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Literarische Outsider Kunst, ein Projekt des LWL, Literaturkommission widmet sich wenig bekannter KunstsparteZoom Button

Szene aus der Theaterinszenierung von Outsider Texten durch das theater en face unter dem Titel »im Strom«. Foto: Xenia Multmeier, Franziska von Schmeling, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Literarische Outsider Kunst, ein Projekt des LWL, Literaturkommission widmet sich wenig bekannter Kunstsparte

Literarische Outsider Kunst, ein Projekt des LWL, Literaturkommission widmet sich wenig bekannter Kunstsparte

Münster (lwl) Literatur und psychische Krisen – gehört das nicht ursächlich zusammen? Liegen nicht Genie und Wahnsinn oft ganz dicht beieinander? Solchen Fragen widmet sich ein das Projekt »outside inside outside« der Literaturkommission für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Gemeinsam mit Partnern wie dem Kunsthaus Kannen und dem Paderborner Lektora Verlag rückt der #LWL in dem bis Herbst 2023 laufenden Projekt den Aspekt der sogenannten Outsider-Kunst in den Mittelpunkt. Gemeint sind damit die künstlerischen Arbeiten von Menschen mit psychischer Beeinträchtigung, aber auch die Schreibversuche von Laien oder von Gefängnisinsassen.

Zugleich geht das Projekt »outside | inside | outside« den Spuren psychischer Krisen in der etablierten Literatur nach. Zum Projekt gehören ein wissenschaftliches Symposion, eine Wanderausstellung und eine Tagung sowie westfalenweite Lesungen, Performances und Angebote aus dem Bereich Theater.

»Im Bereich der bildenden #Kunst hat sich Outsider Art schon ein wenig etabliert, Außenseiter Künstler werden von Museen gesammelt und sind Gegenstand von Ausstellungen und Präsentationen. Im Bereich der Literatur ist das anders. Hier gibt es viele Wissenslücken und teilweise auch klischeehafte Vorstellungen. Genau da setzt das Projekt an«, sagt LWL Direktor Matthias Löb. »Das Projekt will diese Autoren und Autorinnen ›nach drinnen‹, in unseren Kreis holen, sie sollen nicht außerhalb der Öffentlichkeit oder gar der Gesellschaft stehen. Wer sich nur etwas mit dieser Kunst beschäftigt, stellt schnell fest: Sie kann unter die Haut gehen, denn die Künstlerinnen und Künstler sprechen verschiedene Lebenssituationen so direkt an, wie wir es sonst nicht gewohnt sind.« Das Projekt beschäftigt sich mit der Zeit vom 18. Jahrhundert bis zu den Texten heutiger Poetry Slammer:innen, die keine Scheu davor haben, ihre psychischen Probleme offen auf der Bühne anzusprechen. Prominente Beispiele hierfür sind etwa der Comedian Torsten Sträter oder der Dortmunder Autor Tobi Katze, dessen Titel »Morgen ist leider auch noch ein Tag: Irgendwie hatte ich von meiner #Depression mehr erwartet« Bestsellerstatus erlangte. Die von der #LWL Literaturkommission herausgegebenen Sammlung »Traumata« stellt rund 40 Titel vor, die quer durch die literarischen Gattungen unterschiedliche Facetten des Themas »Literatur und psychische Krisen« analysieren.

Kunsthaus Kannen, Münster

Das Kunsthaus Kannen in Münster widmet sich schon seit einiger Zeit der Outsider Art, vor allem im Bereich der Bildenden #Kunst. Es ist Teil eines europaweiten Netzwerks, das Künstlerförderung unter dem therapeutischen Gesichtspunkt von Werkstattaktivitäten und Atelieraktivitäten betreibt. Dabei wird Outsider-Kunst als gleichberechtigter und selbstverständlicher Bestandteil des »normalen« Kulturbetriebes angesehen. »Im Bereich der Literatur gibt es ähnliche Ansätze, die in der Öffentlichkeit jedoch wenig bekannt sind«, so Prof. Dr. Walter Gödden, Geschäftsführer der LWL Literaturkommission. »Nischen Verlage und soziokulturelle Initiativen bieten entsprechende Veröffentlichungsmöglichkeiten. Hinzu kommen spezielle Schreibworkshops und Schreibwettbewerbe, die dazu ermutigen, eigene Texte vorzustellen und sie mit anderen zu diskutieren.« Auch die sogenannte Poesietherapie oder Bibliotherapie stößt zunehmend auf Interesse. »Sie setzt, ähnlich wie die Musiktherapie, auf die positive Wirkung künstlerischer Arbeit«, so Lisa Inckmann, Leiterin des Kunsthaus Kannen in Münster.

Im Vorfeld des Projektes hat die LWL Literaturkommission gemeinsam mit dem Kunsthaus Kannen einen Schreibwettbewerb durchgeführt. »Dabei kamen Texte zutage, die durch ihre Unmittelbarkeit tief beeindrucken«, so Gödden. »Diese Texte präsentieren wir in einer Wanderausstellung gleichrangig mit Texten kanonisierter Autor:innen - ein bewusster Akt inklusiver Kunstvermittlung.«

Hintergrund

Zum Projekt »outside | inside | outside« gehören ein wissenschaftliches Symposion und eine Tagung sowie westfalenweite Lesungen, Performances und Angebote aus dem Bereich Theater. So beteiligt sich etwa die Studiobühne der Universität Münster mit dem Stück »Im Strom – Theater und Tanz zum Thema Psychiatrie und Literatur«. Als weitere Eigenproduktion steuert »Gloster Productions« eine Performance über den Kabarettisten Peter Paul Althaus und seinen Gedichtband »Wir sanften Irren« bei. Ein Programmportfolio führt über 30 Angebote auf, die von Kultureinrichtungen in Westfalen gebucht werden können.

Das Projekt »outside | inside | outside. Literatur und #Psychiatrie« läuft bis Herbst 2023. Es wird von der Kulturstiftung des LWL und vom Land #NRW unterstützt. Eine Programmübersicht und Buchungsmöglichkeiten gibt im Internet oder auf #Facebook, @LiteraturundPsychiatrie, und bei #Instagram, @outside_inside_outside.

www.literatur-und-psychiatrie.lwl.org

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