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Hausboot bauen. Bild: Hausboot Bau 2022, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Vom Hausboot bauen, ein Reisebericht der besonderen Art
Ein eigenes #Boot zu kaufen oder möglicherweise sogar selbst ein Hausboot zu bauen entwickelte sich zu unserem größten #Familienprojekt.
»Am 5. Juni war es so weit: unser neuen Hausboot wurde eingekrant und wir sahen es zum ersten Mal schwimmen. Völlig erschöpft, aber auch glücklich und aufgeregt blickten wir auf unser Hausboot. Wir hatten es geschafft, mithilfe der Werft, unseren Traum vom Hausboot bauen zu verwirklichen und waren mehr als stolz auf das Endergebnis. Vor uns stand unser Hausboot. Es war wunderschön und wartete nur darauf, viele spannende Urlaube mit uns zu verbringen.«
»Von unserem ersten Hausboot #Urlaub in Südfrankreich, von einer Idee, die mich nicht mehr loslassen wollte und von unserem Abenteuer ›Hausboot Bau‹ möchte ich hier in einem ›Reisebericht‹ der besonderen Art erzählen.«
Inhaltsverzeichnis
Unser erster Hausboot Urlaub
Unsere vergangenen Urlaube führten uns bereits auf tolle Campingplätze, erholsame Hotelanlagen und authentische Bauernhöfe. Doch als wir in den letzten Weihnachtsferien unseren Jahresurlaub planten waren wir uns einig: Diesmal wollen wir etwas Neues erleben. Das ist mit unserer Hausboot Tour in der Camargue definitiv gelungen.
Idee und Planung
Die Idee, unseren Urlaub auf einem solchen Hausboot zu verbringen, kam mir, als eine Kollegin begeistert von ihrer eigenen Hausboot-Reise erzählte. Meine Tochter und mein Mann waren auch direkt begeistert, als ich ihnen davon erzählte und nachdem wir uns ein wenig im Internet erkundigt hatten war klar: Das wird unser nächster Urlaub!
Wir entschieden uns für die Camargue in Südfrankreich als Reiseziel, da diese eine perfekte Mischung aus Natur, Kultur und Badeorten bietet. Meine achtjährige Tochter ist außerdem ein großer Pferde-Fan und war ganz aufgeregt, die bekannten Camargue Pferde zu sehen und vielleicht sogar selbst reiten zu können.
Die Buchung war überraschend einfach und für das Fahren der Boote ist kein Führerschein notwendig. Nach einiger Recherche wählten wir einen Anbieter und konnten ganz bequem online Start- und Endpunkt, sowie Dauer unserer Reise und die Personenanzahl wählen. Wir entschlossen uns dazu, in Saint Gilles zu starten und bis nach Port Cassafières zu fahren. Der Anbieter schlug für diese Route etwa sieben Nächte vor, doch da wir uns die Möglichkeit offenhalten wollten, an dem ein oder anderen Ort ein wenig länger zu bleiben, buchten wir schließlich für 10 Nächte.
Anreise und Ankunft
Bezüglich der Anreise überlegten wir lange hin und her, da wir ja an nicht am selben Ort abfahren wie ankommen würden. Doch natürlich waren wir nicht die einzigen, die vor diesem Problem standen und so hatte der Anbieter der Hausboote auch dafür eine Lösung parat: Gegen Gebühr konnten wir einen Transfer unseres Autos vom Startort zum Zielort dazu buchen.
Als also endlich die langersehnten Pfingstferien gekommen und die Koffer gepackt waren, machten wir uns mit unserem Auto auf den Weg nach Frankreich. Von uns bis nach Saint Gilles waren es etwa zwölf Stunden Fahrzeit. Wir fuhren die Strecke in zwei Etappen und verbrachten einen Nachmittag und eine Nacht in der schönen Stadt Freiburg. Am zweiten Reisetag kamen wir am späten Nachmittag in Saint Gilles an und fanden nach einigen Umwegen durch französische Seitengassen schließlich doch noch die Anlegestelle. Dort wurden wir freundlich empfangen und auf unser schwimmendes Zuhause für die nächsten Tage gebracht.
Das Boot war wirklich toll und wirkte viel geräumiger, als ich es mir vorgestellt hatte. Es gab, neben zwei Schlafzimmern, einer Küchenzeile und einem Bad sogar einen Esstisch und ein einladendes Sonnendeck. Spontan buchten wir vor Ort noch ein Stand-Up Paddelboard dazu, um dieses mit auf unsere Tour zu nehmen.
