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Das Erzbistum Paderborn freut sich über einen neuen Diakon: Durch Handauflegung und Gebet weihte Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB heute Dominik Riedl aus Bielefeld zum Diakon. Foto: Besim Mazhiqi, Erzbistum Paderborn, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
»Gott spricht sein ›Ja‹«, Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB weiht Dominik Riedl aus Bielefeld zum Diakon für das Erzbistum
Paderborn (pdp) Durch Handauflegung und Gebet spendete Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB am Samstag, 19. März 2022, Dominik Riedl die Diakonenweihe: Der neue Diakon des Erzbistums Paderborn stammt aus Bielefeld und absolviert aktuell ein Pastoralpraktikum in Olpe und Drolshagen. Die in der Konviktskirche auf dem Gelände des Erzbischöflichen Priesterseminars im Auftrag von Erzbischof Hans-Josef Becker gespendete Diakonenweihe ist für das Erzbistum Paderborn eine Besonderheit: Dominik Riedl ist Priesteramtskandidat für das Erzbistum, er hat sein Theologiestudium und seine Ausbildung als Seminarist des Collegium Germanicum in Rom abgeschlossen, wird dort im Herbst 2022 zum #Priester geweiht und setzt dann sein Studium in Rom fort. Aufgrund der Corona-Pandemie nahmen nur geladene Gäste an der Weiheliturgie teil.
Die von Dominik Riedl in der Weiheliturgie gesprochenen Worte »Hier bin ich!« und »Ich bin bereit. Ich verspreche es.« seien Ausdruck einer »klaren und entschiedenen Bereitschaft«, sagte Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB in seiner Predigt. Diese Worte zu sagen, erfordere Mut, denn viele würden heute der Kirche nicht mehr viele Zukunftschancen geben, die Kirche und das kirchliche Amt für ein auslaufendes Machtmodell halten. Die Bereitschaft zu einem Dienst in der Kirche baue allerdings allein auf der Tatsache auf, dass Gott zuvor sein »Ja« spreche, erklärte Weihbischof Dominicus: »Gott spricht zu Dir und zu mir sein ‚Ja‘, zu jedem Einzelnen und zu allen Menschen, die er liebt. Gott spricht sein ‚Ja‘ zu Menschen, die er in einen Dienst am Evangelium ruft.«
Im tiefsten Grund aller Wirklichkeit walte ein »unbedingtes Ja«, das jeden Menschen trage und das die ganze Welt halte, vertiefte Weihbischof Dominicus. »Gott ist treu! Gott ist das ‚Ja‘ zu den Sehnsüchten nach Leben. Gott sagt ‚Ja‘.« Gott könne und werde die menschliche Sehnsucht nach Leben stillen, zeigte sich der ehemalige Abt der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede überzeugt. Diese »gestillte Sehnsucht« müsse Früchte zeigen und sich in Lebenshaltungen ausdrücken, ob in einer ehelichen Gemeinschaft oder im Dienst eines Diakons und Priesters. Zum Abschluss seiner Predigt rief Weihbischof Dominicus Weihekandidat Riedl auf: »Nimm das unbedingte ‚Ja‘ Gottes zu Dir auf und sprich jetzt Deine ganz persönliche Antwort.«
Bereitschaft und Erwählung – »Hier bin ich!«
Im Gottesdienst wurde Weihekandidat Dominik Riedl mit Namen aufgerufen, er trat vor Weihbischof Dominicus und erklärte mit den Worten »Hier bin ich!« seine Bereitschaft zur Weihe. Dann bat der Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars Paderborn, Domkapitular Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer, den Bischof im Namen der Kirche, Riedl die Diakonenweihe zu spenden.
Weiheversprechen – »Ich bin bereit. Ich verspreche es.«
Am Beginn der Weiheliturgie sang die Gottesdienstgemeinschaft im Wechsel mit der Choralschola des Priesterseminars den Heilig-Geist-Hymnus »Komm, Heilger Geist, der Leben schafft …«. Dann wurde Weihekandidat Riedl von Weihbischof Dominicus Meier nach seiner Bereitschaft zum diakonalen Dienst und zum Gehorsam gegenüber den Weisungen der Kirche befragt. Riedl erklärte seine Bereitschaft, sich zum Diakon weihen zu lassen, in Gemeinschaft mit dem Bischof und den Priestern dem Volk Gottes zu dienen, den Glauben in Wort und Tat zu verkünden, das Stundengebet zu feiern, den Bedürftigen zu helfen und sein Leben in der Nachfolge Jesu Christi zu gestalten. Er versprach zudem, dauerhaft ehelos zu leben. Danach trat Riedl vor Weihbischof Dominicus, kniete sich vor ihn, legte seine Hände in die Hände des Weihbischofs und versprach seinem Bischof und seinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam.
