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Aus dem Leben gerissen, Kampagne klärt über Sepsis aufZoom Button

Die »Aus dem Leben gerissen« Plakatkampagne in Berlin und Brandenburg. Foto: Sepsis Stiftung, Bildmontage: Wall GmbH, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Aus dem Leben gerissen, Kampagne klärt über Sepsis auf

Aus dem Leben gerissen, Kampagne klärt über Sepsis auf

Am 22. Februar 2022 startet in Berlin und Brandenburg die groß angelegte Sepsis Informationsoffensive »Aus dem Leben gerissen«. Initiator ist das vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss geförderte »SepWiss« Projekt. Sepsis ist die schwerste Verlaufsform einer Infektion. Neue Zahlen zeigen, dass wir in Deutschland pro Jahr von mindestens 340 000 im Krankenhaus behandelten Sepsisfällen und rund 100.000 dort an Sepsis verstorbenen Menschen ausgehen müssen. Die Mehrzahl dieser Todesfälle ist laut WHO vermeidbar: durch bessere Infektionsvorbeugung, Kenntnis der Frühsymptome und die Behandlung als Notfall. Eine Sepsis kann jeden treffen, besonders gefährdet sind jedoch ältere Menschen und solche mit chronischen Erkrankungen.

»SepWiss« Projekt

Im »SepWiss« Projekt haben die Charité – Universitätsmedizin Berlin, die Medizinische Hochschule Brandenburg, das Universitätsklinikum Jena, das Robert Koch Institut, das Max Planck Institut für Bildungsforschung und die Sepsis-Stiftung gemeinsam innovative und evidenzbasierte Informationsmaterialien entwickelt und vorgetestet, wie etwa die weltweit einmalige interaktive Sepsis Checkliste.

»Eine Sepsis ist ein Notfall, der schnell ärztlich behandelt werden muss. Es ist daher besonders wichtig, die Bevölkerung über die Krankheitszeichen aufzuklären. Die einfach über das Handy abrufbare Checkliste ermöglicht nicht nur, das persönliche Sepsisrisiko einzuschätzen, sondern sie hilft auch bei der Entscheidung, wann eine sofortige ärztliche Abklärung oder der Ruf des Rettungsdienstes nötig sind. Diese leicht zugängliche Aufklärungskampagne kann dazu beitragen, Leben zu retten«, erläutert der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze, der die Kampagne unterstützt. 

Auch die Berliner Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Ulrike Gote unterstreicht die Wichtigkeit der Kampagne: »Die Mehrheit der Bürger weiß nicht, dass Sepsis oder Blutvergiftung nicht nur durch infizierte Wunden entsteht. Sepsis kann durch alltägliche Infektionen, wie zum Beispiel eine Lungenentzündung oder #Grippe entstehen, gegen die man sich gut mit einer Impfung schützen kann. Da viele Menschen aber nicht wissen, wer besonders anfällig für Infektionen ist, die letztlich zu einer Sepsis führen können, begrüße ich diese Kampagne sehr«.

»Nach England sind wir in Berlin und Brandenburg die zweite Region, die sich zur Stärkung der Gesundheitskompetenz zum Thema Sepsis mit einer breiten Aufklärungskampagne an die Öffentlichkeit wendet« erklärt Prof. Dr. Konrad Reinhart, »SepWiss« Projektleiter und Vorstandvorsitzender der Sepsis-Stiftung. »Dies ist deshalb so wichtig, weil circa 80 Prozent der Sepsisfälle außerhalb des Krankenhauses entstehen und die meisten Menschen in Deutschland nicht wissen, dass man sich zum BeipspiBeispiel durch Impfungen gegen Influenza, Pneumokokken oder Covid 19 auch gegen eine Sepsis schützen kann«, so Reinhart. 

Plakatkampagne

Die Plakatkampagne wird über das Jahr verteilt an verschiedenen Standorten und zu strategisch relevanten Zeitpunkten auf das Thema Sepsis aufmerksam machen, etwa dem »World Sepsis Day« am 13. September 2022. Die Kampagne wird von der Wall GmbH unterstützt, einem der deutschlandweit führenden Außenwerber. Neben den City Light Postern, die man unter anderem von Bus oder U Bahn-Haltestellen kennt, werden ebenso digitale, animierte Motive mit »Aus dem Leben gerissen« – Ausreißeffekt, unter anderem im Berliner U Bahnhof Friedrichstraße zu sehen sein. 

»SepWiss«

Seit dem Start des Projektes im August 2020 bietet »SepWiss« umfangreiche Fortbildungen für Gesundheitsberufe, pflegende Angehörige und Gesundheitsdienstleister an. Erfreulicherweise haben sich zahlreiche Kliniken, Selbsthilfegruppen, Krankenversicherer sowie die Ärztekammern und Apothekenkammern in Berlin und Brandenburg bereit erklärt, das Projekt als Multiplikatoren zu unterstützen. So wird es ab Februar 2022 eine Serie von Live #Webinaren für Pflegefachpersonen in ambulanten Diensten und Heimen in Berlin und Brandenburg geben.

Sepsis

Sepsis ist die schwerste Verlaufsform einer Infektion. Sie entsteht, wenn die körpereigenen Abwehrkräfte die Ausbreitung einer lokalen Infektion nicht mehr verhindern können und die Erreger in den Blutkreislauf eindringen. Der Körper reagiert mit einer Aktivierung der Abwehrsysteme, insbesondere des Immun- und Gerinnungssystems. Dadurch werden jedoch auch körpereigene Organe wie Lunge, Herz und Niere geschädigt. Es kommt zum Multiorganversagen und zum septischen Schock. Unbehandelt verläuft eine Sepsis immer tödlich.

Alle Informationen zu »SepWiss« sowie Materialien und Veranstaltungen sind auf der Website erhältlich beziehungsweise buchbar.

www.sepsiswissen.de
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