelmetallen verunreinigt die Luft und auch bei der Montage fallen gewaltige Mengen an Abfall an, vom Energieverbrauch ganz zu schweigen. Schließlich setzt die Lieferkette dem noch die Krone auf, denn Bauteile werden quer über den Globus transportiert, da ihre Fertigung aus finanziellen Gründen in Teilschritten in unterschiedlichen Fabriken erfolgt. Mehr als genug gute Gründe also, mit Nachdruck eine Umstellung herbeizuführen, was im Herbst 2022 nun endlich Realität wird.
Wie die genauen Inhalte der EU-Bestimmung lauten
In der Kernessenz geht es darum, im Umgang mit tragbarer Kleinelektronik sowohl umwelt- als auch verbraucherfreundlicher zu werden.
Dies sind daher die wichtigsten Inhalte im Überblick:
Für Mobiltelefone, Tablets und ähnliches werden innerhalb der EU nur noch Ladegeräte zugelassen, die standardmäßig mit einem USB-C-Anschluss versehen sind, um eine einheitliche Buchse nutzen zu können.
Die Technologie der USB-C-Schnittstellen ermöglicht sicheres Laden sowie eine qualitativ hochwertige Datenübertragung.
Dem Verbraucher steht es frei, neue Geräte entweder mit oder ohne Ladekabel zu erwerben. So kann er sich viele Neuanschaffungen sparen, weil ein Ladegerät für mehrere unterschiedliche Endgeräte taugt. Das spart auf Kundenseite bares Geld und macht die Handhabung wesentlich einfacher.
Die mit eindeutiger Mehrheit abgesegnete Richtlinie muss nun noch vom EU-Rat final gebilligt werden, was allerdings eine reine Formsache sein sollte. Im Anschluss daran wird sie veröffentlicht und von jedem Mitgliedsstaat in das jeweils geltende Rechtssystem implementiert. Sie gilt für alle innerhalb der EU verkauften Mobiltelefone, Tablets sowie Kleinelektronik wie Kameras, E-Book-Reader, tragbare Spielkonsolen und Navigationssysteme, Headsets oder mobile Lautsprecher und soll spätestens zum Jahresende 2024 gültig werden.
Das bedeutet, dass alle zuvor eingeführten Produkte noch von den Neuerungen ausgenommen sind. Alles, was nach März 2024 auf den Markt kommt, muss den Vorgaben entsprechen und einen USB-C-Anschluss aufweisen. Für Laptops soll das Gleiche dann etwas zeitversetzt ab Frühling 2026 in Kraft treten. Einheitliche Etiketten sollen Käufer über die Ladeeigenschaften des elektrischen Geräts informieren, sodass diese selbst entscheiden können, ob sie tatsächlich ein neues Ladegerät brauchen oder ein bereits vorhandenes nutzen können.
Was sich damit für Hersteller und Verbraucher ändert
Für alle Beteiligten resultiert daraus ein nachhaltigerer Umgang mit Ressourcen und Energie, gleichzeitig werden die anfallenden Müllmengen verringert, woraus sich in der Gesamtheit eine bessere Umweltbilanz ergibt. Zudem wird noch mehr Aufwand darauf verwendet, an innovativen Lösungen für das komplett kabellose Aufladen zu arbeiten und der Markt dürfte hier weitere Neuheiten hervorbringen.
Für Hersteller bedeutet die Umstellung vor allen Dingen einen deutlich verringerten Bedarf an neuen Ladegeräten, weshalb sich die Produktionsmengen deutlich herunterfahren lassen. Durch die Vereinheitlichung kann man zudem auch viele Herstellungsprozesse signifikant vereinfachen, weil man die USB-C-Stecker zukünftig in Masse produzieren und damit erheblich Kosten einsparen kann. Als Nutzer ist man gleichzeitig nicht mehr so stark an bestimmte Marken gebunden, weil alles miteinander kompatibel wird. Das bedeutet auch, dass Apple seine Sonderrolle abgeben muss, denn bis dato hat sich der Tech Riese in Sachen Ladekabel immer komplett von der Konkurrenz abgehoben und sein eigenes Ding gemacht.
Die Kosten für #Verbraucher können enorm reduziert werden. Schätzungen zufolge entfallen damit insgesamt etwa 250 Millionen Euro an jährlichen Ausgaben für gekaufte Ladegeräte, die damit überflüssig werden. Auch die Anwendung im Alltag wird sich immens vereinfachen, wenn schlichtweg ein einziges Kabel für alle möglichen Geräte eingesetzt werden kann. Das Chaos zu Hause lichtet sich und man reist mit leichterem Gepäck.