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Gütersloh, Gartentipps, der GemüsegartenZoom Button

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Gütersloh, Gartentipps, der Gemüsegarten

Gütersloh, Gartentipps, der Gemüsegarten

Schon auf 12 Quadratmetern lassen sich genug selbstangebautes Obst und Gemüse ernten, um den Speisezettel einer vierköpfigen Familie zu bereichern. Bei guter Planung und der richtigen Auswahl der Pfalnzen reichen dazu meist eine halbe bis eine Stunde Arbeit in der Woche aus. Eine gute Planung beginnt auf dem Papier. Zunächst sollte der Garten anhand eines maßstabsgerechten Grundrisses aufgeteilt werden. Gemüse braucht zum Reifen viel Sonne – der Standort sollte nicht von Gebäudemauern und hohen Bäumen beschattet werden. Bei sehr kleinen Grund­stücken oder Gemüsegärten direkt am Haus müssen die Beete an der Südseite angelegt werden, und zwar so, dass sie von allen Seiten gut erreichbar sind. Zum Anbau eignen sich Gemüsesorten, die zum Gütsler Klima passen – sonnenhungrige Paprika und Tomaten gedeihen besser im Ge­wächs­haus. Der klassische Grundriss ist ein Qua­drat oder Rechteck mit zwei kreuzweise angelegten Wegen. Das Gemüse wird darin in Reihen angebaut. Diese symmetrische An­ordnung hat sich schon in den Klostergärten über Jahrhunderte bewährt: Sie sieht schön aus und erleichtert die Arbeit. Für die schönere Optik kann der Garten mit Blumen oder Accessoires aufgelockert werden. Für jede einzelne Kultur werden die Beete in Reihen von 80 bis 120 Zentimetern Breite mit schmalen Trampelpfaden eingeteilt, um auf Armeslänge von allen Seiten an die Pflanzen heranzukommen. Außerdem verträgt es der Boden nicht gut, wenn dieselben Gemüsesorten immer an derselben Stelle angepflanzt werden. Für die beiden Mittelwege bietet sich ein kurzgeschorener Rasenweg oder ein Plattenbelag an, um bequem mit Schubkarren hantieren zu können.

Komposthaufen

Ein weiteres unverzichtbares Element des Gemüsegarten ist der Komposthaufen. Er sollte im hinteren Teil des Gartens liegen und kann mit einer Hecke oder einem Obst­baum beschattet werden. Für die Aussaat unter Glas wird ein Frühbeetkasten benötigt, der neben dem Kompost liegen sollte. Wenn genügend Platz vorhanden ist, sorgt ein kleines Gerätehäuschen für Ord­nung im Garten. Humusreicher Boden sollte nicht umgegraben werden – in den obersten Schichten leben Mikroorganismen, deren Gefüge nicht gestört werden darf. Der Boden muss dabei belüftet und gelockert werden. Das wichtigste Werkzeug beim Kompostieren ist eine breite Grabegabel – mit einem Rechen wird anschließend die Oberfläche geglättet. Speziell für den natürlichen Gemüse­gar­ten gibt es den »Sau­zahn«, dessen sichelförmig gebogener Zin­ken durch die Erde gezogen wird und sie so tief lockert. Die Erde sollte immer krümelig, aber nie fest und verdichtet sein. Wenn der Gemüsegarten auf einer Rasenfläche angelegt werden soll, muss der Rasen vorher mit einer Fräse umgepflügt werden. Bei kleinen Anbauflächen eignen sich besonders Hoch­beete oder Hügel­bee­te. Die Behälter für Hoch­beete sind fertig erhältlich, können aber auch selbst gebaut werden. Das Ma­terial gibt es bei den Gütsler Baumärkten, Anleitungen im Internet.

Auf chemische Pflanzenschutzmittel und Dünger sollte im Gemüsegarten verzichtet werden – wer mit der Natur gärtnert, braucht Geduld, um ein Gleichgewicht zwischen Boden und Pflanzen zu erreichen. Die Belohnung ist gesundes köstliches Gemüse, das reich an wertvollen Inhaltsstoffen ist. Kompost nährt den Boden, Mulch (Stroh, Grasschnitt, Laub, Blätter von Gemüse und Blumen) erhält Wärme, Feuchtigkeit und luftige Bodenstruktur, schützt die Humus­schicht, Gründüngung verbessert den Bo­den und ersetzt Stallmist, Fruchtfolge verhindert Bodenmüdigkeit und hält den Boden gesund, Mischkultur (gute und schlechte Nachbarn) verhilft den Pflanzen zu einem gesunden Wachstum und beugt Pflanzenkrankheiten vor, Pflanzenjauche (zum Beispiel aus Brennesseln) sorgt für einen kräftigen Wachstumsschub vor allem der Starkzehrer.

Üppige Ernte

Im Herbst oder Frühjahr, ungefähr drei bis vier Wochen vor Aussaat oder Pflanzung, wird auf den gelockerten Beeten zwei bis drei Zentimeter hoch Kompost verteilt (für den Winter wird er mit Mulch abgedeckt). Überall dort, wo Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf – die Starkzehrer – gepflanzt werden, kann organischer Dünger wie gut verrotteter Mist, Horn Blut #Knochenmehl oder Hornspäne eingearbeitet werden. Stallmist kann durch eine Gründüngung ersetzt werden – damit werden Pflanzen bezeichnet, die nur gezogen werden, um zerhackt in den Boden eingearbeitet zu werden.

