Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Protestaktion einer Delegation der Gewerkschaft ASTAC, Oxfam Botschafter Ole Plogstedt und Aktivisten gegen den Pestizideinsatz im Bananenanbau. Foto: Mike Auerbach, Oxfam, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Oxfam, ecuadorianischer Gewerkschafter Jorge Acosta in Hamburg, Protestaktion vor EDEKA gegen Gift im Bananenanbau
Am Straßenrand einer Bananenplantagen in #Ecuador warnt ein Schild auf Spanisch: »Gefahr! #Wasser nicht trinkbar, mit Chemikalien behandelt.« Immer noch werden hier giftige Pestizide wie das in der #EU verbotene #Mancozeb eingesetzt. Dass beim Anbau der tropischen Frucht die Gesundheit der Arbeiter auf dem Spiel steht, davon weiß Jorge Acosta von der Gewerkschaft der Bananenarbeiter ASTAC zu berichten. Am 26. September 2022 hat er Hamburg besucht – ursprünglich um Vertreter der Supermarktkette persönlich mit den Missständen zu konfrontieren. #EDEKA sagte das angesetzte Gespräch jedoch kurzfristig ab. Die Delegation demonstrierte gemeinsam mit Aktivisten und Oxfams prominentem Botschafter, dem aus dem #Fernsehen bekannten Koch Ole Plogstedt, vor dem EDEKA Markt am Hafentor 7 gegen die Verwendung des Pestizids und für ein wirksames EU Lieferkettengesetz.
Mancozeb
Mancozeb ist toxisch – und in #Europa verboten, weil es gravierende Gesundheitsschäden hervorrufen kann. Auf zertifizierten Bananenplantagen in Ecuador, die zum Beispiel auch die deutsche Supermarktkette EDEKA beliefern, sollen sie dagegen noch bis Ende 2024 eingesetzt werden: »Wer in einem deutschen Supermarkt Bananen mit Siegel kauft, stellt sich sicher nicht vor, dass #Arbeiter schweren Gesundheitsgefahren und Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind«, sagt Gewerkschafter Jorge Acosta, der sich bei ASTAC für die Rechte der Bananenarbeiter in Ecuador einsetzt.
Billig hat einen hohen Preis: Pestizideinsatz macht Menschen (sterbens-)krank
Acosta weist seit vielen Jahren auf die Missstände beim Anbau der tropischen Früchte, der #Bananen, hin – und möchte während seines Deutschlandbesuchs Ende September speziell EDEKA in die Pflicht nehmen: »Noch weitere 3 Jahre müssen Arbeiter auf den Plantagen, die auch die deutsche Supermarktkette beliefern, im Giftregen arbeiten und ihre Gesundheit unnötig aufs Spiel setzen – Profite werden hier über die Menschen gestellt«, empört sich Jorge Acosta und spricht von Doppelmoral. Während die Gesundheit der Verbraucher durch Rückstandsregelungen für Früchte geschützt wird, sind Arbeiter dem Gift auf den Plantagen nahezu schutzlos ausgeliefert. Auch die Supermarktchecks, die Oxfam seit einigen Jahren durchführt – zuletzt im April 2022 – belegen: EDEKA ist Schlusslicht bei Menschenrechten.
Liebt Lebensmittel – und hohen Profit. Oxfam fordert: »Sei nicht #Banane, EDEKA!«
»Es ist nicht hinnehmbar, dass für möglichst billige Bananen auf der anderen Seite der Erde Menschen durch hochgiftige Pestizide erkranken oder sogar sterben, Fehlgeburten erleiden oder Kinder mit Behinderungen auf die Welt kommen. Der Preis ist definitiv zu hoch«, ist auch Oxfams Kampagnen Botschafter Ole Plogstedt überzeugt, der schon 2016 nach Ecuador reiste und vor Ort miterlebt hat, wie Arbeiter fast unmittelbar, nachdem Pestizide versprüht wurden, zurück auf die Felder mussten – ohne Schutzkleidung. Schon damals habe er wahnsinnige Wut darüber gefühlt, dass Supermärkte ihre Marktmacht missbrauchen und Preise für tropische Früchte drücken – auf dem Rücken der Menschen, die sie anbauen und ernten, sagt Plogstedt.
Acosta, Plogstedt und Oxfam Aktivisten protestierten vor EDEKA am Hafentor
Deshalb ging er gemeinsam mit Jorge Acosta und jungen Aktivisten der Nichtregierungsorganisation Oxfam auf die Straße: Am 26. September 2022 riefen sie vor dem EDEKA Markt am Hafentor 7 nahe der Landungsbrücken zum sofortigen Verzicht auf den Einsatz des toxischen Pestizids auf und sammelten Unterschriften für ein wirksames EU Lieferkettengesetz, damit Arbeiter und Gewerkschaften wie ASTAC künftig die Möglichkeit bekommen, sich auf juristischem Weg gegen gegen Menschenrechtsverletzungen auf Obstplantagen zur Wehr zu setzen.