Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Journalist September 2022, die grüne Ausgabe. Interview mit Maja Göpel. Foto: Johannes Arlt, Journalist, Magazin für Journalisten, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Interview mit »Nachhaltigkeitsexpertin« Maja Göpel, »Wir verlabern unsere Chancen«
Maja Göpel, Politökonomin und »Transformationsforscherin«, kritisiert im Interview mit dem Medienmagazin Journalist den Umgang der Redaktionen mit dem Thema #Klimawandel. Viele Menschen hierzulande seien in großer Sorge davor, dass #Politik, #Wirtschaft und #Medien zu wenig gegen den Klimawandel unternähmen. »Dieses Rumdrücken, Wahrheiten zu unterschlagen, beeinträchtigt das Vertrauen in die politische Handlungsfähigkeit weit mehr, als sie klar zu formulieren«, sagt Göpel. Das #Überforderungsnarrativ hinke der öffentlichen Wahrnehmung extrem hinterher, was sich auch darin zeige, dass Politiker wie Robert Habeck, der unbequeme Wahrheiten offener ausspreche, im Sympathieranking weiter oben stehen als jene, die zögern.
[Die vermeintliche »Wahrheit« zu sagen, ist freilich auch nur »Gelabere«. Anm. d. Red.]
Göpel fordert ein »neues Fortschrittsvokabular«. Wenn Begriffe wie »Wohlstand«, »Konsum« und »Wachstum« entglorifiziert würden, komme die Gesellschaft »aus der #Panikzone des Verlustdenkens« heraus. »Dass #Konsumismus #Wohlstand mehrt, ist doch kein Naturzustand, sondern das Narrativ unablässiger Werbebotschaften«, sagt Göpel. »Dass mangelnder Konsumismus unsere Wirtschaft ins Stottern bringt, ist der eigentliche Elefant im Raum.« Es gehe darum, eher positiv zu sein und Mut zu machen. [Nein. Es geht darum, zu handeln und zu unterlassen. Anm. d. Red.] Göpel verweist auch auf das Konzept des konstruktiven #Journalismus. Die Medien sollten weder beschönigen noch berichten, dass es bald eh zu spät sei. Stattdessen gehe es darum aufzuzeigen, welche Handlungsspielräume es gibt.
Aus diesem Grund hält die Nachhaltigkeitsexpertin es auch nicht für zielführend, sich darauf zu konzentrieren, ob und unter welchen Voraussetzungen bestimmte Temperaturziele noch zu erreichen sind. Damit »verlabern wir weiter unsere Chancen und erwecken den Anschein, als ob es sich sonst nicht mehr lohne, als ginge es um einen #Schalter, #Klimawandel an oder aus«, sagt Göpel. Aus der Notwendigkeit zu handeln, komme man eh nicht heraus. Es gehe daher darum, sich klarzumachen: »1,6 Grad sind viel besser als 2 Grad. Und 2,1 Grad viel besser als 3. Denn die will wirklich niemand von uns erleben.«
Das komplette #Interview mit Maja Göpel ist in der »grünen Ausgabe« des Journalist nachzulesen, die am 1. September 2022 erscheint und hier frei erhältlich ist. Der Journalist ist mit einer Druckauflage von 30.000 Exemplaren (IVW) das nach eigenem Bekunden größte und wichtigste #Magazin für Journalisten in Deutschland. Herausgeber ist der Deutsche Journalisten Verband, Verlag ist die Journalismus 3000 GmbH.