Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Bilder: Marvin Knopf, Ausschnitt, Kulturverein Borgholzhausen, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Borgholzhausen, Ausstellung Marvin Knopf, »Zustandsgebundene Malerei«, bis 22. März 2022 verlängert worden und kann zu den Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden (siehe auch »Haller Kreisblatt«).
Er ist ein junger Künstler aus Osnabrück, Gewinner des Kunstpreises Osnabrück 2020. Im 2021 war er DaunTown Atelier Stipendiat, inzwischen hat er einen der 8 festen Atelierplätze in DaunTown inne.
Job Schräder konnte Marvin Knopf zu einem neuen Termin für die Ausstellungseröffnung bewegen, nachdem wegen Corona der ursprüngliche Termin nicht eingehalten werden konnte. So war am Sonntag, 27. Februar 2022 zu gwohnter Tageszeit in der Rathausgalerie in Borgholzhausen die Vernisage. Astrid Schütze, Vorsitzende des Kulturvereins, sprach die Begrüßungsworte und Beate Freier-Bongaertz – selbst DaunTown Künstlerin – führte in das Werk ein. Gut zwei Dutzend Besucher nahmen die Gelegenheit wahr, endlich wieder einer Ausstellungseröffnung beizuwohnen.
Ausstellung bis Dienstag, 22. März 2022 verlängert
Der innere Zustand findet intuitiv seinen Ausdruck in der kreativen Gestaltung des Kunstwerkes. In großen Gesten, kleinen Kritzeleien, abwechselnd, überlagernd wird das Befinden des Künstlers in abstrakter Weise umgesetzt. Ursprünglich stammt der Begriff »Zustandsgebundene Malerei« aus der Psychiatrie. Marvin Knopf hat ihn zum Thema seiner Ausstellung gemacht. Die Vorbereitung ist wichtig, da keine Korrektur möglich ist: die Wahl des Untergrundes – hier echtes Leinen ohne Grundierung, der Malmittel – Öl, Acryl, Kreide oder ihre Kombination, des Auftragens – Pinsel, Spachtel, Sprühdose oder direkt aus dem Farbbehälter. Es finden sich Papierfetzen aus Illustrierten. Sie haben gleichen Stellenwert wie Farbe und Linie. Auffallend ist die breite Palette dessen, was allein in einer Arbeit verwendet wird.
Die Ergebnisse der Arbeiten sind Momentaufnahmen ohne thematischen Hintergrund. Entweder haben sie keinen Titel oder wenn, kann er poetisch sein wie »Kommt ein Pferd in die Bar«, »Es ist, was es ist 4«. Man wird auf eine Fährte gesetzt, die keine ist. Oder sachliche Titel wie »Grid 01« mit keiner wirklichen Aussagekraft außer dass in einem Bereich des Bildes Gitter zu sehen sind. Dann schon eher bei manchen Bildern mit eingeklebten Papierfetzen: »Mars« oder »Hackfleisch gemischt«. Es wird ein Begriff, die sich auf diesen Schnipseln befindet, zu Bildtiteln erhoben. Der Arbeitsprozess verselbständigt sich, Musik läuft während des Malens. Der Betrachter muss sich selbst in das Bild hineinfinden.
Astrid Schütze stellt Parallelen zur informellen Malerei von Kroe her. Sie könnte sich vorstellen, dass beide sich gegenseitig etwas hätten geben können, wären sie sich begegnet. Kroe ist aber 1988 gestorben, Marvin Knopf erst 1994 geboren.
Die Ausstellungseröffnung mit der Künstlerin Malu Thoeren wird am Sonntag, 27. März 2022, 11.15 Uhr stattfinden (nicht am 13. März 2022), eine offizielle Einladung folgt.