Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Wachsende Reiselust: Die Zahl der Gäste Übernachtungen im Kreis Gütersloh ist nach dem Einbruch zu Beginn der Pandemie wieder deutlich gestiegen. Die Gewerkschaft NGG warnt jedoch vor fehlendem Personal in Hotels und Pensionen – und fordert attraktive Arbeitsbedingungen. Foto: Alireza Khalili, NGG, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Betten Bilanz für den Kreis Gütersloh, NGG: Fachkräfte gesucht, Tourismus zieht wieder an, 237.000 Gäste Übernachtungen im ersten Halbjahr 2022
Tourismus Boom nach Corona Flaute: Der Kreis #Gütersloh verzeichnete im ersten Halbjahr des Jahres rund 237.000 Übernachtungen von Gästen aus dem #Inland und #Ausland – 130 Prozent mehr als in der ersten Jahreshälfte 2021. Im vergangenen Jahr galt zum Teil noch ein Beherbergungsverbot bei #Privatreisen, das als »Tourismus Bremse« gewirkt hat. Darauf macht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten aufmerksam. Die NGG beruft sich dabei auf aktuelle Angaben des Statistischen Landesamtes.
»Dass wieder viel mehr #Urlauber und #Geschäftsreisende in den Kreis Gütersloh kommen, ist für das Hotelgewerbe und Gaststättengewerbe eine gute Nachricht – vor allem auch für die Beschäftigten. Nach zweieinhalb Jahren Pandemie kehrt die Branche Stück für Stück auf das alte Niveau zurück«, sagt Thorsten Kleile, Geschäftsführer der NGG Region Bielefeld Herford. Von der »Normalität« seien viele Hotels, Pensionen und Restaurants aber noch weit entfernt. Der Grund: Den Unternehmen gelingt es nach Beobachtung der #Gewerkschaft kaum, genug Personal für die wachsende Arbeit zu finden.
Zwar hätten derzeit viele Branchen mit dem Mangel an Fachleuten zu kämpfen, doch im Gastgewerbe falle die Suche nach qualifizierten Kräften besonders schwer. Das liege vor allem an den Arbeitsbedingungen, urteilt Kleile. So klagen im aktuellen Ausbildungsreport des #DGB #NRW 80 Prozent der angehenden Hotelfachleute und 60 Prozent der Azubis in der Küche, regelmäßig Überstunden machen zu müssen – ein Spitzenwert. »Wer im Gastgewerbe arbeitet, ist nicht nur spätabends oder am Wochenende im Einsatz. Die Beschäftigten erfahren oft auch erst am Vortag vom Chef, dass sie einspringen sollen. Zum Beispiel, weil sich die Wettervorhersage geändert hat und einen Run auf den Biergarten erwarten lässt. So kann aber niemand seinen Alltag planen – schon gar nicht, wer Kinder hat«, so Kleile. Nach Einschätzung des Gewerkschafters ist ein erheblicher Teil der rund 4.650 Menschen, die das Gastgewerbe im Kreis Gütersloh laut Arbeitsagentur beschäftigt, von dieser »Arbeit auf Abruf« betroffen.
Wer sich für die Branche entscheide, wisse, dass die Arbeitszeiten anders seien als in einem Büro-Job. »Wichtig ist zugleich eine Personaldecke, die dick genug ist, um auch kurzfristig Events wie #Geburtstage oder #Hochzeiten ausrichten zu können«, betont Kleile. Um Arbeitszeit und Dienstplanung fair zu regeln, sollten sich die Betriebe zu tariflichen Standards bekennen. Dort, wo es einen Betriebsrat gebe – etwa in Hotelketten oder in der Systemgastronomie – könnten sozialverträgliche Lösungen mit der Arbeitnehmervertretung gefunden werden.
In einem entscheidenden Punkt seien Hotels und Gaststätten als Arbeitgeber bereits attraktiver geworden: Die Löhne in der Branche sind nach dem aktuellen Tarifvertrag für Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr um bis zu 28 Prozent gestiegen. »Das ist ein enormer Schub fürs Portemonnaie der Beschäftigten. Jetzt kommt es darauf an, dass die Firmen den Tariflohn auch zahlen – und bei den Arbeitsbedingungen nachlegen«, so die #NGG.