Gelungene  Fruchtfolge

Jedes #Gemüse hat einen anderen #Nähr­stoff Appetit. Darum unterteilt man die Pflanzen in Stark-, Mittel- und Schwach­zeh­rer und pflanzt sie nacheinander auf ein und dasselbe Beet. Daraus ergibt sich eine dreijährige Fruchtfolge. Der Fruchtfolge, die schon unseren Vorfahren bekannt war, liegen Naturbeobachtungen zu Grunde, die inzwischen vielfach wissenschaftlich belegt sind. Pflanzen entnehmen aber nicht nur Stoffe aus der Erde, sondern scheiden durch die Wurzeln auch welche aus. Bei einer Monokultur gerät der Boden aus dem Gleichgewicht, da er übermäßig mit einigen Stoffen angereichert wird, während ihm gleichzeitig andere entzogen werden. Auf einem Beet sollten gepflanzt werden: Im ersten Jahr Starkzehrer wie Kohl, Kar­tof­feln, Lauch, Sellerie, Zucchini und Kürbis. Sonderwünsche haben die Tomaten. Sie ge­hö­ren zwar zu den »Nährstoff-Fressern«, aber sie gedeihen nur im Umkreis ihrer eigenen Ausdünstungen und müssen deshalb immer am selben Platz gepflanzt werden, der nach der Ernte organischen Dün­ger braucht. Tomaten lassen sich auf dem Balkon oder im Gewächshaus züchten.

Im 2. Jahr werden Mittel­zeh­rer wie Zwie­beln, Möhren, #Knoblauch, Rote Bete, Ra­dies­chen oder Paprika angepflanzt. Im dritten Jahr folgen Schwachzehrer wie Bohnen, Erbsen oder Kräu­ter. Nach der dreijährigen Fruchtfolge müssen dem Boden wieder Nährstoffe in Form von Kompost, Gründüngung oder anderem organischem Dünger zugeführt werden. Während der Hauptwachstumszeit vertragen Starkzehrer und Mittelzehrer einen zusätzlichen Schluck Pflanzenjauche. Pflanzenjauchen lassen sich aus verschiedenen Pflanzen herstellen, dazu zählen Brennnessel, Schachtelhalm, Giersch, Löwenzahn, Knoblauch, Zwiebel und Kamille. Für die Herstellung brauchen man etwa ein Kilo Pflanzenschnitt auf zehn Liter Wasser. Die verwendeten Pflanzen sollten noch keine Samen tragen.

Ab März beginnt die Zeit der Aussaat ins Freie. Bei großen Gärten lässt sich viel Geld sparen, wenn Samentütchen gekauft, selber gesät oder die Pflanzen im Frühbeet vorgezogen werden – wärmeliebende Ge­mü­sepflanzen wie Kürbis, Paprika und To­ma­ten müssen sogar vorgezogen werden. Damit die Aussaat gelingt, wird eine Pflanz­schnur entlang einer breiten Rille im Abstand von 20 bis 40 Zentimetern gezogen und die Samen locker eingestreut. Anschließend werden sie mit einer dünnen Sand- oder Erdschicht bedeckt, die mit einem Brett festgestampft wird – Boh­nen­sa­men werden in kleine »Nester« gelegt. Auch nach der Keimung muß auf eine gleichmäßige Wasserversorgung geachtet werden.

Zwiebeln und Vorzucht

Wer nur ein Gärtchen und kein Frühbeet für die Vorzucht hat, oder sich die Arbeit des Säens nicht machen möchte, kauft fertige Gemüsepflanzen auf dem Markt – gepflanzt wird im Mai, Steckzwiebeln legt man jedoch schon im April in die Erde – sie gehört zu den ältesten Gemüsepflanzen. Als Ge­würz ist die Zwiebel aus der Küche nicht mehr wegzudenken, aber sie ist auch eine wirksame Heilpflanze (Husten, Heiserkeit) und als Gemüse (gefüllt und gedünstet) eine köstliche Abwechslung für Fein­schmec­ker. Zwiebeln sind Mittelzehrer. Auf einem sonnigen Beet, dessen Boden locker und humusreich sein sollte, vertragen sie sich gut in einer Mischkultur mit Radieschen; Möhren und Zwiebeln halten sich gegenseitig die Möhren- und Zwiebelfliege fern. Die haselnussgroßen Steck­zwiebeln werden im April in zehn Zen­ti­meter tiefe Saatrillen mit 20 Zentimetern Abstand gelegt, zwischen den einzelnen Zwiebeln sollten ebenfalls zehn Zentimeter Abstand eingehalten werden. Die Zwiebeln werden mit einer Mischung aus Sand und Kompost zu gleichen Teilen bedeckt – der Boden ist immer locker, feucht und unkrautfrei zu halten. Beim Hacken vorsichtig sein, da Zwiebeln flach wachsende Wurzeln haben. Aus jeder der kleinen Saatzwiebeln wächst eine dicke Einzelzwiebel heran. 

Im Juli ist es soweit: Die Zwiebeln können geerntet werden, sie werden vorsichtig mit der Grabegabel herausgehoben. Aus dem Zwiebellaub lassen sich Zöpfe flechten und die Zwiebeln können in einem luftigen trockenen Raum aufgehängt werden, oder die gereinigten Zwiebeln werden ohne Blätter mit etwas Abstand zueinander in eine Holzkiste gelegt. 1 Meter Pflanzung reicht schon aus, um das ganze Jahr über reichlich #Zwiebeln zu haben.

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