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Schweinemäster vor Gericht, versteckte Aufnahmen belegen laut Deutschem Tierschutzbüro Tierquälerei, Demo am 1. August 2022 angekündigtZoom Button

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Schweinemäster vor Gericht, versteckte Aufnahmen belegen laut Deutschem Tierschutzbüro Tierquälerei, Demo am 1. August 2022 angekündigt

Schweinemäster vor Gericht, versteckte Aufnahmen belegen laut Deutschem Tierschutzbüro Tierquälerei, Demo am 1. August 2022 angekündigt

Deutsches Tierschutzbüro, 20. Juli 2022

Das Deutsche Tierschutzbüro veröffentlichte Ende 2020 Videomaterial aus verschiedenen Betrieben, die in der Vergangenheit auch nach Rheda geliefert haben. Dabei fiel besonders eine Schweinemast in der Ortschaft Samern im Landkreis Grafschaft Bentheim (Niedersachsen) auf. Die #Aufnahmen zeigen, dass in dem Betrieb gegen Gesetze verstoßen wurde. So waren die Stallungen und Buchten zum Teil sehr verdreckt. Einige der #Tiere waren stark verkratzt, abgemagert oder wiesen blutige Ohrenverletzungen sowie Schwanzverletzungen auf. Kranke und verletzte Tiere wurden nicht ordnungsgemäß (tierärztlich) behandelt und separiert, wie laut dem Deutschen Tierschutzbüro versteckte Kameras dokumentierten.

So wurde laut Deutschem Tierschutzbüro in dem Mastbetrieb in Samern ein Schwein, das schwer krank war und dringend tierärztliche Hilfe benötigt hätte, einfach in den Zwischengang gelegt, ohne Zugang zu #Wasser und #Futter. Die versteckten Kameras dokumentierten tagelang, wie der Landwirt immer wieder an dem kranken Schwein vorbeiging oder sogar über das Tier stieg, weil es ihm im Weg lag. »Der Landwirt hat das Tier dort abgelegt, damit es jämmerlich stirbt. Ich will mir nicht vorstellen müssen, welche Höllenqualen es in seinem Todeskampf erleiden musste«, so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros. »Erst nach mehreren Tagen ohne Wasser und Futter machte der Landwirt Anstalten, das völlig abgemagerte und erschöpfte Tier mit einer sogenannten Nottötung zu erlösen. Dazu versuchte der Mäster, mit einem Bolzenschussgerät einen kleinen Bolzen in den Kopf des Tieres zu schießen, was jedoch nicht gelang. Auch der zweite Schuss hatte keinen Erfolg. Das Tier zeigte immer noch deutliche Anzeichen von Bewusstsein, was der #Landwirt aber nicht mehr mitbekam, da er die Tür hinter sich zumachte und das Tier wieder sich selbst überließ. Eigentlich hätte nach dem Bolzenschuss der todbringende Kehlschnitt erfolgen müssen. Dieser Landwirt muss zu Rechenschaft gezogen werden, da er ganz bewusst ein Tier massiv leiden ließ«, fordert Peifer. Das dies kein Einzelfall in dem Betrieb war zeigt sich daran, dass in der Kadavertonne des Betriebes ein Schwein vorgefunden worden ist, dass ein Bolzenschuss Einschuss hatte, aber keinen gesetzlich vorgeschriebenen Kehlschnitt.

Dabei handelt es sich bei der Mastanlage um einen kleinen, »regionalen« Betrieb mit rund 1.000 Tieren, eher der »Bauer um die Ecke«. Laut #Facebook Seite des Landwirts ist dieser aktives Mitglied der Gruppierung »Landwirtschaft verbindet« (LSV). Die Gruppierung demonstriert regelmäßig mit Traktoren für mehr Beachtung von Landwirten und verurteilt nächtliche Stallkontrollen und Filmarbeiten von Tierrechtlern. »Kein Wunder, dass die Verantwortlichen solcher Mastbetriebe nicht wollen, dass in ihren Stallungen gefilmt wird, wenn dort solche Tierquälerei stattfindet«, so Peifer. Auch die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte Kinast verurteile damals die Tierquälerei: »Die Videoaufnahmen sind erschreckend. Solche Missstände verurteile ich ausdrücklich.«

Die Filmaufnahmen sind dem Deutschen Tierschutzbüro zugespielt worden. Nach kurzer Sichtung wurde im November 2020 sofort das zuständige Veterinäramt in Bad Bentheim über die Missstände in dem Betrieb informiert. Nach der detaillierten Aufbereitung und juristischen Prüfung wurde dann Anfang Dezember 2020 eine Strafanzeige gegen den Betrieb bei der für Landwirtschaft zuständigen Schwerpunktstaatsanwaltschaft in Oldenburg erstattet. 

Daraufhin wurde Anfang 2022 ein Strafbefehl gegen den Landwirt in Höhe von 170 Tagessätzen erlassen, wogegen er vorgegangen ist. Aus diesem Grund kommt es am 1. August 2022 zu einer Gerichtsverhandlung vor dem Amtsgericht Nordhorn. »Vermutlich wird der Landwirt versuchen, eine geringere Strafe zu erzielen, indem er sein Verhalten als einmaliges Fehlversagen darstellt. Doch es ist natürlich unglaubwürdig, dass genau bei diesem einmaligen Fehler eine versteckte Kamera alles filmte zumal ein weiteres gequältes Schwein im Kadavereimer gefunden worden ist«, so Peifer.

Die Tierrechtler empfehlen den Menschen, #Fleisch und andere tierische Produkte durch pflanzliche Alternativen auszutauschen, denn nur so kann die Tierquälerei endlich nachhaltig beendet werden. »Wichtig ist mir zu sagen, dass kein Tier freiwillig in einen Schlachthof geht, denn Tiere wollen leben und nicht in einem #Schlachthof getötet werden«, so Peifer abschließend.

Verhandlung

Die öffentliche Verhandlung findet am 1. August 2022 um 9 Uhr vor dem Amtsgericht Nordhorn (Saal 42) statt. Es ist ein Verhandlungstag angesetzt.

Eine Demonstration ist ebenfalls für den 1. August 2022 von 8 bis 12 Uhr vor dem Amtsgericht Nordhorn (Seilerbahn 15, 48529 Nordhorn, angekündigt. Aktive vom Deutschen Tierschutzbüro werden mit Bildern und einem Megaphon auf die Tierquälerei in dem Mastbetrieb aufmerksam machen und hoffen auf eine Verurteilung.

Deutsches #Tierschutzbüro

Das Deutsche Tierschutzbüro ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig.

Quelle: Deutsches Tierschutzbüro Online

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