Eine sehr nette Mitarbeiterin der Vermietung wies uns in die Steuerung des Bootes ein und erklärte zudem, welche Strecke wir fahren und wo wir übernachten konnten. Dann wünschte sie uns viel Spaß und das Abenteuer begann!
Ehrlichgesagt waren mein Mann und ich schon ziemlich aufgeregt, als wir plötzlich so alleine vor dem Steuerrad standen. Doch dank der guten Einweisung gelang es uns, die Anlegestelle unbeschadet zu verlassen und in Richtung Port Cassafières loszuschippern.
Leben auf dem Wasser …
In den darauffolgenden Tagen hatten wir viel Spaß daran, abwechselnd hinter dem Steuerrad zu stehen, mit unserer Tochter Amélie ins Wasser zu hüpfen und auf dem #Stand up #Board zu paddeln. Unser Frühstück genossen wir jeden Morgen an Deck, mit der Morgensonne im Gesicht und dem leichten Schaukeln des Wassers unter uns. Abends saßen wir auch lange dort, aßen selbst gekochte Leckereien, spielten und ließen den einen oder anderen Tag mit einem schönen Glas #Aperol ausklingen.
Ich gebe zu, dass ich davor skeptisch war, ob wir zehn Tage lang auf so engem Raum gut zurechtkommen würden. Doch ich wurde positiv überrascht. Das Boot war super ausgestattet mit allem was man braucht und aufgrund der geschickten Anordnung der Zimmer und des Wohnbereichs, sehnten wir uns keine Sekunde nach unserer größeren Wohnung zuhause.
… und an Land
Abends übernachteten wir meistens an ausgewiesenen Anlegeplätzen, wo wir andere Boot-Reisende kennenlernten und uns besonders mit einer Familie anfreundeten, die auch mit zwei Kindern in Amélies Alter unterwegs waren. Je nachdem worauf wir Lust hatten, verbrachten wir manche Tage komplett auf dem Wasser und andere nur an Land. Dank unseres Bootes waren wir ja flexibel und wenn uns ein Ort gefiel, dann blieben wir eben länger dort!
Das Land selbst hatte einiges zu bieten: Neben beeindruckenden Schlössern, die besonders meinem Mann als Hobby-Fotografen gefielen, machten wir ruhige Spaziergänge und Wanderungen durch die Natur oder stürzten uns in das lebensfrohe Getümmel französischer #Badeorte. Und mit einem Ausflug auf einen kleinen Reiterhof konnten wir auch unserer Tochter ihren Herzenswunsch erfüllen.
Abgabe und Heimreise
Nach 10 Nächten kamen wir wie geplant in Port Cassafières an, wo wir das Boot zurück gaben und unser Auto schon auf uns wartete. Auf der Heimreise verbrachten wir noch eine Nacht in Genf, in welcher wir trotz der himmlischen Hotelbetten das leichte Schaukeln des Wassers schon vermissten.
Mein Fazit
Vor unserer Abreise war ich etwas nervös, ob alles klappen und wir mit dem Boot zurecht kommen würden. Doch meine Zweifel erwiesen sich als unbegründet!
Natürlich war die Steuerung des Bootes anfangs ungewohnt, doch nach kurzer Zeit hatten wir uns daran gewöhnt und fühlten uns wie richtige Kapitäne, die in den Sonnenuntergang schipperten. Das einzige, was sich an der Handhabung des Bootes tatsächlich etwas schwer gestaltete, war das hinausmanövrieren aus den teils etwas engen Anlegestellen – hier wäre eine Rückfahrkamera das ein oder andere Mal hilfreich gewesen.
Die Anlegestellen waren gut ausgestattet und eine prima Gelegenheit, andere Boots-Urlauber kennen zu lernen. Das war besonders toll für unsere Tochter – denn welche Achtjährige will schon zwei Wochen allein mit den Eltern verbringen?
Besonders begeisterte uns die Flexibilität, die wir durch das Boot hatten: Wir konnten bleiben wo und wie lange wir wollten, kochen wann und worauf wir Lust hatten und unser Boot so einrichten, dass es für uns ein kleines schwimmendes Zuhause war.
Das nächste Projekt?
