Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Kein Kinderstreich, Vandalismus auf Schultoiletten
Münster. In deutschen Schulen brennen vermehrt Toiletten – Auslöser könnte eine gefährliche #TikTok Challenge sein, bei der sich Schüler dabei filmen, wie sie Toiletten beschädigen oder in Brand stecken. Diese Challenge ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Das Netzwerk »Stark im MiteinanderN« setzt sich seit vielen Jahren mit dem Thema #Vandalismus in Schulen auseinander und hilft Einrichtungen dabei, mit schulweiten Projekten und Aktionen gegen Beschädigungen und Zerstörungen vorzugehen.
Wer kennt das nicht: beschmierte Wände, verunreinigte Toiletten, zerkratze Fenster – dies sind nur einige Formen von Zerstörungen, die leider immer wieder an Schulen vorkommen. Und nun sorgt wahrscheinlich ein TikTok »Trend« dafür, dass Schüler auch noch Toiletten anzünden. Wenn Schultoiletten brennen, entsteht nicht nur ein hoher Sachschaden, sondern können auch Menschen verletzt werden, wie kürzlich Fälle aus Hessen und Würzburg zeigen.
»Vandalismus in Schulen ist kein neues Phänomen. Aber die aktuellen Entwicklungen sind alarmierend«, sagt Annette Bockhorst, Programmleitung des Gewaltpräventionsprogramms »Stark im MiteinanderN« bei der Provinzial Versicherung. Das Programm »Stark im MiteinanderN« wurde vor über zwanzig Jahren mit dem Ziel ins Leben gerufen, Vandalismus, Gewalt und Mobbing an westfälischen Schulen zu reduzieren. Es ist ein Gemeinschaftsangebot der Provinzial Versicherung, dem Jugendrotkreuz Westfalen Lippe, dem arbeitskreis soziale bildung und beratung und der Schulpsychologischen Beratungsstelle der Stadt Münster. »Unser Baustein ›Cool at School‹ richtet sich direkt an die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und unterstützt diese, sich stärker mit ihrer Schule zu identifizieren. Mit pädagogischen Methoden und praktischen Umsetzungstipps wecken wir Motivation, in der eigenen Schule aktiv zu werden«, erklärt Bockhorst. »Denn in über zwanzig Jahren haben eins wir immer wieder festgestellt: Erfolg setzt vor allem immer dann ein, wenn Schülerinnen und Schüler selbst aktiv werden.«
Wie man Schülerinnen und Schüler am besten mobilisiert, zeigt »Cool at School« anhand von Best-Practice-Beispielen. Mithilfe des »Ideenfinders« auf www.miteinandern.de können Schulen sehen, wie andere dem Thema begegnen sind. Beispiele für erfolgreich durchgeführte Aktionen dienen als Anregung zur Entwicklung eigener Vorhaben. Ein Aktionshandbuch gibt Lehrerinnen und Lehrer darüber hinaus Informationen zum Thema Vandalismus und bietet kreative Methoden zur Entwicklung und Durchführung von Aktionen an der eigenen Schule. Kostenlose Workshops für Lehrkräfte runden das Angebot von »Cool at School« ab.
»Um solchen Taten und Mutproben, wie sie durch TikTok leider forciert werden, Einhalt zu bieten, braucht es ein aktives Zusammenarbeiten in den Schulen. Jeder muss eingebunden werden – egal ob Schüler, Lehrkraft oder Hausmeister. Denn das ‚für‘ eine lebenswerte Schule schafft ein ›gegen‹ Vandalismus«, so Bockhorst.