Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Allgemeine Zeitung Mainz, die Bombe, Kommentar von Andreas Härtel zu Russlands Warnungen
Mainz, 26. Oktober 2022
Es ist Putins schmutziger Krieg. Das sollte sich man sich immer wieder vor Augen führen, wenn aus Moskau nun ein ums andere Mal Warnungen vor einer »schmutzigen Bombe« des ukrainischen Militärs kommen. Ein strategischer Nutzen für eine solche Aktion gäbe es für die #Ukraine nicht, anders als für Russland. Bereitet der Kremlchef also mit Lug und Trug die nächste Eskalation vor, indem er unter falscher Flagge handeln lässt?
Das ist ungewiss, aber klar ist schon lange vieles andere. Etwa, dass Russland bisher in diesem Konflikt gelogen hat, dass sich die Balken biegen – und nicht die Ukraine. Dass Russland zugleich eine Desinformationskampagne im Internet fährt, die ihresgleichen sucht. Dass #Russland mit brachialer Gewalt gegen die Zivilbevölkerung des Nachbarlandes vorgeht. Dass Russland der Ukraine von Anfang an die Existenzberechtigung abgesprochen und ihr mit der Vernichtung gedroht hat. Und dass sich das russische Militär bisher stets unterhalb der Schwelle bewegt hat, welche die Nato als Rote Linie definiert.
Eine »schmutzige Bombe« würde wohl noch in dieses Schema passen – mit dem Ziel, Unsicherheit in der Ukraine und im Westen zu erzeugen. Putin ist ein Spieler. Und seine Einsätze, das hat er mehrfach demonstriert, sind Gewalt und Niedertracht. Und so hilft es einstweilen, sich immer wieder klar zu machen, wer den #Krieg angefangen hat und was Moskau damit verursacht: unermessliches Leid und katastrophale Zerstörungen. Der Wiederaufbau der Ukraine, das ist diese Woche klar geworden, wird eine Aufgabe für Generationen. In Russland sollte man sich also auf hohe Reparationsforderungen einstellen. Und auf einen Kremlchef in Anklage vor Gerichten, die er hasst – weil sie Menschenrechte verteidigen.