Kaum zurück in Deutschland vermissten wir schon unser Boot, die Sonne im Gesicht und das sanfte Schaukeln des Wassers. Während wir uns in den letzten Wochen mit Freude an unseren Urlaub erinnerten, nahm eine neue Idee mehr und mehr Gestalt an. Inspiriert wurde sie von einem älteren Ehepaar, das wir auf unserer Reise kennengelernt hatten und die mit ihrem eigenen Boot unterwegs waren.
Schon früher hatten wir überlegt, ein Ferienhaus am Strand zu kaufen, um auch im Urlaub ein richtiges zuhause zu haben. Jedoch kamen wir immer zu dem Schluss, dass wir nicht an nur einen Urlaubsort gebunden sein, sondern lieber neue Orte erkunden wollen. Und was wäre unter diesen Umständen besser als ein eigenes Hausboot? Wir hätten unser ganz persönliches Refugium und könnten gleichzeitig verschiedene Orte bereisen!
Ein eigenes Boot zu kaufen oder möglicherweise sogar selbst zu bauen könnte also unser nächstes großes Projekt werden – Ein Traum, der von einem wunderbaren Urlaub inspiriert wurde, in welchem wir zahlreiche unvergessliche Momente erleben durften!
Projektentwurf, Hausboot bauen, Hausboot bauen oder ein fertiges Boot kaufen
Nach unserer tollen Reise auf dem Hausboot in Frankreich waren wir uns sicher, dass wir so noch viele Urlaube verbringen wollten. Das eröffnete ganz neue Fragen und Möglichkeiten.
Ein Boot zu mieten hatte in Frankreich super funktioniert! Doch trotzdem hatten wir eine Idee, die uns nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte: Wäre es nicht noch besser, wenn wir unser eigenes Hausboot hätten? Die Entscheidung, sich ein solches Boot selbst anzuschaffen, war nicht leicht und musste wohl überlegt sein. Um einen klaren Überblick zu bekommen, schrieben wir alle Vor- und Nachteile eines eigenen Hausbootes zu einer Liste zusammen. Hier ein kleiner Einblick in unsere Überlegungen:
Vorteile eines eigenen Hausbootes
Nachteile eines eigenen Hausbootes
Am meisten begeisterte uns an der Vorstellung, ein eigenes Hausboot zu besitzen, dass wir es jederzeit nutzen konnten, also eine Reise nicht lange im Voraus planen mussten, und es sich auch lohnen würde, mal nur für ein Wochenende damit loszuschippern. Außerdem fanden wir die Vorstellung toll, dass es wie ein zweites Zuhause werden könnte, das nur wir nutzen und nach unseren Vorstellungen einrichten konnten.
Was uns ein wenig Bedenken bereitete war die Tatsache, dass wir gewissermaßen an das Boot gebunden wären und uns auch selbst darum kümmern müssten, zum Beispiel wenn etwas repariert oder gewartet werden musste. Doch das galt eigentlich für jede Art von Anschaffung und hielt uns ja beispielsweise auch nicht davon ab, uns ein Familienauto zu kaufen. Kurz: Wir wollten unbedingt ein Hausboot und waren dafür auch gerne bereit, uns darum zu kümmern!
Die Heimwerker
Unsere Recherche begann im #Internet, wo wir zunächst nach Hausbooten zum Verkauf Ausschau hielten. Dabei stießen wir aber auf eine ganz neue Idee: Anscheinend war es möglich, sich selbst ein Hausboot zu bauen!
Einerseits klingt das natürlich nach einem ganzen Stück Arbeit, doch wir verbrachten ohnehin unsere Wochenenden gerne draußen und verfolgten eigene Projekte – sei es der Bau eines Gartenschuppens oder eines Hochbeetes. Warum also nicht ein Boot?
Außerdem konnten wir so unsere eigenen Vorstellungen zum Aufbau und der Ausstattung des Bootes verwirklichen und mussten nicht erst lange nach einem Modell suchen, das zu unseren Wünschen passt. Aufgrund dieser Überlegungen waren wir nun also entschlossen, unser
Doch wo sollte man anfangen … wir hatten vom Bau eines eigenen Bootes keine Ahnung! Besonders unsicher waren wir uns in der Konstruktion des Grundgerüstes, da das Boot ja unbedingt sicher sein musste, wenn wir damit auf Gewässern übernachten würden. Wir wollten die Idee schon fast wieder verwerfen, da es uns doch zu riskant war, als wir online auf die Seite einer kleinen Werft in Brandenburg, unweit von Berlin, stießen – und dort alles fanden, was wir zur Umsetzung unseres Projekts brauchten!