Handauflegung – Weihe – Weihegebet
Anschließend wurden die Heiligen der Kirche um Beistand angerufen, während sich Weihekandidat Riedl ausgestreckt auf den Boden legte. Danach kniete Riedl im Altarraum, um das Weihesakrament zu empfangen: Durch Auflegen der Hände und sein Gebet spendete Weihbischof Dominicus dem Kandidaten die Diakonenweihe. Im anschließenden Weihegebet betete der Weihbischof: »In seinem Wirken soll Jesu Weisungen aufleuchten, das Beispiel seines Lebens soll die Gemeinde auf den Weg der Nachfolge führen.«
Stola und Dalmatik – Evangeliar – Friedensgruß
Riedl erhielt dann aus den Händen von Vikar Christian Matuschek als Vertreter seiner Heimatpfarrei die Stola, die von ihm als Zeichen des diakonalen Amtes während der Liturgie getragen wird, sowie das liturgische Gewand des Diakons, die Dalmatik. Schließlich überreichte Weihbischof Dominicus dem neuen Diakon symbolisch das Evangelienbuch mit den Worten: »Empfange das Evangelium Christi. Zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was du liest, ergreife im Glauben, was du glaubst, das verkünde, und was du verkündest, erfülle im Leben.« Als Zeichen der besonderen Verbundenheit und Gemeinschaft tauschte Weihbischof Dominicus mit dem neugeweihten Diakon den Friedensgruß. Im Anschluss tauschten Konzelebrant Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer sowie die anwesenden Diakone mit dem Neugeweihten den Friedensgruß als Zeichen der Gemeinschaft im Dienstamt.
An die Weiheliturgie schloss sich die Feier der Eucharistie an. Dabei bereitete Diakon Dominik Riedl den Altar und nahm die Gaben für die Feier der Eucharistie in Empfang. Der feierliche Gottesdienst wurde geleitet von Weihbischof Dr. Dominicus Meier. Regens Dr. Michael Menke-Peitzmeyer als Leiter des Erzbischöflichen Priesterseminars Paderborn konzelebrierte.
Vita von Diakon Dominik Riedl
Dominik Riedl wurde 1988 geboren. Seine Heimatgemeinde ist die Pfarrvikarie Liebfrauen im Bielefelder Stadtteil Jöllenbeck. Er besuchte die von den Ursulinen getragene katholische Marienschule in Bielefeld und legte hier sein Abitur ab. In seiner Heimatgemeinde engagierte sich Dominik Riedl als Mitglied des Pfarrgemeinderates, Messdienerleiter, im Kolpingverband und darüber hinaus bei der Aktion Nightfever in Paderborn.
Er absolvierte seinen Zivildienst im Franziskus Hospital Bielefeld. Danach studierte er an der Universität Bielefeld von 2008 bis 2012 Physik und schloss das Physikstudium mit dem Master of Science ab. Als Unternehmensberater war er im Bereich Prozessoptimierung und #IT #Consulting bis 2016 tätig. Im gleichen Jahr ging er nach Paderborn und studierte von 2016 bis 2018 Theologie an der Theologischen Fakultät Paderborn. Sein Theologiestudium setzte er dann an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom fort und beendete 2021 hier das Grundstudium.
Während seines Pastoralpraktikums war er im Pastoralen Raum Olpe-Drolshagen eingesetzt. Hier wird er auch als Diakon wirken. Aufgrund der geplanten Vertiefung seines Studiums an der Päpstlichen Universität Gregoriana folgt bereits im Herbst 2022 im Auftrag von Erzbischof Hans-Josef Becker die Priesterweihe in Rom.
Stichwort: Diakon
Das Wort Diakon leitet sich vom griechischen Wort diakonos ab und bedeutet »Diener«, »Helfer«. Ein Diakon ist gesandt zur besonderen Nachfolge Christi. Innerhalb der Kirche bekleidet er ein geistliches Amt, den Diakonat. Seine Aufgaben umfassen die Bereiche Gottesdienst (»leiturgia«, »Liturgie«), Verkündigung (»martyria«, »Zeugnis«) und »Dienst am Nächsten« (»diakonia«, »Diakonie«, »Caritas«), also alle drei Grundvollzüge der Kirche. Für einen Diakon ist der »Dienst am Nächsten« wesentlich, er ist insbesondere dazu aufgerufen, zu den Armen und Kranken, den »Menschen am Rande« zu gehen. Die von einem Bischof gespendete sakramentale Weihe zum Diakon ist eine Stufe des dreigliedrigen Weihesakraments (Diakon – Priester – Bischof), dadurch ist der Diakon in die Gemeinschaft der Geistlichen, den Klerus, eingegliedert.
Diakone assistieren dem Priester bei der Feier der Eucharistie, verkünden dabei das Evangelium und dürfen predigen. Sie können das Sakrament der Taufe spenden, bei der kirchlichen Eheschließung assistieren, Beerdigungen leiten, Wortgottesdienste feiern und die Kommunion spenden. Die Feier der Eucharistie ist den Priestern vorbehalten, ebenso wie die Spendung des Sakramentes der Krankensalbung und des Bußsakramentes.
Verheiratete Männer, die 35 Jahre und älter sind, können nach einer entsprechenden Ausbildung und mit Zustimmung ihrer Ehefrau zum Diakon geweiht werden, um als Ständiger Diakon eingesetzt zu werden. Ständige Diakone üben in der Regel zusätzlich zum Seelsorgedienst einen bürgerlichen Beruf aus. Wer ein Zölibatsversprechen ablegt, kann die Diakonenweihe bereits mit 25 Jahren empfangen. Priesteramtskandidaten werden zunächst zum Diakon und dann zum Priester geweiht.
Bei von einem Diakon geleiteten Gottesdiensten trägt der Diakon als Amtszeichen die Diakonenstola über dem Chorgewand oder der Albe. Die liturgische Kleidung des Diakons bei der Assistenz in der Eucharistiefeier ist die Dalmatik, die wie das priesterliche Messgewand über Albe und Stola getragen wird.