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Studie, Gendern, Gender, Genderstern bringt keine gleich starke WahrnehmungZoom Button

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Studie, Gendern, Gender, Genderstern bringt keine gleich starke Wahrnehmung

Studie, Gendern, Gender, Genderstern bringt keine gleich starke Wahrnehmung

Die Nutzung des sogenannten »Gendersternchens« und anderer Schreibweisen wie etwa dem Unterstrich, Doppelpunkt, Schrägstrich (Slash), Binnenmajuskeln et cetera soll dazu dienen, dass Leser beide Geschlechter beziehungsweise beliebig viele weitere Geschlechter gleich stark wahrgenommen, und dass diese »mitgenannt« werden (und nicht »nur« »mitgemeint« werden). Bei der Verwendung von Partizipien werden indes gegebenenfalls alle Geschlechter lediglich »mitgemeint« und nicht jeweils explizit »mitgenannt«.

Studie der Universitäten Kassel und Würzburg

Psycholinguisten der Universitäten Kassel und Würzburg haben bei Untersuchungen das Gegenteil des Gewünschten festgestellt. Die Forscher haben rund 600 Probanden Sätze mit drei verschiedenen Genderformen (»Autor*innen«, »Autoren« und »Autorinnen und Autoren«) vorgelegt. Dazu zeigten sie den Teilnehmern einen zweiten Satz, in dem entweder von Männern oder von Frauen die Rede war. Die Leser verknüpften die Form mit dem Gendersternchen öfter mit Frauen als mit Männern. Bei »Autoren« war es umgekehrt. Die Verbindung des generischen Maskulinums mit dem Männlichen war stärker ausgeprägt, als die Verbindung von der mit Stern »gegenderten« Form mit dem Weiblichen.

Aus diesen Befunden schließen die Forscher, dass das Problem der Ungleichbehandlung nicht durch den Gebrauch des Sternes gelöst sei. Eine gleich starke Vorstellung von Männern und Frauen wurde erzeugt, wenn weibliche und männliche Form miteinander gebraucht wurden, in Form der sogenannte »Beidnennung«.

Weitere Forschungsfelder

Die Frage wurde in Bezug auf weitere Geschlechter nicht untersucht. Ebenso wenig wurde die Wahrnehmung der Genannten (beziehungsweise vermeintlich nicht Genannten) untersucht. Weitere mögliche Forschungsfelder sind etwa die Lesbarkeit von »gegenderten« Texten, deren Wahrnehmung an sich, die »Findbarkeit« etwa bei #Google, die Frage, ob überhaupt danach gesucht wird, und die Handhabung beim Sprechen, die uneinheitlich stattfindet – von der deutlichen »Sprechpause« (»Glottisschlag«) bis hin zur deutlichen Betonung der Nachsilbe »innen«. Ebenso die inkonsequente Nutzung des Ganzen. Bei einer konsequenten Nutzung wäre an ein »Gendern« auch im Singular zu denken (bei unbekannten Personen) oder etwa an Begriffe wie »Bürger*innenmeister*innenkandidat*innen«. Auch die Möglichkeit der Verwechslung und Verballhornung ist gegeben – beispielsweise bei Begriffen wie »Innenfarbe«, »Hähnchen-Innenfilet« oder »Innenminister*innen«. Insgesamt gestaltet sich das »Gendern« auch hinsichtlich der Artikel als problematisch.

In der Diskussion steht auch ein Übergriff des »Genderns« auf Nicht-Menschliches, etwa Tiere, Dinge oder sonstige Begriffe. Denkbar sind dann Wendungen wie »Die* Hünd*innen« (wobei fraglich ist, inwiefern dann »der Hund« überhaupt »mitgenannt« wird, denn der Singular von »Hund« ist nicht »Hünd«). Oder »Der* Stein*in«, »Der*die Ideolig*in« et cetera) sowie neutraler Begriffe (»Das Gänseblümchen«, »Das* Gänseblümchen*in« (?)) oder Künstlernamen (die bekannte Tekknointerpretin »Blümchen« ist dann »der«, »die« oder »das« »Blümchen«? Und etwaige Coverbands könnten dann als »Die* Blümchen*innen« bezeichnet werden (oder »Blümeriche*innen«, »Kleinblumende« beziehungsweise »Kleinblühende«). Die Firma Audi verwendet den Unterstrich, allerdings inkonsequent. So ist beispielsweise in einem Satz die Rede von »Autofahrer_innen«, ein paar Wörter weiter dann lediglich noch von »Kunden«.

Der Postillon

Das Satiremagazin »Postillon« brachte die Forderung einer männlichen Nachsilbe aufs Tapet. Demnach solle es dann beispielsweise heißen: »Polizist*in*er« beziehungsweise »Polizistinnen*er« oder im Singular »Polizist*er*in« beziehungsweise im Plural »Polizister und Polizistinnen«, um ein paar Beispiele zu nennen.

Groteske Vorschläge

Ebenso gibt es groteske Vorschläge wie etwa den, ganz neue Benennungen zu verwenden. Ein Vorschlag sieht die Begriffe »Dex Opmex« statt »Oma und Opa« vor. In derselben Drucksache heißt es auch »Geschwistex«, »ens Meema« oder »Miema«, »ein* Mapa«, »ex Eltex«, »Tatonkel«, »Kel«, »Tel«, »Ontan«, »Neff_ichte« oder gar »Nicht_effe«.

EDV und IT

EDV technisch ist das Sternchen indes problematisch, da es in den meisten Programmiersprachen und auch in Datenbanken eine Wildcard darstellt, also ein Zeichen, das einen beliebigen Inhalt haben kann.

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