Kleine Schiffswerft in Brandenburg
Die Werft ermöglicht den Bau eines eigenen Hausbootes, ohne auf Sicherheit und professionelle Hilfe verzichten zu müssen. Gemeinsam mit Experten kann man dort einen individuellen Plan gemäß den eigenen Wünschen entwickeln. Anschließend baut die Werft das Grundgerüst für das Boot, sodass Schwimmfähigkeit und damit Sicherheit definitiv gewährleistet sind. Auf dieses Gerüst kann man dann den Wohnbereich des Bootes nach eigenen Wünschen selbst bauen.
Dieses Angebot überzeugte uns sofort, da wir so selbst bauen konnten, aber trotzdem einen Ansprechpartner bei Fragen und Problemen haben würden. Außerdem wurde durch die Zusammenarbeit mit der Werft gleich noch ein weiteres Problem gelöst: Wir konnten ihre Werft nutzen und das Boot dort bauen – denn unser eigener Garten wäre doch etwas zu klein gewesen. Wir waren begeistert!
Der erste Entwurf
Bevor wir richtig loslegen konnten, mussten wir uns natürlich erst einmal darüber klar werden, wie unser Boot aussehen sollte.
Die erste wichtige Entscheidung war das Material des Schwimmkörpers, welche es im Wesentlichen entweder aus Stahl oder aus Kunststoff gibt. Nach einiger Recherche entschieden wir uns für Stahl, da wir viel Wert auf Sicherheit und Beständigkeit legten und uns Stahl als das massivere und stabilere Material erschien.
Bezüglich der Raumaufteilung waren wir uns einig, dass auf jeden Fall zwei Schlafzimmer besser wären, denn unsere Tochter würde sich, wenn sie etwas älter war, vermutlich nicht mehr das Zimmer mit den Eltern teilen wollen. Außerdem planten wir eine große Terrasse, auf der man Sonnenbaden und einen Tisch zum Essen aufstellen konnte. Und – nach unseren Erfahrungen in Frankreich – war auch eine Rückfahrkamera ein Muss.
Mit all diesen Ideen im Kopf wandten wir uns an die Werft und sind nun sehr gespannt darauf, wie es mit unserem Projekt weiter gehen wird!
Besichtigung vor Ort
Wir bekamen eine Einladung der Werft, um uns alles vor Ort selbst anzusehen. Dort angekommen, wurden wir sehr herzlich begrüßt und durch die verschiedenen Bereiche der Werft geführt. So hatten wir die Möglichkeit, einen Blick auf andere Hausboote im Bau zu werfen. Das gab uns zusätzliche Motivation, nun möglichst schnell mit dem Hausboot bauen zu beginnen. Die Männer führten bereits einige Fachgespräche, die wir Frauen durch wichtige Einwürfe ergänzten. Es wurde noch nichts entschieden, aber wir gingen mit jeder Menge neuer Informationen und Inspiration an diesem Tag nach Hause.
Direkt am nächsten Tag setzten wir uns gemeinsam an den Küchentisch und sprachen über die neuen Informationen vom Vortag. Wir waren richtig Feuer und Flamme, unser Hausboot zu bauen und zu planen. So sprachen wir erneut über das Material des Schwimmkörpers und sahen weiterhin die Vorteile in einem Bau aus Stahl. Außerdem ließen wir uns die Idee, das Dach des Hausboots mit einer Solaranlage auszustatten, durch den Kopf gehen. Eine autarke Stromversorgung wäre ideal für schöne Urlaube. Der Küchentisch lag voller Entwürfe des Grundrisses. Doch um wirklich tief in die Planung hinein gehen zu können, mussten wir uns mit dem Projektteam der Werft zusammensetzen.
Planung und Kostenanalyse
Obwohl wir uns bereits gründlich in das Thema Hausboot bauen eingearbeitet hatten und viel Recherche betrieben hatten, überraschte uns, was es beim Bau alles zu beachten und zu entscheiden gab. Wir waren sehr froh darüber, ein Team aus Experten an unserer Seite zu haben. Wir wurden durch alle Planungsschritte begleitet. Neben dem Grundgerüst und dem Grundriss sprachen wir über die Motorisierung und Steuerung.
