Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Berliner Morgenpost, Klinik Konzern als Patient, Kommentar von Jens Anker zu Vivantes
Berlin, 28. August 2022
Der sich ohnehin in schwerem Fahrwasser bewegende #Krankenhauskonzern #Vivantes kommt nicht zur Ruhe. Das Personalmanagement, der Betriebsrat und die #Mitarbeiter streiten seit Jahren über die #Dienstpläne. Das kostet Vivantes viel Geld. 19 Millionen Euro zahlte das Unternehmen allein in den vergangenen 3 Jahren, weil es nicht gelingt, Dienstpläne aufzustellen, die mit dem Arbeitsrecht in Einklang zu bringen sind. Nach Vivantes Angaben ist das auch gar nicht möglich.
Das ist Ausdruck einer völlig fehlgeleiteten Entwicklung. Wenn es nicht einmal gelingt, so etwas Selbstverständliches wie Dienstpläne ordnungsgemäß aufzustellen, steht zu befürchten, dass bei Vivantes grundsätzlich etwas im Argen liegt. Personalnot gefährdet Rettungsstellen, Vivantes erwartet ein Defizit in Höhe von 100 Millionen Euro, Streik der Mitarbeiter – das sind nur die letzten Schlagzeilen, die das Unternehmen in den vergangenen Monaten produzierte.
Dabei wäre es so wichtig, dass die #Schieflagen im #Konzern beseitigt werden, da Vivantes einen Großteil der gesundheitlichen Grundversorgung in der Stadt gewährleisten soll. Doch es ist angesichts der vielen Probleme schwer, Vertrauen in das Unternehmen zu setzen.
Der Problemfall Vivantes macht die Schwachstellen im #Gesundheitswesen deutlich. Die Verrechtlichung der #Medizin, die #Teilprivatisierung des Gesundheitswesens sowie ein ausuferndes Abrechnungswesen und Dokumentationswesen bringen Vivantes an die Grenzen. Die Konzernführung und der Senat müssen sich dringend mit der Neuaufstellung des Unternehmens befassen. Es kann nicht sein, dass nicht einmal Dienstpläne ordnungsgemäß vorgelegt werden.