Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Fotos: Just Loomis, Christian Hartmann, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
»Stay United«, »Тримаємось разом«, Deutsches Theater, 20. Juni 2022
In der nunmehr 5. Ausgabe der Veranstaltungsreihe »Stay United«, »Tримаємось разом«, die das Deutsche Theater anlässlich des russischen Angriffskriegs initiiert hat, um die Verbundenheit in der Kunst mit den Menschen in der Ukraine zu stärken, findet am Montag, den 20. Juni 2022 erstmals ein Abend statt, in dem die russische Perspektive reflektiert wird. Die Lesung und das Gespräch werden kuratiert von den Schauspielerinnen Valery Tscheplanowa und Kathleen Morgeneyer. Beginn ist 20 Uhr im Saal des Deutschen Theaters. Tickets kosten 5 Euro.
»Zu Kriegsbeginn telefonierte ich mit Valery Tscheplanowa. Der Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine war nicht fassbar … aus diesem ersten Anruf und vielen weiteren, unserem gegenseitigen Erzählen, aus dem Entsetzen über die Brutalität, aus der Ratlosigkeit und der Stille, wenn jede wieder allein in die Nachrichten und Bilder aus der #Ukraine eintauchte, entstand der Wunsch Texte zu sammeln, die diesen Moment beschreiben.«
»Jetzt scheint es manchmal, als lebten wir mit diesem Krieg, gewöhnten uns bereits an ihn. Und manchmal scheint es, die Texte, die vor drei Wochen entstanden, gelten schon nicht mehr. Können wir wirklich so weiterleben – mit diesem zerstörerischen Krieg? Zuerst gab es die Vision eines gemeinsamen Abends von ukrainischen und russischen Künstlern. Das war Anfang März 2022. Dieser Dialog scheint öffentlich nicht möglich. So wird ›Stay United‹ ein Abend mit russischen und deutschen Stimmen sein. Und die Leerstelle, an der ukrainische Künstler hier mit uns sein sollten, bleibt ein Sehnsuchtsort. Symbolisch und inhaltlich steht diese Veranstaltung jedoch in Verbindung zu den vier Abenden mit und von ukrainischen Künstlern im DT und ist Teil der Reihe ›Stay United‹«, so Kathleen Morgeneyer über diese Veranstaltung, in der die russische Perspektive reflektiert wird.
3 Texte von russischen Staatsbürgern – ein Mikrobiologe, eine Theaterkritikerin und eine Schauspielerin – die bereit waren, sich zum #Krieg zu äußern aber anonym bleiben müssen, werden vorgestellt. Ergänzt werden ihre Positionen um 3 deutsche Perspektiven von Milo Rau, Carl Hegemann und Johannes Reich. Im Anschluss an die Lesung berichtet der russischen Schauspieler Jean-Michel Scherbak im Gespräch mit Sonja Zekri über die Spaltung, zu der der Krieg innerhalb der russischen Gesellschaft und in den Familien führt. In einer 2. Gesprächsrunde werfen der ukrainische Jurist und Baumeister Andrej Mucha gemeinsam mit Valery Tscheplanowa einen persönlichen Blick aus Deutschland, wo beide lange leben, auf die Verhältnisse in der fernen Heimat.