Wir hatten die Wahl zwischen einem Benzin-, einem Diesel- oder einem Elektromotor. Für uns überwogen die Vorteile eines Elektromotors: Er ist leise, umweltschonend und wir würden in den Fahrgebieten nicht eingeschränkt werden. Zusammen mit einer Solaranlage auf unserem Dach könnten wir die Akkus sogar unterwegs laden und wären so besonders unabhängig. Der Einbau eines Seitenstrahlruders wurde uns ans Herz gelegt, um besser manövrieren zu können. Wir einigten uns darauf, da wir das Boot ja öfter bewegen wollten und uns Sicherheit sehr wichtig ist.
Mit den Experten besprachen wir die Versorgung mit Frischwasser, die Abwasserentsorgung und entsprechende Tanks. Eine Aufbereitungsanlage für das Wasser aus den Flüssen schien eine tolle Erfindung zu sein. Um Kosten zu sparen, entschieden wir uns jedoch dagegen. Wir würden unsere Frischwassertanks klassisch an Land auffüllen. Für unsere Toilette entschieden wir uns für ein elektrisches Bord #WC mit zugehörigem Fäkalientank. Die Handhabung wäre auch für unsere Tochter kein Problem und unsere Solaranlage sollte uns genug Energie liefern.
Das Thema Hausboot bauen zeigte immer neue Seiten und wir lernten in den Gesprächen viel dazu. Mit Experten an unserer Seite wogen wir Nutzen und Kosten gegeneinander ab und stellten gemeinsam einen Plan auf. Daraus würde uns nun ein genaues Angebot mit professionellen Zeichnungen erstellt werden.
2 Schwimmer, Terrasse drauf und los
10 Tage später hielten wir bereits unser Angebot zum Hausboot bauen in den Händen. Das war aufregend, es brachte uns direkt einen großen Schritt näher an unseren Traum. Bevor es tatsächlich an den Bau ging, mussten wir noch eine letzte große Entscheidung treffen. Wir hatten die Wahl, unser Haus komplett selbst auf den schwimmfähigen Unterbau zu setzen oder bereits ein Stahlgrundgerüst oder einen vollständigen Rohbau zu erhalten. Unser Kompromiss aus Kosten sparen und hoher Sicherheit war die Entscheidung für das Stahlgrundgerüst. Es würde nach unseren Vorstellungen bezüglich Fenstern und Türen errichtet werden und die Stabilität des Gebäudes gewährleisten. Wir freuten uns darauf, anschließend selbst beim Hausboot bauen handwerklich tätig zu werden.
Nach dieser letzten Entscheidung nahmen wir das Angebot an und gaben das Grundgerüst unseres Hausboots in Auftrag. Die Unterzeichnung des Vertrags war ein magischer Moment für uns. Der Traum vom Hausboot bauen ging jetzt tatsächlich in die Umsetzung. Die ersten 10 Wochen mussten wir uns gedulden, was uns nicht einfach fiel. In dieser Zeit wurde der Schwimmkörper errichtet. Die Steuerung und Motorisierung wurden ebenfalls von den Profis eingebaut. Unser Wissen in dem Bereich war uns nicht groß genug, um die uns wichtige Sicherheit zu gewährleisten.
Wir lernten, dass wir beim Hausboot bauen für Geduld belohnt werden. Nach 10 Wochen durften wir den Unterbau unseres Hausboots besichtigen. Die Mitarbeiter hatten ausgezeichnete Arbeit geleistet. Alles entsprach unseren Wünschen. Auch das Stahlgrundgerüst war perfekt an unsere Pläne für Türen und Fenster angepasst. Wir konnten es kaum erwarten, aus diesem Grundgerüst unser Hausboot zu bauen.
Do it yourself
Anfang April war es so weit. Das Grundgerüst wurde uns übergeben und wir bekamen einen Stellplatz auf dem Werftgelände zugewiesen. An diesem Platz könnten wir jetzt mit dem Ausbau starten und unser Hausboot fertig bauen. Für den Start nahmen wir uns zwei Wochen Urlaub, anschließend würden wir jedes Wochenende zur Werft kommen, um weiter am Hausboot zu arbeiten.
Uns war von Anfang an eine natürliche Optik wichtig. Deswegen entschieden wir uns dafür, die Wände aus Holz zu gestalten. Gemeinsam schnitten wir das Holz zurecht, bearbeiteten es und errichteten nach und nach die Wände. Am Ende unseres Urlaubs standen sowohl die Außenwände als auch die Innenwände. Stolz betrachteten wir unser Werk. An den folgenden Wochenenden beschäftigten wir uns mit der Solaranlage, der Elektronik und Wasserleitungen sowie der Toilette. Bei diesen Themen holten wir uns die fachliche Unterstützung der Werftmitarbeiter, um alles bestmöglich umzusetzen.
