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Precht im ZDF über die Zeitenwende nach dem KriegsschockZoom Button

Der Politologe und Politikberater Ivan Krastev zu Gast bei Precht zum Thema Zeitenwende? Die Welt nach dem Kriegsschock. Foto: Juliane Eirich, ZDF, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Precht im ZDF über die Zeitenwende nach dem Kriegsschock

#Precht im #ZDF über die Zeitenwende nach dem Kriegsschock

Fällt #Europa nach dem Angriff auf die Ukraine in eine Epoche zurück, die überwunden schien? Über die Zeitenwende? Die Welt nach dem Kriegsschock spricht Richard David Precht mit dem Politologen und Politikberater Ivan Krastev – zu sehen am Sonntag, 15. Mai 2022, um 23.55 Uhr, im ZDF. In der ZDF Mediathek ist die Precht Sendung bereits ab Donnerstag, 12. Mai 2022, 8 Uhr, zu sehen.

Die Welt vor dem 24. Februar 2022 blickte auf die unaufschiebbaren Aufgaben, die anstehen: Klimarettung, soziale Gleichheit, eine nachhaltigere und humanere Wirtschaft. Dann kam der Krieg in Europa – stehen wir Menschen vor einer globalen Zeitenwende?

Seit Putins Überfall auf die Ukraine geht es fast ausschließlich um Waffenlieferungen, Sanktionen, zivile Opfer, Kriegsverbrechen und gar einen drohenden Atomkrieg. Dazu kommen die globalen Nebenwirkungen des Krieges: Inflation, Energie-, Material- und Nahrungsmittelknappheit – manche Teile der Welt sind bereits von einer Hungerkatastrophe bedroht. Die dringende Agenda des 21. Jahrhunderts scheint im Bombenhagel von Mariupol bedeutungslos geworden zu sein. Und mit ihr das Selbstverständnis für eine Weltgemeinschaft, freien Handel oder verbindliche Menschenrechte.

Der russische Präsident sei besessen vom Bild eines scheinheiligen, selbstgerechten Westens, so erklärt Ivan Krastev die Psyche Putins. War die Sowjetunion noch eine Großmacht, die an eine strahlende Zukunft glaubte und glauben machte, so sehe sich Putin als Herrscher eines geschrumpften und bedeutungslosen Reiches, »ein alternder Herrscher im Kampf gegen die Zeit«, so Krastev. Und Putin kämpft auch gegen die Demografie: »Russland fehlt nicht Land, Russland fehlen Menschen. Und das heißt: Aus Ukrainern und Belarussen Russen zu machen, darauf kommt es an.«

Laut Krastev würden viele immer noch versuchen, die Ereignisse aus der Perspektive eines Kalten Krieges zu sehen. »Aber in Wahrheit ist es ein typischer Krieg des 21. Jahrhunderts, weil diese Kriege sich um die Identität drehen werden. Alle Kriege im 21. Jahrhundert werden global sein und gleichzeitig auf bestimmte Weise Bürgerkriege.«

Angesichts der Grausamkeit des Krieges zeigt sich mittlerweile auch in Deutschland eine große Mehrheit davon überzeugt, dass man sich dem Aggressor auf militärischer Ebene entgegenstellen muss. Welche Szenarien einer neuen politischen Weltordnung sind nach diesem Ereignis denkbar?

Der Osteuropa-Experte Ivan Krastev leitet das Centre for Liberal Strategies in Sofia und ist Permanent Fellow am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien – sein Schwerpunktthema dort: »Die Zukunft der Demokratie«.

Precht in der ZDF Mediathek
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