Von unserer Tochter wurden wir mit viel positiver Energie bestärkt und ihre Vorfreude übertrug sich auf uns. Jedes Wochenende kam ein anderes Familienmitglied vorbei und packte tatkräftig mit an. Wir verlegten einen leicht zu säubernden Laminatboden in Holzoptik und bauten Fenster und Türen ein. Wir konstruierten die Schränke für die Küche selbst, sodass die Küche perfekt in unser Hausboot passte.
Das große Finale
Zwei Monate später hatten wir das Projekt Hausboot bauen größtenteils abgeschlossen. Einige Möbelstücke und die Dekoration würden später einziehen, aber ansonsten war das Boot bereit für seine erste Reise. Um uns immer an diese einmalige Zeit zu erinnern, ließen wir alle Beteiligten – unsere Familie, unsere Tochter und die Werftmitarbeiter – auf einer Tafel unterschreiben, die wir im Eingangsbereich auf hingen.
Völlig erschöpft, aber auch glücklich und aufgeregt blickten wir auf unser Hausboot. Wir hatten es geschafft, mithilfe der Werft, unseren Traum vom Hausboot bauen zu verwirklichen und waren mehr als stolz auf das Endergebnis. Vor uns stand unser Hausboot. Es war wunderschön und wartete nur darauf, viele spannende Urlaube mit uns zu verbringen.
Am 5. Juni war der große Tag, an dem unser Boot seinen Baustellenplatz an Land verließ. Unser Boot würde nun eingekrahnt werden und wir würden es zum ersten Mal schwimmen sehen. Es war ein aufregendes Gefühl, dabei zuzusehen. Würde das Boot schwimmen? Natürlich schwamm es perfekt, die Werft hatte sehr gute Arbeit geleistet. Uns kamen die Freudentränen, als wir unser selbstgebautes Hausboot im Wasser sahen. Wir konnten es noch gar nicht richtig glauben.
Erst auf der Heimreise über den Storkower Kanal wurde das Hausboot wirklich real für uns. Wir fuhren tatsächlich mit unserem eigenen Hausboot durch Deutschland. Die Sonne schien und unsere Tochter blickte aufgeregt aufs Wasser.
Der erste Ausflug
Nachdem wir in den folgenden Wochen noch unsere Einrichtung vervollständigten und das Hausboot mit Vorhängen und Pflanzen eine persönliche Note gegeben hatten, stand unser erster Ausflug an. Bei perfektem Sommerwetter fuhren wir über Kanäle und Seen. Immer wieder hielten wir an, unsere Tochter sprang ins Wasser. Zum Sonnenuntergang öffneten wir eine Flasche Sekt und stießen an. Auf eine aufregende Zeit, die hinter uns lag und eine noch aufregendere Zeit vor uns. Ein Hausboot zu bauen, war genau die richtige Entscheidung für uns gewesen.
Jacko #Schiffbau und #Yachtservice GmbH
»Wir sind Bootsbauer in der zweiten Generation. Auf der Neptunwerft in Rostock, sowie in vielen Jahren gemeinsamer Arbeit mit Herrn Jacobi Senior hat Kai Jacobi den Schiffbau ›von der Pieke auf‹ gelernt und über Jahrzehnte hinweg perfektioniert. Die Jacko Schiffbau und Yachtservice GmbH hat sich auf den Bau von Flößen sowie Hausbooten spezialisiert und bietet darüber hinaus Restaurationsarbeiten, auch in kniffligen Fällen, an. Vor vielen Jahren hat die Jacko Schiffbau und Yachtservice GmbH begonnen, Hausboote von bis zu 15 Metern Länge gemeinsam mit ihren Kunden zu entwickeln und nach deren Vorstellungen zu fertigen. Viele dieser Hausboote sind noch heute auf den Berliner, Brandenburger und Mecklenburgischen Seen zu finden. Besonders viel Herzblut ist in ein Projekt geflossen, mit welchem auch Rollstuhlfahren ein Hausbooterlebnis ermöglicht wurde. Rolly Tours hat diese Boote bei der Jacko Werft beauftragt und insbesondere an #Rollstuhlfahrer vermietet.«